BERLIN (dpa-AFX) - Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat sich trotz angespannter Corona-Lage optimistisch über eine Rückkehr zum normalen Leben im Sommer geäußert. Dafür müssten Fallzahlen schnell gesenkt werden und mit guter Kontrolle über das Infektionsgeschehen könne man schrittweise die Beschränkungen lockern. "Der Frühling macht es uns einfacher, und es kommen immer mehr Impfungen hinzu. Wir könnten im Sommer zu unserem normalen Leben zurückkehren", sagte Braun dem "Spiegel".

Im Interview mit dem SWR sagte Braun, er sei hoffnungsvoll, "dass Urlaub im Sommer möglich ist und dann auch die Pandemie letzten Endes einen gewissen Schlussstrich erfährt". Er betonte aber, dies sei nicht allein von der Politik abhängig, sondern auch von Impfstoff-Herstellern.

Eine große Gefahr sieht er in mutierten Coronaviren. "Wenn die Mutante sehr schnell ist, die Überhand gewinnt und unsere Maßnahmen nicht konsequent umgesetzt werden, dann besteht die Gefahr, dass uns dieser Erfolg vermasselt wird", sagte Braun dem "Spiegel".

Bund und Länder hatten am Dienstag unter anderem wegen möglicher Folgen einer Verbreitung der Mutation mit höherem Ansteckungspotenzial beschlossen, den bis Ende Januar vorgesehenen Lockdown bis zum 14. Februar zu verlängern.

Der Kanzleramtschef verteidigte sich gegen Vorwürfe, die Bundesregierung habe angesichts hoher Opferzahlen beim Schutz von Pflegeeinrichtungen versagt: "Wir haben frühzeitig mit den Ländern über Hygienekonzepte gesprochen, FFP2-Masken in die Heime geschickt und Schnelltests vorgeschrieben. Trotzdem können wir sie offenkundig nicht so schützen, dass das Virus dort nicht hineingetragen werden kann", sagte Braun./sfx/DP/nas