FRANKFURT (Dow Jones)--Das Warten auf neue Preisdaten aus den USA sorgt am Donnerstag an den europäischen Börsen im frühen Geschäft zunächst für Zurückhaltung. "Die Stimmung ist depressiv. Ohne positive Nachrichten traut sich im Moment kaum einer, in Aktien zu investieren", fasst QC Partners die Gemengelage zusammen. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 12.183 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.322 Stellen nach unten.

Bei den um 14.30 Uhr MESZ anstehenden US-Verbraucherpreisen für September wird ein Rückgang der Jahresinflationsrate auf 8,1 von 8,3 Prozent im August. In der Kernrate soll die Jahresrate dagegen auf 6,5 von 6,3 Prozent gestiegen sein. Sollten die Preise langsamer gestiegen sein, dürften die Renditen sinken und die Kurse an den Aktienmärkten steigen. Bei unerwartet hohen Inflationsdaten seien dagegen weiter steigende Renditen wahrscheinlich und fallende Aktienkurse, heißt es.

Die US-Notenbanker haben derweil laut dem veröffentlichten Protokoll bei der jüngsten Sitzung im September unterstrichen, dass sie die Inflationsrisiken weiter auf der Oberseite sehen und damit die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen betont.

Von den endgültigen deutschen Verbraucherpreisen im September kommt kein Störfeuer. Der in erster Lesung gemeldete Anstieg um 10,0 Prozent zum Vorjahr wurde bestätigt. Am Anleihemarkt tendieren Kurse und Renditen unter Schwankungen seitwärts.


   Berichtssaison rückt weiter in den Fokus 

In den USA nimmt mit den Geschäftszahlen von Blackrock und Delta Air Lines die Berichtssaison weiter Fahrt auf, spannender dürfte es am Freitag werden, wenn mit JP Morgan, Morgan Stanley, Citigroup und Wells Fargo geballt die Großbanken folgen. "Jetzt zeigt sich, welche Bremsspuren die nachlassende wirtschaftliche Dynamik in den Unternehmensbilanzen sowie den Ausblicken hinterlassen haben", so QC Partners im Vorfeld. Die Berichtssaison dürfte maßgeblichen Einfluss auf den Kursverlauf in den kommenden Monaten haben.

Kursverluste verzeichnen Halbleiteraktien wie ASML (-2,2%), STMicro (-0,6%) oder Infineon (-1,0%). Börsianer verweisen dazu auf den Zwischenbericht von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC). Der Chipriese habe zwar die Margenerwartung übertroffen, aber auch die Investitionspläne zusammengestrichen, und das sei negativ. Der Stoxx-Subindex Technologie verliert 1 Prozent.

"Die Auslastung geht in die richtige Richtung, aber der Verlust ist nach wie vor hoch", heißt es zum Billigflieger Easyjet. Die Fluglinie rechnet mit einem Vorsteuerverlust von 170 bis 190 Millionen Pfund. Der Kurs liegt wenig verändert, wohingegen IAG und Air France-KLM je rund 1 Prozent zulegen. In Australien habe Qantas gute Zahlen vorgelegt, heißt es dazu. Die Lufthansa-Aktie verliert 0,4 Prozent.

Südzucker knicken um 3,5 Prozent ein. Der Konzern hat zwar die Umsatzprognose nach oben genommen, die Gewinnprognose aber lediglich bestätigt. "Die Zahlen von Cropenergies haben den Kurs bereits am Mittwoch nur leicht gestützt", so ein Marktteilnehmer bereits vorbörslich. Ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend sei damit weiterhin nicht in Sicht.

Aroundtown sacken um über 7 Prozent ab. Citi hat die Immobilienaktie auf "Neutral" von "Buy" gesenkt.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.321,96        -0,3%       -9,57     -22,7% 
Stoxx-50                3.328,42        -0,5%      -16,45     -12,8% 
DAX                    12.183,18        +0,1%       10,92     -23,3% 
MDAX                   21.828,89        -0,3%      -65,51     -37,9% 
TecDAX                  2.648,20        -0,6%      -16,24     -32,5% 
SDAX                   10.237,62        -0,4%      -42,71     -37,6% 
FTSE                    6.795,49        -0,4%      -30,66      -7,6% 
CAC                     5.805,50        -0,2%      -12,97     -18,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,30                    -0,00      +2,48 
US-Zehnjahresrendite        3,92                    +0,02      +2,41 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:20  Mi, 17:34    % YTD 
EUR/USD                   0,9690        -0,2%      0,9704     0,9708   -14,8% 
EUR/JPY                   142,23        -0,2%      142,48     142,61    +8,7% 
EUR/CHF                   0,9689        +0,1%      0,9680     1,0026    -6,6% 
EUR/GBP                   0,8753        +0,1%      0,8757     0,8765    +4,2% 
USD/JPY                   146,79        -0,1%      146,82     146,91   +27,5% 
GBP/USD                   1,1070        -0,3%      1,1078     1,1076   -18,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,1976        +0,3%      7,1884     7,1800   +13,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                18.995,22        -1,0%   19.083,62  19.108,09   -58,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  87,52        87,27       +0,3%      +0,25   +24,4% 
Brent/ICE                  92,91        92,45       +0,5%      +0,46   +26,3% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 165,99       160,19       +3,6%      +5,80  +146,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.668,85     1.673,20       -0,3%      -4,34    -8,8% 
Silber (Spot)              18,97        19,08       -0,6%      -0,11   -18,6% 
Platin (Spot)             875,70       883,50       -0,9%      -7,80    -9,8% 
Kupfer-Future               3,42         3,44       -0,3%      -0,01   -22,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 13, 2022 03:51 ET (07:51 GMT)