Frankfurt (Reuters) - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat dank steigender Erträge den Gewinn im ersten Halbjahr gegenüber dem von Sonderbelastungen geprägten Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht.

Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 428 von 100 Millionen Euro, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Vor Jahresfrist war der Gewinn eingebrochen, schuld waren Kreditausfälle durch die Pleite des Zahlungsdienstleisters Wirecard und eine hohe Risikovorsorge in der Corona-Pandemie. Die Befürchtung, Firmen könnten in der Corona-Krise ihre Kredite nicht mehr bedienen, bewahrheitete sich bisher aber nicht. "Nennenswerte Ausfälle aufgrund der Pandemie waren im ersten Halbjahr 2021 nicht zu verzeichnen", erklärte die LBBW. Dennoch stockte die Bank ihre Risikovorsorge für Folgen der Pandemie weiter auf.

Finanzierungen von Unternehmen und Immobilien sowie das Kapitalmarktgeschäft ließen die Erträge von Januar bis Juni um zwölf Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro steigen. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 283 Millionen Euro nach nur 50 Millionen Euro im Vorjahr, sodass die Landesbank weiterhin mit einem dreistelligen Jahresergebnis rechnet.

Mit einer Kernkapitalquote von 14,9 Prozent, die damit beträchtlich über der Anforderung der Bankenaufsicht liege, ist die LBBW gegen Krisen gut gewappnet. Vorstandschef Rainer Neske erklärte, Kostenkontrolle und Investitionen in Nachhaltigkeit und Digitalisierung zahlten sich zunehmend aus. "Das Umfeld im Bankgeschäft bleibt schwierig", ergänzte er. Die LBBW arbeite hart daran, sich bei der Profitabilität unter den besten Banken im deutschen Markt zu etablieren. Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich um rund vier Prozentpunkte auf 67,2 Prozent, die Eigenkapitalrendite belief sich auf 6,3 Prozent.