Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons über den USA hat laut dem chinesischen Außenministerium die Beziehungen zwischen beiden Ländern "ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt". "Die Handlungen der USA haben die Bemühungen und Fortschritte beider Seiten bei der Stabilisierung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen seit dem Bali-Treffen ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt", erklärte Vizeaußenminister Xie Feng mit Blick auf ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping im November.

Ein US-Kampfflugzeug hatte den mutmaßlichen Spionage-Ballon aus China vor der Küste des Bundesstaats South Carolina abgeschossen. Die "Sicherheit des amerikanischen Volkes" stehe an erster Stelle, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und prangerte zugleich "die unannehmbare Verletzung unserer Souveränität durch die Volksrepublik China" an. Peking, das beteuerte, es handele sich um einen zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, kritisierte den Abschuss als "Überreaktion". Der Überflug des Ballons von der Größe dreier Busse war am Donnerstag publik geworden. "Ziel des Ballons ist ganz klar Spionage und sein aktueller Weg führt ihn über sensible Stützpunkte", hatte ein Pentagon-Vertreter gesagt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Ballon über dem Bundesstaat Montana, wo sich unter anderem Luftwaffen-Stützpunkte und unterirdische Atomraketen-Standorte befinden. Später flog er in Richtung Osten weiter.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Hypoport SE, Jahresergebnis

DIVIDENDENABSCHLAG


Thyssenkrupp             0,15 EUR 
Verbio                   0,20 EUR 
ASML                     1,37 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    08:00 Auftragseingang Dezember saisonbereinigt 
          PROGNOSE: +2,0% gg Vm 
          zuvor:    -5,3% gg Vm 
 
- EU 
    11:00 Einzelhandelsumsatz Dezember Eurozone 
          PROGNOSE: -2,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,8% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.397,00  -0,4% 
E-Mini-Future S&P-500     4.133,00  -0,4% 
E-Mini-Future Nsdq-100   12.569,75  -0,4% 
Nikkei-225               27.693,65  +0,7% 
Schanghai-Composite       3.234,71  -0,9% 
Hang-Seng-Index          21.185,12  -2,2% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                137,46    -33 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.476,43      -0,2% 
DAX-Future     15.466,00      -0,8% 
XDAX           15.419,48      -0,8% 
MDAX           29.778,59      -0,1% 
TecDAX          3.338,57      +0,1% 
EuroStoxx50     4.257,98      +0,4% 
Stoxx50         3.879,13      +0,9% 
Dow-Jones      33.926,01      -0,4% 
S&P-500-Index   4.136,48      -1,0% 
Nasdaq-Comp.   12.006,96      -1,6% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       137,79       -161 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem zurückhaltenden Geschäft rechnen Händler zum Start in die neue Handelswoche. Der starke US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag könnte den Fokus nun auf Gewinnmitnahmen in gut gelaufenen Aktien richten, heißt es. Viele Titel sähen überkauft aus und seien zuletzt nur noch mit geringen Umsätzen gestiegen. Zudem gibt es nur eher weniger wichtige Konjunkturdaten wie die deutschen Auftragseingänge und die EU-Einzelhandelsumsätze - jeweils für Dezember - und den Sentix-Index.

Rückblick: Wenig verändert - Nach einem schwachen Start erholten sich die Indizes im Verlauf wieder. Der deutlich stärker als erwartet ausgefallene Stellenzuwachs auf dem US-Arbeitsmarkt schürte zwischenzeitlich zwar nochmal Zinssorgen, allerdings verlangsamten sich zugleich die Lohnzuwächse, was als günstiges Zeichen in Richtung Inflation gewertet wurde. Mit einer Kursexplosion von über 90 Prozent waren Zur Rose in den Tag gestartet, zum Schluss betrug das Plus noch 30,4 Prozent. Händler sprachen von "panischen Short-Eindeckungen", unter anderem von Akteuren die die Online-Apotheke wegen finanzieller Engpässe auf den Verkaufslisten hatten. Zur Rose hatte nun aber mitgeteilt, das Geschäft in der Schweiz für 360 Millionen Franken zu verkaufen und sich auf das Geschäft in Deutschland mit dem dort erwarteten E-Rezept zu konzentrieren. Die Analysten von Jefferies sprachen von einer Neubewertung der Aktie. Trotz überzeugender Geschäftszahlen schlossen Caixabank 2,7 Prozent niedriger. Die Bank hatte zwar eine Dividende angekündigt, verzichtet allerdings auf zusätzliche Aktienrückkäufe. Intesa Sanpaolo verloren - ebenfalls nach als gut bezeichneten Zahlen - nach Zahlen 2,9 Prozent. Citi sprach von einem konservativen Ausblick der Italiener. Bei Sanofi (-1,9%) deutet der Ausblick laut Citi auf sinkende Konsensschätzungen hin.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas leichter - Leoni brachen um über 43 Prozent auf die Nachricht ein, dass eine neue Refinanzierung nicht ohne wesentliche Beiträge von Eigen- und Fremdkapitalgebern zustande kommen wird. Leoni plant nun einen Kapitalschnitt. Bei Immobilienwerten kam es nach der Rally vom Vortag und im Zuge steigender Marktinsen zu Gewinnmitnahmen: Vonovia verloren 2,8, LEG Immobilien 3,1 und Aroundtown 4,7 Prozent. Im SDAX stiegen SGL Carbon um 12,5 Prozent auf 8,75 Euro, nachdem Stifel das Kursziel auf 13 von 9 Euro erhöht hatte. Für Software AG ging es um 3,7 Prozent nach unten. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel gesenkt.

