FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem freundlichen Start in die neue Handelswoche zeigen sich am Montag Europas Aktienmärkte. Der DAX steigt um 0,8 Prozent auf 13.182 Punkte, nachdem er bereits die 13.200er-Marke nach guten Vorgaben aus Asien touchiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 klettert um 1,0 Prozent auf 3.465 Punkte.

In Asien trieb die Unterzeichnung des Freihandelsabkommen RECP zwischen China und 14 weiteren Staaten aus dem Asien-Pazifik-Raum die Indizes an. Damit entsteht die größte Freihandelszone der Welt. In ihr leben mehr als zwei Milliarden Menschen, die etwa ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung erbringen. Die EU gerät damit immer mehr ins Hintertreffen, sie kommt gerade einmal auf etwas über die Hälfte von dessen Größe. Die Volkswirte der HSBC gehen davon aus, dass bereits 2030 schon 50 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung in dieser Region erwirtschaftet wird.


   Corona weiter mit Sorge gesehen 

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie werden Aussagen von Ugur Sahin, Mitgründer des Impfstoff-Entwicklers Biontech, positiv gewertet, der mit einer Rückkehr zur Normalität bis zum Winter 2021 rechnet. Dafür sei es aber "absolut essentiell", eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus vor dem Herbst zu erreichen. Die Hoffnung auf einen schnellen Transport der Impfstoffe mit Kisten von va-Q-Tec lässt deren Aktien um 24,3 Prozent nach oben schießen.

Entsprechend gesucht sind in Europa quer durch alle Branchen Reise- und Unterhaltungsaktien, deren Geschäft am stärksten unter der Pandemie leidet. Die Aktien von Britisch-Airways Mutter IAG und Kinobetreiber Cineworld steigen um jeweils knapp 6 Prozent, bei den Alternativen Energien legen Nordex um 7,2 Prozent zu.

In Deutschland wird mit Spannung auf die erneute Konferenz von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten am Nachmittag geblickt. Hier gebe es das Risiko, dass die bisherigen Lockdown-Maßnahmen weiter verschärft werden.

Der ATX-Index der Wiener Börse legt um 1,0 Prozent zu und zeigt sich unbeeindruckt vom härteren Lockdown in Österreich. "Was die Märkte aktuell bremsen dürfte wäre ein umfassender Lockdown in den USA", sagt ein Händler. Ein solcher sei aber trotz des Wahlsiegs von Joe Biden aktuell nicht in Sicht.


   Autosektor im Fokus mit Nissan-Renault 

Bei den Branchen stehen die Autos im Fokus. Bei Renault geht es um 3,2 Prozent höher nach Berichten, nach denen Nissan den Rückzug aus Mitsubishi plant. Händler denken, dass der strukturelle Umbruch in der Allianz auch für andere Autokonzerne wie Daimler Folgen hat, da Daimler mit der Allianz um Nissan und Mitsubishi kooperiert. Unter anderem steigen BMW und VW je 1,5 Prozent, Daimler um 1,0 Prozent.

Nissan hält 34 Prozent an Mitsubishi. Der Nissan-Kurs zog in Tokio um 5,4 Prozent an, auch Mitsubishi Motors legten um 2,5 Prozent zu. Wie ein Händler sagt, hält Renault an Nissan etwa 43 Prozent. Der Anteil sei nun umgerechnet gut 300 Millionen Euro mehr wert.


   BBVA beflügelt Banken-Sektor 

Ein Kursfeuerwerk von 15,6Prozent erlebt die BBVA-Aktie dank des Verkaufs ihres US-Geschäfts. Käufer ist PNC Financial Services Group, der Preis liegt mit 11,6 Milliarden Dollar sogar etwas höher als zuvor noch erwartet. "Der Verkauf spült den Spaniern Geld in die Kasse, welches sie bei der anstehenden Konsolidierung der Bankenlandschaft in Europa einsetzen könnten", so ein Marktteilnehmer.

Für die Aktie der Banco Sabadell geht es um 11,2 Prozent nach oben. Die Analysten von Jefferies nennen die Bank als mögliches Übernahmeziel der BBVA, die nach dem Verkauf des US-Geschäftes nun über genügend finanzielle Feuerkraft verfüge. Der europäische Banken-Sektor führt mit einem Plus von 2,4 Prozent die Gewinnerliste an.

Vodafone legen in London um 3,0 Prozent zu. Der Telekomdienstleister hat in seinem ersten Geschäftshalbjahr wieder einen Vorsteuergewinn von 2,05 Milliarden Euro erzielt. Im Vorjahr war noch ein Verlust eingefahren worden. Dazu kündigten Vodafone eine unveränderte Zwischendividende von 4,50 Cent je Aktie an.

Quartalszahlen kommen am Montag dazu noch von einigen Nebenwerten: Bei Encavis geht es um 3,2 Prozent nach unten, bei Datagroup um 1,0 Prozent.

Bei den Konjunkturdaten wird dann am Nachmittag auf die USA und den Empire State Manufacturing Index für November geblickt. Hier geht es um den Umfang der Erholung im Corona-Hotspot New York.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.465,22       0,97         33,15          -7,47 
Stoxx-50                3.071,29       0,65         19,79          -9,75 
DAX                    13.181,51       0,80        104,79          -0,51 
MDAX                   28.782,41       0,95        269,45           1,66 
TecDAX                  3.054,86       0,48         14,49           1,32 
SDAX                   13.300,71       1,28        168,17           6,30 
FTSE                    6.360,52       0,70         44,13         -16,26 
CAC                     5.440,34       1,12         60,18          -8,99 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,56                    -0,01          -0,80 
US-Zehnjahresrendite        0,88                    -0,01          -1,80 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:15 Uhr  Fr, 17:15 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1859     +0,18%        1,1849         1,1828    +5,7% 
EUR/JPY                   123,84     -0,05%        123,86         123,76    +1,6% 
EUR/CHF                   1,0795     -0,08%        1,0805         1,0799    -0,6% 
EUR/GBP                   0,8961     -0,14%        0,8966         0,8981    +5,9% 
USD/JPY                   104,44     -0,22%        104,54         104,64    -4,0% 
GBP/USD                   1,3232     +0,33%        1,3216         1,3171    -0,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,5733     -0,42%        6,5707         6,6116    -5,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.280,00     +2,10%     16.287,44      16.064,50  +125,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  41,21      40,13         +2,7%           1,08   -27,0% 
Brent/ICE                  43,72      42,78         +2,2%           0,94   n.def. 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.894,33   1.890,40         +0,2%          +3,93   +24,8% 
Silber (Spot)              24,98      24,66         +1,3%          +0,31   +39,9% 
Platin (Spot)             908,83     893,15         +1,8%         +15,68    -5,8% 
Kupfer-Future               3,26       3,18         +2,4%          +0,08   +15,2% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2020 03:43 ET (08:43 GMT)