Brasilia (Reuters) - In Brasilien hat rund anderthalb Monate vor der Präsidentschaftswahl der Wahlkampf offiziell begonnen.

Als Favoriten gehen der amtierende Präsident Jair Bolsonaro und der frühere Präsident Luiz Inacio Lula da Silva ins Rennen. Bolsonaro trat zur Mobilisierung seiner Anhänger in der Stadt Juiz de Fora im Bundesstaat Minas Gerais auf. Dort war er vor vier Jahren von einem Angreifer mit einem Messer attackiert und fast getötet worden. Lula da Silva postierte sich vor einem Volkswagen-Werk in Sao Bernardo do Campo im Bundesstaat Sao Paulo. Dort hatte er seine politische Karriere als Gewerkschaftsführer gestartet.

Umfragen zufolge liegt der linke Herausforderer und frühere Präsident Lula da Silva deutlich vor Amtsinhaber Bolsonaro. Demnach würden 44 Prozent der Befragten für Lula votieren, der rechtspopulistische Präsident Bolsonaro käme nur auf 32 Prozent. Brasilien wählt am 2. Oktober einen neuen Staatschef. Bolsonaro hat in der Vergangenheit das elektronische Wahlsystem in Brasilien infrage gestellt und unbelegte Behauptungen aufgestellt, bei den Wahlen 2018 sei es zu Betrügereien gekommen. Damit hat Bolsonaro Befürchtungen befeuert, er könnte das Ergebnis der Wahlen nicht akzeptieren. Brasilien hatte im Mai ein Beobachter-Team der Europäischen Union für die Wahlen ausgeladen.

(Bericht von Maria Carolina Marcello , geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)