Frankfurt (Reuters) - Das Kreditvolumen der staatlichen Förderbank KfW ist im ersten Halbjahr auf das Niveau der Vorkrisenzeit geschrumpft.
Das Fördervolumen im Zeitraum Januar bis Juni sank binnen Jahresfrist um rund 41 Prozent auf 34,7 Milliarden Euro, wie die KfW am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. "Damit setzte sich die Normalisierung des originären Fördergeschäfts nach der Corona- und Energiehilfe in den Jahren 2020 bis 2023 fort, die Folgen der Krisenjahre sind vorbei", erklärte die Bank. Im Inland habe sich das Neugeschäft im Zuge des Auslaufens von Sonderprogrammen wie der Preisbremse für Gas und Wärme und des Wegfalls von Sonderfinanzierungen im Energiesektor auf 20,6 Milliarden Euro mehr als halbiert.
Auch bei den Unternehmensfinanzierungen sei der Rückgang der Nachfrage erheblich gewesen. Dabei verwies die KfW auf einen hohen Referenzzinssatz in der EU, an dem sie sich orientieren muss. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation kräftig erhöht und erst im Juni die Schlüsselsätze wieder leicht nach unten gesetzt. Stärker nachgefragt wurden laut KfW Kredite für Privatkunden für klimafreundliches Bauen und in der Heizungsförderung. In der Export- und Projektfinanzierung sank das Neugeschäft im ersten Halbjahr um 14,6 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro. Bei der KfW-Entwicklungsbank ging das Fördervolumen auf 1,4 Milliarden Euro von 1,5 Milliarden Euro zurück.
Die Förderbank schloss das erste Halbjahr mit einem Konzerngewinn von 932 Millionen Euro ab - ein Anstieg von 5,3 Prozent binnen Jahresfrist. "Unser Konzernergebnis entwickelt sich sehr positiv", erklärte KfW-Chef Stefan Wintels. "Dies ist wichtig angesichts der großen Herausforderungen in der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft." Der Zinsüberschuss - die stärkste Ertragsquelle der Förderbank - nahm um 14,5 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro zu.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)