Bern (awp) - Die Aktien von Logitech erfreuen sich am Freitagnachmittag einer regen Nachfrage. Beobachter berichten von einer Mischung aus Anlage- und Deckungskäufen aus dem angelsächsischen Raum. Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf das zuletzt überzeugende Abschneiden des US-Grafikkartenherstellers Nvidia im Geschäft mit Gaming-Komponenten. Wie es weiter heisst, liege es da geradezu auf der Hand, dass ermutigende Rückschlüsse auf den Absatz von Logitech mit Gaming-Zubehör gezogen würden.

Um 13.40 Uhr haussieren Logitech Namen noch um 3,8 Prozent auf 42,42 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 42,65 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert im Gegenzug um 0,5 Prozent über dem Schlussstand vom Vortag.

Nvidia legte von Mittwoch auf Donnerstag ein besser als erwartet ausgefallenes Quartalsergebnis vor. Der bekannte US-Grafikkartenhersteller übertraf die Analystenschätzungen nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim Gewinn. Sequenziell verbesserte sich der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem vorangegangenen Quartal um fast 17 Prozent. Der eigentliche Lichtblick - so ist man sich in Expertenkreisen einig - ist dabei das starke Abschneiden im Geschäft mit Gaming-Komponenten.

Davon ausgehend, ziehen Beobachter ermutigende Rückschlüsse auf die Absatzentwicklung mit Gaming-Zubehör bei Logitech. Erhebungen der Zürcher Kantonalbank zufolge trägt dieser Geschäftszweig mittlerweile rund 20 Prozent zum Jahresumsatz bei, Tendenz steigend.

Erst vor wenigen Tagen verfasste Analyst Joern Iffert von der UBS Investmentbank eine Studie zum Thema Logitech und Gaming-Zubehör. Seines Erachtens befindet sich die Gaming-Industrie in einer grundlegenden Transformation von einem von einzelnen Titelerfolgen getriebenen hin zu einem langfristig wachsenden Wirtschaftszweig. Der UBS-Analyst sieht in diesem Produktbereich in den nächsten Jahren einen wichtigen Wachstumstreiber für Logitech, wenn auch er vor übertrieben hohen Wachstumserwartungen warnt.

Gemeinsam mit dem Rivalen Razer bringt es Logitech im Geschäft mit Gaming-Zubehör auf einen geschätzten Marktanteil von rund 60 Prozent. Wie Iffert weiter schreibt, konnte Razer puncto Produktinnovation, Qualität und Verfügbarkeit zuletzt etwas Boden gegenüber Logitech gutmachen.

Mit einem Kursplus von 37 Prozent zählen die Aktien von Logitech seit Jahresbeginn zu den Gewinnern unter den mittelgrossen Schweizer Unternehmen.

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