Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach den Vorwürfen gegen Katar in der Korruptionsaffäre um das EU-Parlament hat Doha die Anschuldigungen zurückgewiesen und vor negativen Auswirkungen auf die Gaslieferungen gewarnt. Die mögliche Aussetzung des Zugangs für Katar zum EU-Parlament sei diskriminierend und werde die Beziehungen und die Gaslieferungen negativ beeinflussen, hieß es in einer am Sonntag in Doha veröffentlichten Erklärung eines nicht näher genannter katarischen Diplomaten.

"Wir weisen die Anschuldigungen, die unsere Regierung mit Fehlverhalten in Verbindung bringen, entschieden zurück", hieß es darin. Katar sei nicht das einzige Land, das in den Ermittlungen genannt werde, dennoch sei ausschließlich der Golfstaat kritisiert und angegriffen worden. Die Entscheidung, den Zugang Katars zum EU-Parlament zu stoppen, "wird einen negativen Effekt auf die regionale und globale Sicherheitszusammenarbeit haben sowie auf die derzeitigen Gespräche über die globale Energieknappheit und -Sicherheit", hieß es in der Erklärung weiter. Infolge des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Energieknappheit ist die globale Bedeutung Katars als Gaslieferant in den vergangenen Monaten deutlich gewachsen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

12:00 DE/Uniper SE, ao HV

DIVIDENDENABSCHLAG


Volkswagen Vorzüge       19,06 EUR 
Volkswagen Stämme        19,06 EUR 
 

+++++ INDEXÄNDERUNGEN +++++

Folgende Indexänderungen werden zum Handelsbeginn am 19. Dezember wirksam:


          DAX 
          + NEUAUFNAHME 
            - Porsche AG 
          + HERAUSNAHME 
            - Puma 
          MDAX 
          + NEUAUFNAHME 
            - Puma 
            - Verbio 
          + HERAUSNAHME 
            - Deutsche Wohnen 
            - Varta 
          SDAX 
          + NEUAUFNAHME 
            - Adva Optical Networking 
            - Deutsche Wohnen 
            - Elmos Semiconductor 
            - Varta 
          + HERAUSNAHME 
            - About You Holding 
            - Instone Real Estate Group 
            - Medios 
            - Verbio 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


-DE 
    10:00 ifo-Geschäftsklimaindex Dezember 
          PROGNOSE: 87,4 
          zuvor:    86,3 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 93,0 
          zuvor:    93,1 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 82,0 
          zuvor:    80,0 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               14.005,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     3.883,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   11.359,00  +0,1% 
Nikkei-225               27.237,64  -1,1% 
Schanghai-Composite       3.107,44  -1,9% 
Hang-Seng-Index          19.321,82  -0,7% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                137,52    -13 
 
Freitag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                13.893,07      -0,7% 
DAX-Future         13.973,00      -0,7% 
XDAX               13.895,33      -0,7% 
MDAX               24.963,00      -1,3% 
TecDAX              2.931,82      -1,6% 
EuroStoxx50         3.804,02      -0,8% 
Stoxx50             3.657,44      -1,0% 
Dow-Jones          32.920,46      -0,8% 
S&P-500-Index       3.852,36      -1,1% 
Nasdaq-Comp.       10.705,41      -1,0% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           137,65        -93 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Auf einen ruhigen Start in die letzte Handelswoche vor Weihnachten setzen Händler am Montagmorgen. Mit den Notenbanksitzungen der Vorwoche habe man die wichtigsten Ereignisse des Jahres hinter sich gebracht. Der falkenhafte Ton dürfte noch einige Zeit nachklingen und zu Portfolioanpassungen führen. Der DAX zeigt sich am Morgen uninspiriert und knapp unter der 14.000er-Marke. Am Vormittag könnte es noch zu Volatilität in einigen Einzelaktien kommen, da der Montag Liefertag aus den Derivate-Verpflichtungen des Großen Verfalls vom Freitag sei. Mit dem Ifo-Geschäftsklima-Index stehen auch noch einmal wichtige Fundamentaldaten an. Hier erhofft sich der Markt eine Bestätigung, dass es in der Wirtschaft nicht ganz so schlecht läuft, wie zunächst befürchtet.

Rückblick: Schwächer - Der Schreck über die unerwartet falkenhaft aufgetretene EZB wirkte nach. "Die vergangenen beiden Handelstage haben gezeigt, dass weder bei Anlegern noch Notenbankern ein allzu großes Vertrauen darin besteht, dass die Inflation in den kommenden Monaten tatsächlich nachhaltig fallen wird", hieß es von CMC. Gegenwind kam weiter von den Anleihen. Sowohl die zwei- als auch die zehnjährigen deutschen Bundesanleihen legten mit den von der EZB avisierten weiteren Zinserhöhungen weiter zu. Keine Hilfe für Aktien kam von neuen Einkaufsmanagerdaten aus der Eurozone. Sie lagen ungeachtet teils deutlicher Verbesserungen weiter unterhalb der Expansionsschwelle von 50. Dazu kam der Große Verfalltag. Steigende Zinsen lasteten auf den oft hohen Bewertungen der Technologie-Werte, deren Stoxx-Subindex verlor 1,7 Prozent. Auch die Indizes der Rohstoff (-0,9%) und der Öl- und Gasaktien (-2,0%) gaben nach, hier drückten vor allem eingetrübte Konjunkturaussichten. Bankaktien (+0,8%) profitieren dagegen in der Regel von steigenden Zinsen, weil sie bessere Margen im Kreditgeschäft versprechen.

