(Im zweiten Satz des zweiten Absatzes wurde folgendes klargestellt: kein Warnstreik im Nahverkehr in Oberhausen. Ursprünglich waren von Verdi NRW Streiks in Oberhausen angekündigt. Diese beziehen sich aber laut Angaben von Verdi Ruhr-West vom Donnerstag nicht auf den Nahverkehr.)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Es bleibt still an vielen Haltestellen: Warnstreiks bei Bussen und Bahnen haben Pendler und Schüler am Donnerstag in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Aufgerufen zu den Arbeitsniederlegungen hatten die Gewerkschaften Verdi und Komba. Eine Verdi-Bezirkssprecherin in Düsseldorf bestätigte am Donnerstagmorgen, dass Beschäftigte dem Aufruf gefolgt seien. Der Nahverkehr in der Landeshauptstadt sei daher von den Warnstreiks betroffen. Haltestellen waren am frühen Morgen menschenleer. Auf Anzeigentafeln war deutlich "!!! Streik !!!" zu lesen.

Mit den Arbeitsniederlegungen wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Im städtischen Nahverkehr waren laut Verdi auch Warnstreiks in Bielefeld, Dortmund, Remscheid, Solingen und Wuppertal geplant.

Die Planer im Nahverkehr hatten ihre Kunden eindringlich auf die bevorstehenden Ausfälle hingewiesen. Der Fahrplan für Busse und Stadtbahnen werde "ausgesetzt", hieß es etwa in Bielefeld. "Bitte greifen Sie auf Alternativen zurück." In Dortmund hatte man konstatiert: "Die Streikmaßnahmen werden den Nahverkehr in Dortmund komplett stilllegen."

Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sollten laut Verdi auch Stadtverwaltungen, Kitas, Müllentsorgungsbetriebe und Kliniken sein. Die Stadt Düsseldorf etwa hatte Eltern versprochen, man werde versuchen, "Notgruppen anzubieten, um die Betreuung für Kinder, deren Eltern zwingend darauf angewiesen sind, sicherzustellen."

In der aktuellen Tarifrunde fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Davon entfallen laut Verdi rund 640 000 auf NRW. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.

Vor dem Rathaus in Düsseldorf sei gegen 10.00 Uhr eine Kundgebung mit mehr als 1000 Teilnehmenden angekündigt, sagte die Verdi-Sprecherin. Größere Demonstrationen und Kundgebungen waren auch in Dortmund, Köln und Aachen geplant./esz/DP/zb