XETRA-NACHBÖRSE

Leoni wurden bei Lang & Schwarz nach dem Kursabsturz im regulären Handel (s.o.) um bis zu 5 Prozent erholt gesehen.

USA - AKTIEN

Schwächer - Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht, der Zinssorgen befeuerte, und enttäuschende Geschäftszahlen und/oder Ausblicke von Apple, Amazon und Alphabet sorgten für Abgaben - insbesondere bei als zinsempfindlich geltenden Technikwerten. Am Zinsterminmarkt erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Mai. Apple gingen nach anfänglichen Verlusten dennoch 2,4 Prozent höher mit 154,50 Dollar aus dem Tag. Händler sprachen von Schnäppchenkäufen. Zudem hatte Morgan Stanley die Einstufung "Overweight" mit einem Kursziel von 175 Dollar bestätigt. Amazon büßten nach durchwachsenen Zahlen 8,4 Prozent ein. Hier drückte auch, dass die US-Wettbewerbsaufsicht offenbar eine mögliche Kartellklage vorbereite. Alphabet fielen um 2,7 Prozent.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,32        +21,6        4,10      -10,0 
5 Jahre                  3,67        +18,3        3,49      -32,5 
7 Jahre                  3,61        +16,4        3,44      -36,2 
10 Jahre                 3,54        +14,0        3,40      -34,3 
30 Jahre                 3,63         +8,0        3,55      -34,2 
 

Sehr schwach - Die Renditen schossen regelrecht nach oben, weil der Markt nach dem unerwartet stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Januar davon ausgeht, dass die Falken in der US-Notenbank zunbächst die Oberhand behalten werden, und die Zinsspitze im derzeitigen Zinserhöhungszykus doch eher bei 5,25 als bei 5,00 Pozent liegen dürfte. Zumindest stieg die Wahrscheinlichkeit dafür am Zinsterminmarkt deutlich.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0791        -0,0%     1,0793         1,0843   +0,8% 
EUR/JPY           142,23        -0,0%     142,28         141,96   +1,3% 
EUR/CHF           0,9985        -0,1%     1,0794         1,0015   +0,9% 
EUR/GBP           0,8945        -0,2%     0,8962         0,8965   +1,1% 
USD/JPY           131,82        -0,0%     131,83         130,91   +0,5% 
GBP/USD           1,2063        +0,2%     1,2043         1,2096   -0,3% 
USD/CNH           6,7927        -0,3%     6,8163         6,7898   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.775,24        -0,9%  22.988,92      23.671,36  +37,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar wertete nach den robusten US-Arbeitsmarktdaten und mit den hochschnellenden Marktzinsen kräftig auf. Der Dollar-Index erhöhte sich um 1,2 Prozent. Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen tat ihr übriges.

Der Yen zeigt sich nach einem deutlicheren Rücksetzer am Sonntag am frühen Montag wieder erholt. Gedrückt hatte ihn die Spekulation, dass der stellvertretende Gouverneur der japanischen Notenbank im April die Nachfolge des als taubenhaft geltenden Amtsinhabers Kuroda antreten und dessen Kurs fortsetzen dürfte.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,45        73,39      +0,1%          +0,06   -8,7% 
Brent/ICE          80,17        79,94      +0,3%          +0,23   -6,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Sehr schwach - Die Ölpreise gaben bis zu 3,5 Prozent nach. Zunächst hatte der starke Arbeitsmarktbericht die Preise in der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage angetrieben. Mit den deutlich anziehenden Marktzinsen und dem stark zulegenden Dollar kamen die Ölpreise dann aber unter Druck.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.878,67     1.865,10      +0,7%         +13,57   +3,0% 
Silber (Spot)      22,53        22,35      +0,8%          +0,17   -6,0% 
Platin (Spot)     978,30       978,33      -0,0%          -0,03   -8,4% 
Kupfer-Future       4,07         4,06      +0,2%          +0,01   +6,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

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February 06, 2023 01:32 ET (06:32 GMT)