Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Konsolidierung an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien ist am Donnerstag in die nächste Runde gegangen. Auf den teilweise erreichten Langzeit- bzw. Rekordhochs bewegten sich die Indizes nur wenig. Der Grundton war im Hinblick auf die jüngsten Nachrichten über Corona-Impfstoffe dabei leicht positiv. In Sydney warteten Rohstoffaktien mit starken Kursgewinnen auf.

Dass in China der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im November auf den höchsten Stand seit April 2010 gestiegen ist und tief im Expansion anzeigenden Bereich liegt, sorgte für keine stärkeren Impulse. Am Montag hatte bereits der offizielle Index für China die gleiche schon bekannte Botschaft vermittelt, dass sich die chinesische Konjunktur weiter kräftig vom Corona-Schock erholt.

Der Schanghai-Composite-Index schloss knapp behauptet. Der Nikkei-Index in Tokio legte minimal zu auf 26.809 Punkte. In Seoul und Hongkong war die Tendenz freundlich, Sydney schloss mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent.

An den Märkten in Schanghai und Hongkong waren weiter die zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen China und den USA ein Thema. Auch unter dem neu gewählten Präsidenten Joe Biden dürfte sich an den angespannten Beziehungen zunächst wenig ändern, was für Unsicherheit sorge, meinten Marktbeobachter.


   Eisenerzpreis auf Siebenjahreshoch 

In Sydney gehörten Aktien aus dem Rohstoff- und Stahlsektor zu den Tagesfavoriten. Für Auftrieb habe der auf ein Siebenjahreshoch gestiegene Eisenerzpreis gesorgt, nachdem der brasilianische Förderer Vale seinen Produktionsausblick gesenkt habe, berichteten Händler. Die Aktie des Eisenerzförderers Fortescue machte einen Satz um über 13 Prozent nach oben, BHP gewannen knapp 5 und Rio Tinto fast 7 Prozent. Die australischen Branchenunternehmen hätten die Kosten in den vergangenen Jahren stark gesenkt und profitierten dank hoher Gewinnmargen nun besonders stark vom gestiegenen Eisenerzpreis, hieß es.

Auch der Kupferpreis befindet sich derzeit auf einem Langzeithoch, wenngleich er am Berichtstag nicht weiter zulegte. Marktteilnehmer sprachen hier nach der jüngsten Rally von einer Verschnaufpause und einer überkauften Lage. In Schanghai fiel der Kurs des Kupferproduzenten Zijin Mining um 5,2 Prozent.

Autoaktien in Tokio zeigten sich derweil unbelastet von einem Medienbericht, wonach Japan den Verkauf von Autos mit Benzin- oder Diesel-Motoren bis 2035 beenden will. Toyota schlossen 1,2 Prozent fester, Honda gewannen 1,2 und Nissan 2,9 Prozent.

In Seoul waren Samsung Electronics nach dem kräftigen Vortagesplus weiter gesucht, sie stiegen um 0,4 Prozent. Die Analysten von Kiwoom glauben, dass Samsung seine eigenen Prognosen für das Speicherchipgeschäft im vierten Quartal schlagen dürfte, unter anderem, weil Chinas PC- und Smartphone-Hersteller ihre Lagerbestände stärker aufbauten als gedacht. Kiwoom rechnet darüber hinaus im ersten Halbjahr 2021 mit einem globalen Angebotsmangel bei Speicherchips und erhöhte die Prognose für den operativen Samsung-Gewinn um 25 Prozent.


   Dollar schwächelt weiter 

Am Devisenmarkt kam der Dollar weiter nicht auf die Beine, der Dollar-Index lag zuletzt nach den Verlusten der beiden Vortage erneut 0,2 Prozent im Minus. Angesichts der Hoffnungen auf eine globale Konjunkturerholung vor dem Hintergrund der jüngsten positiven Impfstoffnachrichten ist der Dollar als sogenannter sicherer Hafen derzeit nicht gesucht. Belastet wird er auch von steigenden Inflationserwartungen in den USA bei gleichzeitig zunächst für länger sehr niedrig erwarteten Zinsen.

Der Euro hat im Zuge der Dollar-Schwäche mittlerweile auch die Marke von 1,21 Dollar deutlich hinter sich gelassen. Zu Wochenbeginn lag er noch bei unter 1,1950 Dollar.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    6.615,30     +0,38%     -1,03%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     26.809,37     +0,03%    +13,29%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.691,69     +0,59%    +22,48%      07:00 
Schanghai-Comp.         3.442,14     -0,21%    +12,85%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     26.723,84     +0,72%     -5,84%      09:00 
Taiex (Taiwan)         13.977,09     -0,09%    +16,50%      06:30 
Straits-Times (Sing.)   2.819,29     +0,30%    -12,68%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.621,81     +1,44%     +0,63%      10:00 
BSE (Mumbai)           44.686,83     +0,15%     +8,18%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Mi, 8:49h    % YTD 
EUR/USD                   1,2125      +0,1%     1,2113     1,2084    +8,1% 
EUR/JPY                   126,55      +0,0%     126,50     126,25    +3,8% 
EUR/GBP                   0,9052      -0,1%     0,9058     0,8995    +7,0% 
GBP/USD                   1,3395      +0,2%     1,3373     1,3434    +1,1% 
USD/JPY                   104,37      -0,1%     104,44     104,48    -4,0% 
USD/KRW                  1094,41      -0,5%    1100,20    1101,15    -5,3% 
USD/CNY                   6,5579      -0,1%     6,5630     6,5607    -5,8% 
USD/CNH                   6,5470      +0,0%     6,5443     6,5524    -6,0% 
USD/HKD                   7,7518      -0,0%     7,7519     7,7524    -0,5% 
AUD/USD                   0,7428      +0,2%     0,7414     0,7381    +6,0% 
NZD/USD                   0,7077      +0,1%     0,7070     0,7079    +5,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.158,00      +0,1%  19.137,50  18.954,75  +165,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  45,21      45,28      -0,2%      -0,07   -19,3% 
Brent/ICE                  48,24      48,25      -0,0%      -0,01   -20,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.837,69   1.831,00      +0,4%      +6,75   +21,1% 
Silber (Spot)              24,13      24,15      -0,1%      -0,02   +35,2% 
Platin (Spot)           1.024,75   1.015,10      +1,0%      +9,65    +6,2% 
Kupfer-Future               3,46       3,48      -0,4%      -0,01   +22,5% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 03, 2020 02:42 ET (07:42 GMT)