BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Folgen des Klimawandels fordert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) maßgeschneiderte Maßnahmen für die Wasserwirtschaft. Langfristig müssten Wasserversorgung und Abwasserentsorgung durch klimarobustere Infrastrukturen sichergestellt werden, sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Berlin.

Klimaextreme wirken sich auch auf die kommunale Wasserwirtschaft aus. Im Sommer lief etwa in der niedersächsischen Gemeinde Lauenau ein Trinkwasserspeicher leer. Genauso kann Starkregen die Kanalisation be- und überlasten.

Ein Konzept des VKU für klimarobuste Städte und Gemeinden sieht unter anderem vor, statt aufwendiger und teurer Nachsorge Verunreinigungen im Grundwasser von vornherein zu verhindern. Außerdem müssten Wasserressourcen effizient und intelligent genutzt werden. Liebing machte klar, dass dabei die öffentliche Wasserversorgung Priorität habe.

"Wir brauchen ein politisches Bewusstsein, dass es ein reines "weiter so" nicht geben kann", sagte Liebing. Er forderte dezentrale Lösungen aufgrund unterschiedlicher regionaler Situationen in der Wasserwirtschaft, um so auch in Dürreperioden die Versorgung aufrechtzuerhalten. Es sei beispielsweise ein Unterschied, ob das Wasser aus Talsperren oder dem Grundwasser komme.

Klimaschutz und Klimaanpassung müssten konsequenter zusammengedacht werden, sagte Liebing. Das Programm des Bundesumweltministeriums für einen sogenannten Klimaschutzmanager in den Kommunen sollte auch Klimaanpassung mit einbeziehen. Außerdem müsse ausreichend Geld zur Vorsorge bereitgestellt werden. "Wir appellieren an Bund und Länder, ein Sonderprogramm Klimavorsorge aufzulegen. Breitenförderung ist wichtig, damit Schutz vor den Folgen des Klimawandels keine Frage des Wohnorts wird", sagte Liebing./wpi/DP/jha