BERLIN (dpa-AFX) - Der Kandidat für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz bleibt bei seiner Auffassung, dass der geplante CDU-Parteitag trotz der aktuellen Corona-Entwicklung möglichst stattfinden sollte. Er persönlich halte einen solchen Parteitag immer noch für machbar, sagte Merz am Sonntag kurz vor dem Beginn von Beratungen der engsten CDU-Spitze mit den drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz in Berlin. "Aus meiner Sicht ist vor allem wichtig, dass die Entscheidung über den Vorstand, über den Vorsitzenden getroffen wird. Das verträgt keinen Aufschub."

Eine Entscheidung, ob und wie der für den 4. Dezember geplante Parteitag in Stuttgart, bei dem über die Nachfolge für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer entschieden werden soll, stattfinden kann, soll am Montag in den CDU-Gremien fallen. An dem Vorgespräch am Sonntag, nahmen neben Kramp-Karrenbauer, den drei Nachfolgekandidaten Armin Laschet, Norbert Röttgen und Merz auch Generalsekretär Paul Ziemiak und die fünf stellvertretenden Vorsitzenden Volker Bouffier, Armin Laschet, Julia Klöckner, Thomas Strobl und Silvia Breher teil.

Röttgen wollte sich vor dem Treffen nicht konkret zur Frage äußern, ob er für oder gegen eine Verschiebung des Parteitages ist. Die CDU müsse sich "einschränkungslos" pandemiegerecht verhalten, wie alle Bürger. Auf der anderen Seite habe man die Verantwortung, auch das demokratische Leben im Land am Laufen zu halten. "Und diese Verantwortung übereinander zu bringen, das müssen wir diskutieren."

Bouffier sagte vor den Beratungen, man müsse vieles miteinander abwägen. "Es geht um die Frage, kann man einen Parteitag bei diesem Pandemiegeschehen mit über 1000 Delegierten durchführen, was ist erforderlich, gibt es Alternativen dazu?" Breher sagte, sie sehe angesichts der derzeitigen Lage fast keine Möglichkeiten in Stuttgart einen Parteitag live und echt zu machen./jr/DP/he