Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Japan und die Niederlande haben sich mit den USA darauf geeinigt, die Ausfuhr von Produktionsanlagen für hochmoderne Chips nach China zu beschränken. Die Einigung wurde am Freitag bei einem Treffen in Washington zwischen hochrangigen Vertretern der nationalen Sicherheit der drei Länder erzielt, wie informierte Personen sagten. Damit schließen sich Japan und die Niederlande den Bestrebungen der US-Regierung an, Chinas militärische Entwicklung durch die Einschränkung seines Zugangs zu modernsten Technologien zu bremsen. Die US-Regierung hatte im Oktober weitreichende Exportbeschränkungen für hochmoderne Chips und Halbleiterausrüstung aus US-Herstellung verhängt. Die Vereinbarung wurde bislang allerdings von keinem der drei Länder offiziell bekannt gegeben. Eine weitere Person, die mit der Situation vertraut ist, sagte, dass Japan und die Niederlande Bedenken wegen möglicher Vergeltungsmaßnahmen Chinas hätten. In den Niederlanden werde der Chipkonzern ASML von Exportkontrollen betroffen sein, in Japan der Technologiekonzern Nikon, hieß es.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 LU/Stabilus SA, Ergebnis 1Q

07:00 IE/Ryanair Holdings plc, Ergebnis 3Q

07:00 NL/Royal Philips Electronics NV, Ergebnis 4Q

12:30 US/GE Healthcare Technologies Inc, ausführliches Ergebnis 4Q

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Heidelbergcement (Materials) AG, Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) Januar 
          HVPI 
          PROGNOSE: +4,9% gg Vj 
          zuvor:    +5,5% gg Vj 
- DE 
    10:00 BIP (1. Veröffentlichung) 4Q 
          kalender- und saisonbereinigt 
          PROGNOSE:    0,0% gg Vq 
          3. Quartal: +0,4% gg Vq 
          kalenderbereinigt 
          PROGNOSE:   +1,3% gg Vj 
          3. Quartal: +1,3% gg Vj 
- EU 
    11:00 Index Wirtschaftsstimmung Januar 
          Wirtschaftsstimmung Eurozone 
          PROGNOSE: 96,8 
          zuvor:    95,8 
          Industrievertrauen Eurozone 
          PROGNOSE: -0,7 
          zuvor:    -1,5 
          Verbrauchervertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:       -20,9 
          Vorabschätzung: -20,9 
          zuvor:          -22,2 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


                             Stand    +/- 
DAX-Future               15.158,00  -0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     4.069,25  -0,4% 
E-Mini-Future Nsdq-100   12.164,50  -0,5% 
Nikkei-225               27.433,40  +0,2% 
Schanghai-Composite       3.270,54  +0,2% 
Hang-Seng-Index          22.165,93  -2,3% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                137,76    +19 
 
 
Freitag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                15.150,03      +0,1% 
DAX-Future         15.205,00      -0,1% 
XDAX               15.155,27      -0,1% 
MDAX               29.075,86      +1,0% 
TecDAX              3.203,45      -0,0% 
EuroStoxx50         4.178,01      +0,1% 
Stoxx50             3.862,20      +0,1% 
Dow-Jones          33.978,08      +0,1% 
S&P-500-Index       4.070,56      +0,2% 
Nasdaq-Comp.       11.621,71      +0,9% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           137,57        -27 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Nach einem fulminanten Start in das Jahr sind die europäischen Aktienmärkte jüngst in eine Konsolidierung übergegangen. Diese Seitwärtsbewegung dürfte auch zum Start in die neue Woche anhalten. Insbesondere mit Blick in den Kalender dürften sich die Anleger jüngst etwas vorsichtiger positioniert haben. Nicht nur dass die Berichtssaison über das vierte Quartal und das Jahr 2022 läuft, im Wochenverlauf stehen die Zinsentscheidungen der Fed, der EZB sowie der Bank of England auf der Agenda. Weil die zu erwartenden Zinsschritte eher ausgemachte Sache zu sein scheinen, geht es vor allem darum, wie falkenhaft oder taubenhaft sich die Notenbanker präsentieren werden.

Rückblick: Gut behauptet - Anleger hielten sich zurück vor den geldpolitischen Entscheidungen von EZB sowie US-Notenbank am Donnerstag bzw. am Mittwoch. Zwar wird fast einhellig mit Zinserhöhungen um 50 bzw. 25 Basispunkte gerechnet, Unsicherheit gibt es aber bezüglich der Ausblicke der Notenbanken. Sainsbury stiegen um 5,5 Prozent, nachdem Bestway einen Anteil an dem Einzelhändler erworben hatte. Zudem hatte Bestway angedeutet, die Beteiligung auszubauen. H&M sanken um 4,1 Prozent nach schwachen Geschäftszahlen. LVMH schlossen 0,1 Prozent niedriger nach einem schwachen Schlussquartal 2022. Remy Cointreau verloren 3,7 Prozent. Der Spirituosenhersteller setzte in seinem dritten Geschäftsquartal weniger um, weil sich die Konsumtrends in den USA nach dem pandemiebedingten Wachstum normalisiert haben. Beim schwedischen Stahlkonzern SSAB (+10,1%) kam besonders die Cashflow-Entwicklung sehr gut an.

