TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Das Schreckgespenst Inflation und im Schlepptau die Sorge vor höheren Zinsen bremst am Donnerstag die Aktienmärkte in Asien und Australien im späten Geschäft. Nachdem die Inflation am Vortag nach oben hin überrascht hat, folgen aus den USA nun stärker als erwartet gestiegene Verbraucherpreise. Die Inflation in den USA lag erstmals seit über 30 Jahren über der Marke von 6 Prozent, Analysten hatten die Teuerung knapp unter dieser Marke vermutet. Gleichwohl setzt sich in Asien kein klarer Börsentrend durch.

Dagegen sorgt eine überraschende Annäherung zwischen den USA und China in Klimafragen für etwas positiven Rückenwind. Die beiden größten CO2-Emittenten der Welt haben auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow eine Vereinbarung zum Klimaschutz geschlossen. Beobachter werten die Tatsache, dass China und die USA überhaupt eine Form der Zusammenarbeit gefunden haben, als klar positives Signal. Möglicherweise könnten andere Bereiche folgen, heißt es.

Im chinesischen Kernland steigen die Aktienkurse, der Leitindex in Schanghai zeigt sich freundlich und zählt damit zu den Gewinnern in der Region. Trotz der Einigung in Klimafragen sind es in China ausgerechnet die Kohleaktien, die den Markt antreiben. Trotz des derzeit ungünstig kalten Wetters für die Förderung sind die Kohlevorräte in China gestiegen. Damit drohen dem Land bei der wichtigen Kohleverstromung weniger Probleme. Zuletzt hatte Stromknappheit zu massiven Produktionsausfällen in der Industrie geführt. Yanzhou Coal Mining ziehen um 1,2 Prozent an, China Coal Energy um 0,2 und Shanxi Coking Coal Energy um 0,4 Prozent.

In Hongkong dreht der HSI dagegen leicht ins Plus - gebremst vom Schwergewicht Tencent (-2,9%). Der Großkonzern verbuchte ein schrumpfendes Wachstum bei Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal. Alibaba Group und Meituan sinken im Schlepptau um über 1 Prozent. Im Immobiliensektor dauert der Aufwärtstrend vom späten Vortagesgeschäft an, nachdem Peking eine Lockerung der Beschränkungen für diesen Sektor erwogen hat. China Evergrande, China Aoyuan und Country Garden steigen um bis zu 2,1 Prozent.

Der japanische Nikkei-225 in Tokio zeigt sich indes freundlich - befeuert von Aufschlägen im Bankensektor. Sollte die hohe Inflation zu höheren Zinsen führen, wären Banken die Profiteure. Nach einem gesenkten Ausblick fallen Shiseido um 6,2 Prozent.

In Südkorea sorgen Zinsängste dagegen für Abschläge bei Technologie-, Internet und Einzelhandelswerten. Gerade der Technologiebereich mit seinem hohen Fremdfinanzierungsanteil fürchtet steigende Zinsen. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics büßt 0,7 Prozent ein, der Halbleiterwert SK Hynix gar 1,8 Prozent.

Der S&P/ASX-200 in Australien hat indes 0,6 Prozent tiefer geschlossen - belastet von einer höher als erwartet ausgefallenen Arbeitslosenrate. Titel aus den Sektoren Technologie, Gesundheitswesen und Energie führten die Liste der Verlierer an. Allerdings traf es auch die Bankenwerte.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.381,90      -0,6%     +12,1%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     29.272,62      +0,6%      +6,1%         07:00 
Kospi (Seoul)           2.919,11      -0,4%      +1,6%         07:00 
Schanghai-Comp.         3.520,90      +0,8%      +1,4%         08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     25.009,00      +0,1%      -8,9%         09:00 
Straits-Times (Sing.)   3.231,20      -0,0%     +14,1%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.519,62      -0,1%      -6,5%         10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Mi, 8:51 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1477      -0,0%     1,1480        1,1566    -6,0% 
EUR/JPY                   130,78      +0,0%     130,72        130,80    +3,7% 
EUR/GBP                   0,8556      -0,1%     0,8562        0,8535    -4,2% 
GBP/USD                   1,3414      +0,0%     1,3410        1,3553    -1,9% 
USD/JPY                   113,96      +0,1%     113,89        113,08   +10,4% 
USD/KRW                 1.182,51      -0,3%   1.185,90      1.180,55    +8,9% 
USD/CNY                   6,3889      -0,1%     6,3889        6,3935    -2,1% 
USD/CNH                   6,4048      +0,1%     6,4003        6,3930    -1,5% 
USD/HKD                   7,7912      -0,0%     7,7912        7,7890    +0,5% 
AUD/USD                   0,7310      -0,3%     0,7328        0,7359    -5,1% 
NZD/USD                   0,7043      -0,3%     0,7064        0,7103    -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                64.617,26      -0,8%  65.147,41     66.453,76  +122,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  81,56      81,34      +0,3%          0,22   +71,1% 
Brent/ICE                  82,90      82,64      +0,3%          0,26   +63,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.852,76   1.849,55      +0,2%         +3,21    -2,4% 
Silber (Spot)              24,90      24,63      +1,1%         +0,27    -5,7% 
Platin (Spot)           1.076,48   1.071,04      +0,5%         +5,44    +0,6% 
Kupfer-Future               4,36       4,32      +0,9%         +0,04   +23,7% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 11, 2021 00:57 ET (05:57 GMT)