(stellt im zweiten Satz des zweiten Absatzes Zahl der entlassenen Beschäftigten richtig. Es muss heißen 700 nicht 7000.)

Stockholm (Reuters) - Zuwächse in den USA und Großbritannien haben dem Zahlungsdienstleister Klarna in den ersten neun Monaten des Jahres einen Anstieg der Erlöse beschert.

Die Erträge und das Bezahlvolumen stiegen jeweils um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte das schwedische Fintech am Mittwoch mit. Klarna schreibt dennoch weiterhin rote Zahlen: Der Nettoverlust verdreifachte sich von Januar bis September auf 8,34 Milliarden schwedische Kronen (rund 760 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahr. Im dritten Quartal sanken jedoch die Verluste um 41 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Das erste Halbjahr war für Klarna wegen der Zurückhaltung der Konsumenten, die angesichts des Krieges in der Ukraine und der steigenden Inflation weniger kauften, nicht rund gelaufen. Um zu sparen, entließ das Unternehmen 700 Beschäftigte und damit zehn Prozent der Belegschaft, die Bewertung der Firma schrumpfte. Investoren bewerteten das Fintech vor einem Jahr noch mit rund 45 Milliarden Euro. Die heftigen Wertverluste bei Tech-Unternehmen in der geschwächten Konjunktur drückten im Sommer die Bewertung um 85 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro.

Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski zeigte sich dennoch optimistisch: In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres soll das Fintech monatliche Gewinne schreiben. "Es ist dabei wichtig zu unterscheiden, dass wir für das Gesamtjahr 2023 immer noch Verluste machen könnten." Klarna gehört zu den größten europäischen Fintechs und schrieb zuletzt 2018 schwarze Zahlen. Er erwartet keine weiteren großen Entlassungswellen.

Die Erträge stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres auf 1,35 Milliarden Euro und das Bezahlvolumen erreichte dank des US-Geschäfts 58 Milliarden Euro. Das US-Geschäftsvolumen stieg um 92 Prozent seit dem Vorjahr, steht aber im Visier der Aufsichtsbehörden. Die US-Verbraucherschutzbehörde Consumer Financial Protection Bureau will Anbieter von "Buy Now Pay Later"-Finanzprodukten künftig strenger regulieren.

(Bericht von Supantha Mukherjee und Marta Orosz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)