Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Wenn diese Woche für die asiatischen Märkte bisher seltsam lustlos verlaufen ist, könnte sich das am Donnerstag schlagartig ändern, wenn sich die Anleger auf eine Flut hochkarätiger Wirtschaftsdaten und politischer Ereignisse aus dem gesamten Kontinent einstellen. Zu den Höhepunkten gehören die Festsetzung der Zinssätze durch die südkoreanische Zentralbank, die Veröffentlichung der offiziellen Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors für November in China sowie die Bekanntgabe der Wachstumszahlen für das dritte Quartal in Indien.

Die neuesten Daten zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen aus Japan und Südkorea stehen ebenfalls auf dem Programm und könnten die jeweiligen Märkte, insbesondere die Währungen, bewegen.

Alles in allem dürften die Risiken für die asiatischen Märkte am Donnerstag eher nach oben gerichtet sein, auch wenn die Aktienmärkte weltweit am Mittwoch erneut zu kämpfen hatten. Das liegt vor allem daran, dass der anhaltende Rückgang des Dollars und der US-Anleihenrenditen die finanziellen Bedingungen weiter lockert. Theoretisch sollte dies die Laune der Tiere und die Anziehungskraft von risikoreicheren, höher verzinsten Anlagen erhöhen.

Nach Angaben von Goldman Sachs sind die finanziellen Bedingungen in den USA so locker wie seit Anfang September nicht mehr und haben sich innerhalb eines Monats um 100 Basispunkte gelockert. Die globalen und Schwellenländer-Indizes der Bank stiegen letzte Woche leicht an, aber die finanziellen Bedingungen sind ebenfalls um etwa 100 Basispunkte lockerer als vor einem Monat.

An den US-Zinsfutures-Märkten werden für das nächste Jahr ab Mai Zinssenkungen um mehr als 100 Basispunkte eingepreist, und die Rendite der zweijährigen Treasuries ist auf den niedrigsten Stand seit Juli gefallen - allein in dieser Woche um fast 40 Basispunkte.

Der Dollar erreichte am Mittwoch den niedrigsten Stand seit dem 10. August, und die meisten asiatischen und regionalen Währungen profitieren davon. Zwei der am besten abschneidenden Währungen befinden sich an den entgegengesetzten Enden des Carry-Spektrums: der neuseeländische Dollar und der japanische Yen. Der "Kiwi"-Dollar erhielt am Mittwoch zusätzlichen Auftrieb, nachdem die Zentralbank den Leitzins auf dem relativ hohen Niveau von 5,50% belassen hatte, aber unerwartet signalisierte, dass er wieder angehoben werden könnte, wenn die Inflation nicht nachlässt.

Bemerkenswerterweise sind die japanischen Zinssätze immer noch negativ, aber vielleicht nicht mehr lange. Die Erwartung, dass die Bank of Japan ihre Negativzinspolitik bald beenden wird, hat den Yen aus der Versenkung geholt und dabei den Druck auf die Zentralbank verringert, die Währung durch direkte Devisenmarktinterventionen zu stützen. Es wird erwartet, dass die südkoreanische Zentralbank ihren Leitzins bei 3,50% belassen wird, und zwar mindestens bis Mitte des nächsten Jahres. Aber wie die Reserve Bank of New Zealand am Mittwoch gezeigt hat, können die Entscheidungsträger immer noch überraschen.

Das indische BIP-Wachstum dürfte sich im Zeitraum Juli-September von 7,8% auf 6,8% verlangsamt haben, während die chinesische Wirtschaftstätigkeit im November erneut geschrumpft sein dürfte, wenn auch in geringerem Tempo.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Donnerstag eine neue Richtung geben könnten:

- Südkoreas Zinsentscheidung

- Offizielle chinesische Einkaufsmanagerindizes (November)

- Indien BIP (Q3)