MINSK (dpa-AFX) - Der autoritäre belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko erwartet nach einem Treffen von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja mit US-Präsident Joe Biden weiteren Druck aus dem Westen auf sein Land. Er rechne mit "mittelbarem Druck auf unsere östlichen Verbündeten und Partner", sagte Lukaschenko belarussischen Medien zufolge am Freitag.

Die ins EU-Ausland geflüchtete Tichanowskaja war Mitte der Woche während einer USA-Reise von Biden im Weißen Haus in Washington empfangen worden. Das wurde von vielen als deutliches Zeichen für US-amerikanische Unterstützung der belarussischen Opposition gewertet. Die 38-jährige wird von vielen als wahre Siegerin der belarussischen Präsidentenwahl vor rund einem Jahr angesehen. Nach der weithin als gefälscht geltenden Abstimmung vom 9. August 2020 erkennt unter anderem die EU Lukaschenko nicht mehr als Staatsoberhaupt an. Monatelang kam es zu Massenprotesten gegen den als "letzten Diktator Europas" kritisierten Lukaschenko. Zehntausende Menschen wurden vorübergehend festgenommen, Hunderte verletzt und mehrere getötet./ast/DP/eas