DAX/MDAX/TECDAX

Gut behauptet - Airbus gaben um 3,4 Prozent nach. Zum einen hatten LBBW und Jefferies die Aktie abgestuft. Dazu kam die Sorge über hohe Kostensteigerungen, denn der Konzern will 2023 mehr als 13.000 neue Mitarbeiter einstellen. Sartorius verloren nach dem für viele Marktteilnehmer überraschend kräftigen Kursanstieg vom Vortag in Reaktion auf Geschäftszahlen 3,5 Prozent. PNE gewannen 2,4 Prozent. Im Handel wurde auf einen Bericht in der Wirtschaftswoche verwiesen, laut dem der Windparkprojektentwickler voraussichtlich für über 1,5 Milliarden Euro verkauft werden soll. Ausreißer nach oben waren Heidelberger Druck (+13,4% auf 1,88 Euro). Außer einem von Warburg von 2,00 auf 2,20 Euro erhöhten Kursziel bei bestätigter Kaufempfehlung fanden Marktteilnehmer keine Erklärung dafür.

XETRA-NACHBÖRSE

PNE brachen um 16 Prozent ein. Am Abend hatten Morgan Stanley Infrastructure und Photon Management mitgeteilt, dass sie die im Besitz von Photon befindliche Beteiligung an PNE nun doch nicht verkaufen wollen. Gespräche mit potenziellen Interessenten würden nicht weiterverfolgt. Die von Morgan Stanley kontrollierte Photon Management GmbH ist die größte Aktionärin der PNE AG.

USA - AKTIEN

Fester - Vor allem die als zinssensitiver geltenden Nasdaq-Indizes legten kräftig zu, nachdem Konjunkturdaten einen neuerlichen Beweis dafür geliefert hatten, dass sich die Inflation abschwächt. Das untermauerte Hoffnungen auf weniger aggressive Zinserhöhungen der US-Notenbank. Schwache Geschäftszahlen und ein pessimistischer Ausblick lasteten schwer auf Intel (-6,4%). American Express (+10,5%) verdiente zwar im vierten Quartal weniger als erwartet, ist aber optimistisch für das laufende Jahr. Chevron (-4,5%) erzielte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn, im vierten Quartal blieb das Ergebnis allerdings hinter den Erwartungen zurück. KLA (-6,9%) enttäuschte mit den Quartalszahlen. Auch Hasbro (-8,1%) hatte überraschend schwache Zahlen vorgelegt und dazu den Abbau von 15 Prozent der Stellen angekündigt. Ein Anstieg des Reiseverkehrs verhalf Visa (+3%) zu einem besseren ersten Geschäftsquartal als erwartet. Tesla (+11%) profitierten weiter von den am späten Mittwoch veröffentlichten Geschäftszahlen und dem Ausblick.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,19         +1,3          4,18          -22,9 
5 Jahre                  3,62         +2,3          3,60          -38,1 
7 Jahre                  3,58         +2,5          3,55          -39,5 
10 Jahre                 3,52         +2,2          3,49          -36,4 
30 Jahre                 3,63         -0,7          3,64          -33,7 
 

Die erneut steigenden Aktienkurse dämpften das Interesse an Staatsanleihen. Nachdem die am Freitag veröffentlichten Inflationsdaten mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen eher günstig ausgefallen waren, kamen die Renditen von ihren Tageshochs zurück.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0868        +0,0%     1,0866         1,0859   +1,5% 
EUR/JPY           140,71        -0,3%     141,08         141,05   +0,3% 
EUR/CHF           1,0010        +0,0%     1,0859         1,0000   +1,1% 
EUR/GBP           0,8767        -0,0%     0,8769         0,8769   -0,9% 
USD/JPY           129,46        -0,3%     129,84         129,90   -1,3% 
GBP/USD           1,2395        +0,0%     1,2392         1,2384   +2,5% 
USD/CNH           6,7536        +0,0%     6,7514         6,7646   -2,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        23.721,55        -0,2%  23.760,09      23.101,65  +42,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die steigenden Marktzinsen zogen den Dollar leicht nach oben, der Dollarindex gewann 0,1 Prozent. Doch hielten sich die Anleger vor der Fed-Zinssitzung in der kommenden Woche zurück, wie Devisenhändler sagten.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,30        79,68      -0,5%          -0,38   -1,4% 
Brent/ICE          86,09        86,66      -0,7%          -0,57   +0,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben anfängliche Gewinne ab und drehten deutlich ins Minus. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,6 Prozent. Ein Marktteilnehmer sprach von einem "Tauziehen" um die Marke von 80,00 Dollar bei WTI, solange nicht klar sei, wie sehr die Nachfrage vom Ende der Corona-Beschränkungen in China beeinflusst werde. Nun stünden die Fed-Sitzung und die Opec+-Konferenz in der kommenden Woche im Fokus.

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January 30, 2023 01:32 ET (06:32 GMT)