NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Dienstag mit Aufschlägen geschlossen. Die Anleger richten ihren Fokus zunehmend auf die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am Donnerstag und der zum Wochenausklang beginnenden Berichtssaison, hieß es.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher bei 33.706 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 1,0 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 2.208 (Montag: 1.907) Kursgewinner und 893 (1.194) -verlierer. Unverändert schlossen 90 (120) Titel.

Die mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf einer Konferenz der Riksbank in Schweden brachten keine neuen Erkenntnisse. Powell räumte dem Kampf gegen die Inflation weiter Priorität ein, vermied aber konkrete Aussagen über das Ausmaß anstehender Zinserhöhungen.

Nach Ansicht der Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, wird die US-Notenbank die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation auf über 5 Prozent hieven. "Ich glaube, irgendetwas über 5 ist nach meinem Dafürhalten absolut wahrscheinlich", sagte sie im Interview mit dem Wall Street Journal. Die Notenbank sei in der "kniffligeren" zweiten Phase des Straffungszyklus angekommen. Im Dezember hatte die Fed den Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent erhöht. Die jüngsten US-Konjunkturdaten vom vergangenen Freitag hatten zuletzt die Hoffnungen auf eine gemäßigtere Gangart der Fed bei den kommenden Zinserhöhungen verstärkt.

Am Freitag werden JP Morgan, Citigroup, Wells Fargo und Bank of America mit ihren Ergebnissen für das vierte Quartal die Berichtssaison einläuten. Diese wird womöglich von Konjunktur- und Inflationssorgen geprägt sein. Analysten erwarten, dass die im S&P-500-Index notierten Konzerne den ersten Rückgang bei den Quartalsgewinnen im Vorjahresvergleich seit dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 berichten werden. Für das vierte Quartal rechnen die Analysten laut Factset mit einem Gewinnrückgang von im Schnitt 4,1 Prozent, was eine deutliche Kehrtwende gegenüber dem Wachstum von mehr als 31 Prozent im Vorjahr bedeuten sollte.


   Dollar mit leichter Erholung 

Der Dollar erholte sich etwas von den jüngsten Abgaben. Der Dollar-Index legte um 0,3 Prozent zu. Der nächste Impuls dürfte hier von den US-Verbraucherpreisen am Donnerstag ausgehen, hieß es.

Die Ölpreise legten etwas zu. Der Preis für die Sorte Brent stieg um 0,4 Prozent, der WTI-Preis um 0,5 Prozent. Das Umfeld war jedoch volatil. Sorgen vor weiter ansteigenden Zinsen belasteten zwischenzeitlich. Höhere Kreditkosten in den USA und anderen Teilen der Welt dürften die Weltwirtschaft in diesem Jahr belasten, was die Nachfrage nach Energie dämpfen wird. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt voraus, dass ein Drittel der Welt im Jahr 2023 eine Rezession erleben wird.

Die Renditen am US-Anleihemarkt erholten sich etwas von den jüngsten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 7,3 Basispunkte auf 3,61 Prozent zu. Der Goldpreis konnte seine jüngsten Gewinne leicht ausbauen. Die Feinunze verteuerte sich um 0,3 Prozent.


   Broadcom und Qualcomm mit Abgaben 

Broadcom gaben um 0,3 Prozent nach. Belastet wurde die Aktie von einem Bericht, wonach Apple (+0,5%) an eigenen WiFi- und Bluetooth-Halbleitern arbeite, wodurch jene von Broadcom überflüssig würden. Auch derzeit noch von Qualcomm gefertigte Chips soll Apple Ende 2024 oder Anfang 2025 dem Bericht zufolge selbst fertigen wollen. Die Qualcomm-Aktie notierte 2,0 Prozent höher.

GE Healthcare Technologies (+3,3%) hat für das laufende Jahr ein anhaltendes organisches Wachstum in Aussicht gestellt. Das Unternehmen, das vergangene Woche von General Electric (+3,6%) abgespalten wurde, sieht nach Aussage von CEO Peter Arduini eine Entspannung der Lieferketten und eine verbesserte Nachfrage nach seinen Produkten und Dienstleistungen.

Amazon (+2,9%) hat Umstrukturierungen in Großbritannien angekündigt. Der Onlineriese schließt dort drei Logistikzentren mit insgesamt rund 1.200 Stellen in diesem Jahr. Die betroffenen Beschäftigten hätten aber alle die Möglichkeit, an einen anderen Standort versetzt zu werden, so der Konzern.

Boeing (-0,9%) hat seine Auslieferungen 2022 gesteigert. Im vergangenen Jahr wurden 480 Maschinen an die Kunden übergeben nach 340 im Vorjahr. Im Schlussquartal kam Boeing auf 152 Flugzeuge nach 99 im Vergleichszeitraum.

Nach dem Kurssprung von fast 24 Prozent zu Wochenbeginn ging es mit der Aktie von Bed Bath & Beyond um weitere 27,8 Prozent aufwärts. Der angeschlagene Einzelhändler hat enttäuschende Zahlen zum dritten Geschäftsquartal veröffentlicht, nachdem er in der vergangenen Woche die Anleger auf die Möglichkeit einer Insolvenz eingestimmt hatte. Nun versicherte Bed Bath & Beyond aber, alle strategischen Optionen zu prüfen und die Investoren zeitnah zu informieren.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.705,55        +0,6%        187,90          +1,7% 
S&P-500              3.919,41        +0,7%         27,32          +2,1% 
Nasdaq-Comp.        10.742,63        +1,0%        106,98          +2,6% 
Nasdaq-100          11.205,78        +0,9%         97,34          +2,4% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,24         +2,9          4,21          -17,9 
5 Jahre                  3,71         +4,1          3,67          -28,8 
7 Jahre                  3,66         +5,3          3,61          -30,8 
10 Jahre                 3,61         +7,3          3,54          -27,1 
30 Jahre                 3,74         +8,3          3,66          -22,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:24 Uhr  Mo, 17:01 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0736        +0,0%        1,0729         1,0741  +0,3% 
EUR/JPY                141,97        +0,3%        141,74         141,70  +1,2% 
EUR/CHF                0,9906        +0,2%        0,9895         0,9866  +0,1% 
EUR/GBP                0,8836        +0,3%        0,8828         0,8810  -0,2% 
USD/JPY                132,24        +0,3%        131,97         131,94  +0,9% 
GBP/USD                1,2150        -0,3%        1,2165         1,2191  +0,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,7859        +0,1%        6,7850         6,7714  -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             17.460,05        +1,5%     17.193,67      17.277,58  +5,2% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               74,98        74,63         +0,5%          +0,35  -6,6% 
Brent/ICE               79,94        79,65         +0,4%          +0,29  -7,0% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               70,00        74,30         -5,8%          -4,31  +2,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.877,62     1.871,80         +0,3%          +5,82  +3,0% 
Silber (Spot)           23,61        23,66         -0,2%          -0,05  -1,5% 
Platin (Spot)        1.082,00     1.081,25         +0,1%          +0,75  +1,3% 
Kupfer-Future            4,08         4,03         +1,3%          +0,05  +7,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2023 16:14 ET (21:14 GMT)