TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach den jüngsten Aufschlägen zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte am Freitag mit negativen Vorzeichen. Nach der Euphorie über die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der eine etwas gemäßigtere Gangart bei den Zinserhöhungen angekündigt hatte, treten wieder die Sorgen vor einer globalen Rezession in den Vordergrund. Dies hatte auch an der Wall Street am Vortag für nachgebende Kurse gesorgt.
Am deutlichsten fällt das Minus in Tokio aus, wo es für den Nikkei-225 um 1,7 Prozent nach unten geht. Der Schanghai-Composite verliert 0,3 Prozent und der zuletzt besonders stark gestiegene Hang-Seng-Index reduziert sich um 0,7 Prozent. Die Andeutungen leichter Lockerungen der Null-Covid-Politik in China spielen keine Rolle mehr. Vielmehr dominieren die Sorgen vor einem Wirtschaftsabschwung in China, der auch die globalen Märkte deutlich belasten dürfte. So hatte am Vortag in den USA der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe enttäuscht, der deutlicher zurückging als befürchtet. Zudem rutschte der Index in den Bereich, der auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet.
Die Inflation in China wird im nächsten Jahr wahrscheinlich moderat bleiben, sagte der Gouverneur der People's Bank of China, Yi Gang, auf einer Konferenz. Chinas Inflationsrate liege aktuell bei etwa 2 Prozent, insbesondere dank stabiler Energiepreise, so Yi. Die Industrieländer und die Schwellenländer müssen ihre Zusammenarbeit bei der makroökonomischen Politik verstärken, fügte er hinzu.
Mit Spannung wird auch auf den US-Arbeitsmarktbericht für November gewartet, der am Nachmittag, also nach Handelsende in Asien, veröffentlicht wird. Der US-Arbeitsmarkt bleibt trotz der Entlassungswelle im Technologie-Sektor angespannt und der Stellenzuwachs geht trotz der rasanten Straffung der US-Geldpolitik nur langsam zurück. Der robuste Jobmarkt erschwert der Fed den Kampf gegen die Inflation, weil der Lohndruck hoch bleibt. Fed-Chef Powell hatte in seiner Rede betont, dass sich der überhitzte Arbeitsmarkt noch weiter abkühlen müsse, damit die Fed zuversichtlich sei, dass die Inflation dauerhaft in Richtung ihres Ziels von 2 Prozent sinken wird.
Der Kospi reduziert sich um 1,4 Prozent. Der im November etwas unter den Erwartungen gebliebene Anstieg der Verbraucherpreise stützt das Sentiment nicht. Diese legten gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent zu, während Analysten eine Zunahme um 5,1 Prozent erwartet hatten. Auf Monatssicht gab es einen leichten Rückgang.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 7.306,40 -0,7% -1,9% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 27.752,18 -1,7% -2,9% 07:00
Kospi (Seoul) 2.445,39 -1,4% -17,9% 07:00
Schanghai-Comp. 3.154,74 -0,3% -13,3% 08:00
Hang-Seng (Hongk.) 18.612,49 -0,7% -20,4% 09:00
Straits-Times (Sing.) 3.268,58 -0,7% +5,2% 10:00
KLCI (Malaysia) 1.482,26 -0,6% -5,0% 10:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 8:40 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0524 +0,0% 1,0523 1,0443 -7,4%
EUR/JPY 142,19 -0,2% 142,40 142,22 +8,6%
EUR/GBP 0,8596 +0,1% 0,8585 0,8638 +2,3%
GBP/USD 1,2244 -0,1% 1,2258 1,2090 -9,5%
USD/JPY 135,09 -0,2% 135,33 136,19 +17,4%
USD/KRW 1.301,17 -0,3% 1.304,64 1.299,05 +9,5%
USD/CNY 7,0445 -0,7% 7,0445 7,0653 +10,8%
USD/CNH 7,0486 +0,1% 7,0391 7,0616 +10,9%
USD/HKD 7,7842 +0,1% 7,7799 7,7851 -0,2%
AUD/USD 0,6813 +0,0% 0,6811 0,6825 -6,2%
NZD/USD 0,6379 +0,1% 0,6370 0,6329 -6,6%
Bitcoin
BTC/USD 16.932,34 -0,2% 16.972,47 17.115,23 -63,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 81,20 81,22 -0,0% -0,02 +17,2%
Brent/ICE 87,04 86,88 +0,2% +0,16 +20,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.798,05 1.803,30 -0,3% -5,26 -1,7%
Silber (Spot) 22,59 22,73 -0,6% -0,13 -3,1%
Platin (Spot) 1.040,55 1.045,00 -0,4% -4,45 +7,2%
Kupfer-Future 3,78 3,81 -0,9% -0,04 -14,3%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
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December 02, 2022 00:21 ET (05:21 GMT)