FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert zeigen sich die europäischen Aktienmärkte kurz nach dem Handelsstart am Freitag. Nach dem starken Lauf der Aktien im Wochenverlauf sind kleine Gewinnmitnahmen zu beobachten und wegen der nachrichtlichen Unsicherheiten des Wochenendes dürften kaum neue Positionen aufgebaut werden. Im Fokus stehen der Ifo-Index und dazu der Große Verfall. Er bringt oft steigende Volatilität mit sich. Nach dem Verfall der Indexprodukte am Mittag und der Optionen auf Einzelaktien am Abend dürfte das Handelsvolumen in Richtung Jahresende deutlich fallen.

Der DAX liegt 0,2 Prozent höher bei 13.691 Punkten. Am Vortag war er bis auf 13.725 und damit 70 Punkte an sein Rekordhoch aus dem Februar vor Ausbruch der Corina-Pandemie gestiegen. Ein neues Allzeithoch scheint damit nur eine Frage der Zeit. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,1 Prozent auf 3.565 Zähler.

Die übergeordneten Themen Corona und drohender harter Brexit ohne Handelsabkommen sind die gleichen geblieben. Für Zuversicht sorgt, dass eine Expertenkommission der US-Gesundheitsbehörde FDA empfohlen hat, den von Moderna entwickelten Covid-19-Impfstoff für den breiten Einsatz freizugeben. Damit kann die FDA am späten Freitag eine Notfallzulassung erteilen.

Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex für Dezember dürfte sich unterdessen im Zuge zunehmender Corona-Infektionszahlen und des neuen, scharfen Lockdown erneut eingetrübt haben. Volkswirte erwarten, dass er erneut marginal gesunken ist auf 90,5 Punkte.


   1&1 Drillisch von Gutachten gestützt 

1&1 Drillisch profitieren von einem günstig ausgefallenen weiteren Gutachten im Streit mit Telefonica Deutschland und legen um gut 4 Prozent zu. Danach waren Preiserhöhungen von Telefonica Deutschland ungerechtfertigt. Weitere Gutachten stehen hier aber noch aus. Der Kurs der 1&1-Mutter United Internet zieht ebenfalls um rund 4 Prozent an, während Telefonica Deutschland 1 Prozent höher liegen.

Gesucht sind auch Hellofresh mit einem Plus von 3,4 Prozent und im DAX Delivery Hero (+1,3 Prozent). Das Thema "Stay-at-Home" ist weiter en vogue angesichts der immer neuen Rekord-Infektionszahlen in Deutschland und vielen Teilen der Welt.

Der Verfalltag könnte ein Thema bei Aktien wie Allianz und Adidas werden. Beide notieren genau um für die Optionen wichtige Hundertermarken. In beiden Fällen könnte versucht werden, die Kurse bis zum Abend darunter zu halten. Aktuell notieren beide Aktien 0,5 Prozent leichter.


Philips nach Zukauf fester 

In Europa stehen Zukäufe im Fokus. Das Nullzins-Niveau befeuere derlei Aktivitäten immer weiter, heißt es dazu. Die niederländische Philips kauft das US-Unternehmen Biotelemetry und legt dafür 2,8 Milliarden Dollar auf den Tisch. Philips steigen um 2 Prozent höher.

In Mailand gewinnen Enel 0,8 Prozent. Hier könnte der Verkauf der Beteiligung an Open Fiber bis zu 2,65 Milliarden Euro in die Kassen des italienischen Energieversorgers spülen.

Der Medienriese Vivendi will einen weiteren 10-Prozent-Anteil an Universal Music Group an ein Konsortium unter der Leitung von Chinas Tencent für rund 3 Milliarden Euro verkaufen. Vivendi ziehen um 0,7 Prozent an. Was den Analysten von Citi nicht gefällt ist, dass das Geld nicht an die Aktionäre gehen soll, sondern in Geschäftsbereichen wie Buch- und Zeitschriftenverlag oder Reiseeinzelhandel fließen soll.

Mit dem großen Verfall stehen auch wieder Indexveränderungen im Fokus. Im SDAX gibt es sieben Neuaufnahmen und entsprechend auch sieben Absteiger. Neu in den SDAX kommen Flatexdegiro, Hensoldt, Home24, Westwing, Verbio, Grenke und Elringklinger. Außerdem startet die Aktie vin Siemens Energy in den MDAX durch. Dafür müssen Grenke den Weg in den SDAX antreten. Siemens Energy liegen fast 3 Prozent im Plus.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.573,58       0,36       12,71      -4,58 
Stoxx-50                3.118,41       0,37       11,46      -8,36 
DAX                    13.714,63       0,35       47,38       3,51 
MDAX                   30.346,24       0,47      141,07       7,18 
TecDAX                  3.190,35       0,86       27,11       5,82 
SDAX                   14.570,11       0,29       42,18      16,45 
FTSE                    6.584,82       0,52       33,76     -13,14 
CAC                     5.565,54       0,29       16,08      -6,90 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,56                   0,01      -0,80 
US-Zehnjahresrendite        0,93                   0,00      -1,75 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:48  Do, 17:04    % YTD 
EUR/USD                   1,2255     -0,10%      1,2254     1,2243    +9,3% 
EUR/JPY                   126,82     +0,26%      126,68     126,22    +4,0% 
EUR/CHF                   1,0847     +0,00%      1,0836     1,0833    -0,1% 
EUR/GBP                   0,9044     +0,16%      0,9051     0,9008    +6,9% 
USD/JPY                   103,49     +0,36%      103,37     103,09    -4,9% 
GBP/USD                   1,3548     -0,28%      1,3538     1,3591    +2,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,5211     +0,10%      6,5264     6,5165    -6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                23.137,00     +0,71%   23.048,20  23.266,00  +220,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  48,36      48,36          0%       0,00   -13,7% 
Brent/ICE                  51,44      51,50       -0,1%      -0,06   -15,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.881,51   1.885,60       -0,2%      -4,09   +24,0% 
Silber (Spot)              25,80      26,13       -1,2%      -0,32   +44,6% 
Platin (Spot)           1.043,38   1.049,00       -0,5%      -5,63    +8,1% 
Kupfer-Future               3,63       3,60       +0,8%      +0,03   +28,4% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 18, 2020 03:53 ET (08:53 GMT)