Zürich (awp) - Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur bleiben freundlich. Trotz des zweiten Rückgangs in Folge ist der Stand des KOF-Barometers im längerfristigen Vergleich nämlich weiter klar überdurchschnittlich und deutet auf eine sehr günstige Konjunkturentwicklung in den kommenden Monaten hin.

Konkret ist das Barometer im Berichtsmonat Juli um 3,5 Zähler auf den Stand von 129,8 Punkten gefallen, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Freitag mitteilte. Bereits im Juni war das Barometer um gut 10 auf (leicht revidierte) 133,3 Punkte gesunken, nachdem es noch im Mai seinen historischen Höchststand bei 143,6 Punkten gesehen hatte.

Das Barometer hat sich damit im Berichtsmonat einigermassen im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Die im Vorfeld von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert im Bereich von 120,0 bis 132,8 Punkte prognostiziert.

"Die Wirtschaft ist weiterhin auf einem starken Expansionskurs, auch wenn das hohe Tempo der vergangenen Monate wohl nicht durchgehalten werden kann", kommentiert die KOF die Entwicklung des Barometers. Weiterhin günstig, aber nicht mehr ganz so positiv wie im Vormonat seien die Perspektiven für das Verarbeitende Gewerbe, die Auslandsnachfrage, das Baugewerbe, die Finanz- und Versicherungsdienstleister und den privaten Konsum. Dagegen hätten sich die Aussichten für das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleistungen verbessert.

Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) hätten die Indikatoren für alle Aspekte der Geschäftstätigkeit nachgegeben. Besonders ausgeprägt sei die Eintrübung für die allgemeine Geschäftslage, die Wettbewerbsposition sowie die Export- und Beschäftigungsperspektiven, schreibt die KOF weiter.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.

Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am kommenden Montag ein weiterer vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.

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