DAX/MDAX/TECDAX

Schwächer - Weil steigende Zinsen Immobilienkredite verteuern, standen Immobilienaktien unter Druck. Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG Immobilien und Aroundtown verloren bis zu 8,3 Prozent. Steigende Zinsen sind derweil gute Nachrichten für Banken; Deutsche Bank stiegen um 2 Prozent und Commerzbank um 5,8 Prozent. Die Aktionäre von VW (+2,2%) werden wie erwartet eine Sonderdividende aus dem Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche erhalten. Daneben hat die DZ Bank den Titel zum Kauf empfohlen und auf die "Equity Long-Ideen" aufgenommen. Für Teamviewer ging es um 0,8 Prozent nach oben. Hier wurde ein möglicher Ausstieg aus dem ManU-Sponsoring als Befreiungsschlag gesehen. Südzucker (+9%) rechnet dank eines soliden Preisniveaus bei Zucker und abgesicherter Energiepreise auch für das am 1. März beginnende neue Geschäftsjahr mit einem deutlichen Gewinn- und Umsatzanstieg und hat den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt. Morphosys brachen um 11,4 Prozent ein nach einer Abstufung auf "Sell" durch Goldman Sachs.

XETRA-NACHBÖRSE

Sehr ruhig ist der nachbörsliche Handel am Freitag verlaufen. Wie meist zum Wochenausklang war die Nachrichtenlage sehr dünn. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht festgestellt.

USA - AKTIEN

Schwächer - Die Sorge, dass die US-Notenbank mit ihrer rigorosen Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession treiben könnte, drückte erneut auf die Stimmung der Anleger. Dazu kam der Große Verfalltag, der zusätzliche Volatilität in den Markt brachte. Neue Konjunkturdaten schürten Rezessionsängste. Die von S&P Global erhobenen Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor zeigten, dass sich die Aktivität in der US-Wirtschaft im Dezember erneut abgeschwächt hat. Bei den Einzelwerten hatte Adobe (+3%) im vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet; der Softwarekonzern blickt optimistisch auf das laufende erste Quartal. Die Beteiligungsgesellschaft Advent International übernimmt in einem Milliardendeal den US-Sateillitenhersteller und -betreiber Maxar Technologies (+125% auf 51,93 Dollar). Advent zahlt 53 US-Dollar je Maxar-Aktie. United States Steel gewannen 5,8 Prozent, nachdem der Stahlhersteller mit einer besseren Nachfrage in den USA sowie steigenden Preise rechnet. Für das vierte Quartal erwartet der Konzern einen bereinigten Gewinn über Marktkonsens. Ford (-7,1%) hat die Preise für den beliebten Elektro-Pickup F-150 erneut erhöht. Das kam bei den Anlegern nicht gut an.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         -4,3        4,26      348,2 
5 Jahre                  3,63         +0,6        3,62      237,1 
7 Jahre                  3,59         +3,5        3,56      215,1 
10 Jahre                 3,49         +4,2        3,45      197,9 
30 Jahre                 3,54         +4,3        3,50      164,0 
 

Am Anleihemarkt setzten die Anleger wieder auf steigende Zinsen. Nachdem die Kurse dort am Donnerstag vom Sicherheitsbedürfnis der Investoren profitiert hatten, wurden Treasurys nun verkauft. Im Gegenzug erholten sich die Renditen. Marktteilnehmer verwiesen daneben auf deutlich gestiegene Marktzinsen in Europa, nachdem die EZB weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte.

+++++ DEVISENMARKT +++++


           zuletzt  +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:07   % YTD 
EUR/USD     1,0619  +0,3%     1,0592     1,0621   -6,6% 
EUR/JPY     144,43  +0,2%     144,20     145,17  +10,4% 
EUR/CHF     1,0721  +0,2%     1,0716     1,0726   -4,6% 
EUR/GBP     0,8719  +0,1%     0,8710     0,8735   +3,8% 
USD/JPY     136,03  -0,1%     136,16     136,63  +18,2% 
GBP/USD     1,2179  +0,1%     1,2165     1,2163  -10,0% 
USD/CNH     6,9809  +0,0%     6,9806     6,9830   +9,9% 
Bitcoin 
BTC/USD  16.722,78  -0,3%  16.766,79  16.956,18  -63,8% 
 

Der Dollar zeigte sich nach den kräftigen Vortagesgewinnen gut behauptet. Er profitierte weiter von seinem Status als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der Euro gab leicht nach und pendelte um die Marke von 1,06 Dollar.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    74,65        74,29  +0,5%    +0,36  +7,8% 
Brent/ICE    79,50        79,04  +0,6%    +0,46  +9,7% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 19, 2022 01:38 ET (06:38 GMT)