NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen kommt es am Montag zu Verlusten, die aber deutlich geringer ausfallen als an den europäischen Aktienmärkten, nachdem in Großbritannien eine neue und dazu hochansteckende Mutation des Coronavirus entdeckt worden ist. Das Konjunkturpaket im Umfang von 900 Milliarden Dollar, auf das sich die Parteien im US-Kongress am Wochenende geeinigt haben, tritt darüber in den Hintergrund.

Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent auf 29.968 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,0 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent. Allerdings hatten die US-Börsen in der vergangenen Woche Rekordstände verzeichnet, so dass die schlechten Nachrichten zur Pandemie auch eine willkommene Gelegenheit sein dürften, Gewinne mitzunehmen.


   Anleger flüchten in sichere Häfen 

Das Geld fließt stattdessen in "sichere Häfen": Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Zehnjahresrendite um 2,4 Basispunkte auf 0,92 Prozent. Auch der Dollar ist gesucht. Die US-Devise gilt ebenso wie der Yen als Fluchtwährung in Krisenzeiten. Der Dollar-Index steigt um 0,4 Prozent. Der Euro, der noch am Donnerstag vergangener Woche bei 1,2274 Dollar seinen bisher höchsten Stand in diesem Jahr erreicht hatte, fällt auf rund 1,2215 Dollar zurück.

Der festere Dollar bremst derweil den Goldpreis. Die Feinunze steigt um 0,1 Prozent auf 1.885 Dollar. Pandemie-Ängste und die Aussicht auf noch lange Zeit niedrige Zinsen verhindern jedoch größere Verluste.

Stark unter Druck stehen die Preise am Ölmarkt, wo die jüngste Entwicklung in der Pandemie Befürchtungen eines Nachfrageeinbruchs schürt. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 3,7 Prozent auf 47,28 Dollar. Der Brentpreis fällt um 4,1 Prozent auf 50,13 Dollar.


   Touristiksektor leidet unter Reisebeschränkungen - Nike nach Zahlen gesucht 

Überdurchschnittlich hohe Kursverluste verzeichnen Aktien des Reise- und Touristiksektors ab, nachdem viele Staaten aufgrund der jüngsten Entwicklung die Einreise aus Großbritannien stark eingeschränkt haben. Die Aktien der Fluggesellschaften Southwest, United und Delta liegen zwischen 3,1 und 4,6 Prozent im Minus. Die Aktie des Kreuzfahrtveranstalters Royal Carribean fällt um 2,8 Prozent, die des Flugzeugbauers Boeing um 2,6 Prozent.

Gesucht sind dagegen Aktien von Unternehmen, die als Nutznießer verschärfter Lockdowns gelten. Zu diesen "Stay-at-Home"-Aktien gehört auch die des Videokonferenz-Anbieters Zoom. Sie legt um 4,5 Prozent zu.

Gegen die negative Börsentendenz klar im Plus zeigt sich die Nike-Aktie, die um 6,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch klettert. Der Sportartikelhersteller hat am Freitag nach Börsenschluss überraschend gute Zahlen vorgelegt und einen ermutigenden Ausblick gegeben.

Tesla hingegen müssen an ihrem ersten Tag als Mitglied des S&P-500 erst einmal Federn lassen. Die Titel liegen gut 4 Prozent im Minus, hatten aber am Freitag im regulären Geschäft um 6 Prozent zugelegt und auf ihrem bisher höchsten Stand geschlossen. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus der Tesla-Aktie auf gut 70 Prozent.

Unternehmensnachrichten sind ansonsten rar. An Konjunkturdaten wurde am Montag nur der Chicago Fed National Activity Index für November veröffentlicht. Der Index sank im vergangenen Monat auf einen Stand von plus 0,27 von plus 1,01 im Oktober.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                29.967,87      -0,70     -211,18       5,01 
S&P-500              3.673,40      -0,97      -36,01      13,70 
Nasdaq-Comp.        12.658,93      -0,76      -96,71      41,08 
Nasdaq-100          12.633,61      -0,82     -104,57      44,66 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,13        1,6        0,11     -107,7 
5 Jahre                  0,37       -1,4        0,38     -155,4 
7 Jahre                  0,65       -1,5        0,66     -160,2 
10 Jahre                 0,92       -2,4        0,94     -152,4 
30 Jahre                 1,67       -2,2        1,69     -139,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mo, 9:03  Fr, 17:14    % YTD 
EUR/USD                1,2215     -0,13%      1,2185     1,2227    +8,9% 
EUR/JPY                126,42     -0,02%      126,24     126,45    +3,7% 
EUR/CHF                1,0832     +0,06%      1,0818     1,0830    -0,2% 
EUR/GBP                0,9168     +0,70%      0,9170     0,9069    +8,3% 
USD/JPY                103,50     +0,10%      103,63     103,41    -4,9% 
GBP/USD                1,3325     -0,77%      1,3283     1,3482    +0,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,5352     +0,19%      6,5387     6,5214    -6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.842,32     -2,86%   24.044,50  22.630,00  +216,8% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               47,28      49,10       -3,7%      -1,82   -15,6% 
Brent/ICE               50,13      52,26       -4,1%      -2,13   -17,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.884,81   1.882,40       +0,1%      +2,41   +24,2% 
Silber (Spot)           26,23      25,78       +1,8%      +0,46   +47,0% 
Platin (Spot)        1.002,95   1.038,10       -3,4%     -35,15    +3,9% 
Kupfer-Future            3,56       3,63       -1,9%      -0,07   +25,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 21, 2020 09:47 ET (14:47 GMT)