FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag wenig verändert in den Handel gestartet. Weder von den Vorlagen noch vom Umfeld kommen nennenswerte Impulse. Im Blick steht die Berichtssaison mit zahlreichen Unternehmenszahlen. Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich um Juni derweil deutlich besser als erwartet entwickelt. In Großbritannien tagt die Bank of England und in den USA kommen von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten letzte Indikationen für den großen Juli-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 15.701 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 4.155 nach oben. Das Thema Inflation dürfte auf der Sitzung der Bank of England (BoE) heiß diskutiert werden, so die Commerzbank. Zwei Ratsmitglieder hätten sich Ende Juli für ein frühzeitiges Zurückfahren der Anleihekäufe ausgesprochen, die laut Plan bis Ende Dezember laufen sollen. Die Mehrheit dürfte aber dafür plädieren, an der aktuellen expansiven Geldpolitik erst einmal festzuhalten.


   Siemens mit starken Zahlen 

"Die Zahlen sind durch die Bank sehr stark", so ein Marktteilnehmer zu Siemens. "Das Index-Schwergewicht könnte den DAX am Donnerstag antreiben", erwartet er. Sowohl der Umsatz als auch die Gewinnkennziffern hätten die Erwartungen teils sogar deutlich übertroffen. Herausragend sei der Auftragseingang, der um etwa 25 Prozent über den Erwartungen liege. Den Ausblick hat Siemens nun weiter nach oben genommen. Siemens steigen 3,8 Prozent.

Für Conti geht es dagegen um 2,2 Prozent nach unten. Die Geschäftszahlen sind nach Einschätzung aus dem Handel besser als erwartet ausgefallen. Es belaste indes der Ausblick zum Automotive-Geschäft. Diese leide weiter unter massivem Chipmangel. Nach Zahlen fallen Adidas gleich um 4,5 Prozent. Die Zahlen werden als gut beschrieben. Allerdings dürften sich einige Anleger beim Ausblick mehr erhofft haben. Nach als "durchwachsen" beschriebenen Zahlen geben Lufthansa um 0,6 Prozent nach.

Merck ziehen dagegen um 2,8 Prozent an. Der Medizinkonzern hat die Prognosen übertroffen und auch den Ausblick erhöht. Das organische Wachstum soll nun bei 12 bis 14 statt bei 10 bis 12 Prozent liegen. "Damit sollte das aktuell vergleichsweise hohe Kursniveau zumindest abgesichert sein", sagt ein Marktteilnehmer. Bayer verlieren dagegen nach Zahlen 5,4 Prozent. Zwar hat der Konzern die Umsatzprognose nach oben genommen und auch die Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie. Das bereinigte EBITDA liege aber 10 Prozent unter den Erwartungen, so ein Marktteilnehmer.

Beiersdorf gewinnen 4,7 Prozent. Der Konzern habe die Prognosen sowohl beim Umsatz als auch bei den Gewinnkennziffern übertroffen, heißt es im Handel. Novo Nordisk (+3,5%) hat überzeugende Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Die Citigroup verweist auf die dynamische Entwicklung in der Sparte Diabetes sowie dem sehr starken Produktstart von Wegovy, ein Medikament gegen Fettleibigkeit. Auch Biopharma habe sich besser entwickelt. Der Umsatz habe 3 Prozent über den Erwartungen gelegen, das EBIT sogar 6 Prozent.

Zalando brechen nach Zahlen gleich um 8 Prozent ein. Zwar sieht Zalando das bereinigte EBIT nun in der oberen Hälfte der Spanne von 400 bis 475 Millionen Euro, obwohl es im zweiten Quartal die Erwartungen leicht verfehlt hat. Die Prognose eines Umsatzwachstums von 31 bis 36 Prozent wurde aber nur bestätigt. "Die Wachstumsdynamik lässt also eher nach", so ein Händler.


   United Internet und 1&1 überzeugen 

Von guten Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Wacker Chemie (-0,4%). "Das Unternehmen ist auf Kurs", sagt er. Die Margen entwickelten sich gut. "Sehr stark entwickelt sich der Cashflow", sagt er. Der Netto-Cashflow stieg um 52 Prozent auf 208 Millionen Euro. Für Evonik geht es nach Zahlen um 2 Prozent nach unten.

Mit Erholungschancen rechnet ein Marktteilnehmer bei United Internet (+2,3%) und bei den Aktien der Tochter 1&1 (+1,5%). "Die Zahlen sind überraschend gut", sagt er. Beide Unternehmen sind im ersten Quartal gewachsen und haben ihre Gewinnausblicke erhöht, United Internet auch den Umsatzausblick. "Das ist überraschend, weil sich die meisten europäischen Telekom-Unternehmen tendenziell schwach entwickelt haben", so der Marktteilnehmer.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.159,02      +0,3%         14,12         +17,1% 
Stoxx-50                3.613,22      +0,3%         11,99         +16,2% 
DAX                    15.717,84      +0,2%         25,71         +14,6% 
MDAX                   35.465,79      -0,1%        -19,76         +15,2% 
TecDAX                  3.790,85      +0,8%         28,97         +18,0% 
SDAX                   16.558,46      -0,3%        -50,13         +12,2% 
FTSE                    7.126,44      +0,0%          2,58         +10,3% 
CAC                     6.772,71      +0,4%         26,48         +22,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,50                    -0,01          +0,07 
US-Zehnjahresrendite        1,19                    +0,00          +0,27 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 8:18 Uhr  Mi, 17:32 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1849      +0,1%        1,1835         1,1835   -3,0% 
EUR/JPY                   129,84      +0,2%        129,79         129,68   +3,0% 
EUR/CHF                   1,0728      -0,0%        1,0739         1,0739   -0,8% 
EUR/GBP                   0,8509      -0,2%        0,8522         0,8514   -4,7% 
USD/JPY                   109,58      +0,1%        109,66         109,57   +6,1% 
GBP/USD                   1,3925      +0,3%        1,3888         1,3903   +1,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,4574      -0,1%        6,4626         6,4634   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                38.856,26      -2,5%     39.204,26      39.211,76  +33,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,14      68,15         -0,0%          -0,01  +41,4% 
Brent/ICE                  70,26      70,38         -0,2%          -0,12  +37,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.813,47   1.811,63         +0,1%          +1,85   -4,5% 
Silber (Spot)              25,43      25,38         +0,2%          +0,05   -3,7% 
Platin (Spot)           1.019,40   1.029,18         -0,9%          -9,78   -4,8% 
Kupfer-Future               4,31       4,33         -0,4%          -0,02  +22,3% 
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August 05, 2021 04:10 ET (08:10 GMT)