Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Notenbankchef Chef Jerome Powell und seine Kollegen stehen vor einer ihrer schwierigsten Entscheidungen seit Jahren: ob sie die Zinsen erneut anheben sollen, um die hartnäckig hohe Inflation zu bekämpfen oder ob eine Auszeit inmitten der schwersten Bankenkrise seit 2008 angezeigt ist. Die Entscheidung, ob die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben werden sollen, dürfte zum Teil davon abhängen, wie die Märkte die Zwangsehe der beiden Schweizer Bankenriesen UBS und Credit Suisse sowie andere Maßnahmen zur Beruhigung der Ängste vor einer Ansteckung des Bankensystems bislang aufgenommen haben. Die Fed hat im vergangenen Jahr versucht, ihre Zinsschritte im Voraus anzukündigen, um Überraschungen zu vermeiden und die Volatilität zu minimieren. Doch nun ist sie mit einer diffusen Krisenlage konfrontiert. Die Zins-Futures preisen aktuell eine Erhöhung um 25 Basispunkte zu 89 Prozent ein, nachdem der Wert zu Wochenbeginn kurz auf unter 50 Prozent gefallen war.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:05 DE/Leoni AG, ausführliches Jahresergebnis

08:00 DE/New Work SE, Jahresergebnis

10:00 DE/Carl Zeiss Meditec AG, HV

Im Laufe des Tages:

- DE/Hensoldt AG, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsberich

- DE/Signa Sports United NV (SSU), Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- GB 
    08:00 Verbraucherpreise Februar 
          PROGNOSE: +0,7% gg Vm/+ 9,9% gg Vj 
          zuvor:    -0,6% gg Vm/+10,1% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.398,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.037,25  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   12.871,50  +0,0% 
Nikkei-225               27.466,61  +1,9% 
Schanghai-Composite       3.256,55  +0,0% 
Hang-Seng-Index          19.598,71  +1,8% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                136,00    +12 
 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.195,34      +1,8% 
DAX-Future     15.423,00      +1,8% 
XDAX           15.263,60      +1,8% 
MDAX           27.018,71      +1,6% 
TecDAX          3.238,09      +0,5% 
EuroStoxx50     4.181,60      +1,5% 
Stoxx50         3.816,26      +1,0% 
Dow-Jones      32.560,60      +1,0% 
S&P-500-Index   4.002,87      +1,3% 
Nasdaq-Comp.   11.860,11      +1,6% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       135,93       -194 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Stimmung an den europäischen Börsen dürfte positiv bleiben, nachdem die Stabilisierungsmaßnahmen der Zentralbanken und Politik für die Credit Suisse bzw First Republic Bank Wirkung zeigten und die Sorgen vor einer neuen Finanzkrise haben deutlich nachgelassen haben. US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Dienstag, dass die Regierung einspringen könnte, um die Einlagen weiterer Banken zu schützen, wenn die Aufsichtsbehörden die Gefahr eines Ansturms auf das Bankensystem sähen. Die Blicke richten sich nun auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Abend. Es wird erwartet, dass die Fed die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird. Ein Verzicht auf eine Erhöhung könnte sich nach Einschätzung aus dem Handel sogar als kontraproduktiv erweisen, weil er als möglicher Hinweis auf weitere Probleme im Bankensektor interpretierbar wäre.

Rückblick: Fest - Angeführt wurde der Aufschwung von den Finanztiteln, nachdem die Sorgen um den Sektor nach dem erzwungenen Zusammenschluss der angeschlagenen Credit Suisse mit der UBS etwas abgeebbt waren. Gestützt wurde die Stimmung für den Sektor auch von beschwichtigenden Aussagen der EZB zur Liquiditätsversorgung. Der Bankenindex stand mit plus 3,7 Prozent weit vorn, im Verlauf überholt nur von den Finanzdienstleistern (+4,4%). Die Verluste der voll abgeschriebenen AT1-Anleihen der Credit Suisse im Umfang von 16 Milliarden Franken dürften hauptsächlich bei Vermögensverwaltern aufgelaufen sein, also weniger bei Banken und Versicherern, hieß es von Analysten. UBS machten einen Satz um 12,1 Prozent und Credit Suisse um 7,3 Prozent. Unicredit gewannen 7 Prozent. BBVA legten um 5,4 Prozent zu. Swatch stiegen um 4 Prozent, Richemont um 2,9 Prozent, angetrieben auch von starken Uhren-Exportdaten.

DAX/MDAX/TECDAX

Sehr fest - Der DAX hat seit dem Tief vom frühen Montag etwa 750 Punkte zugelegt. Angeführt wurde der Aufschwung erneut von den Bankwerten, Commerzbank erholten sich um weitere 7,4 und Deutsche Bank um 6,1 Prozent. Allianz und Munich Re legten zwischen 2 und 3 Prozent deutlich zu. RWE gewannen nach endgültigen Geschäftszahlen 1,4 Prozent. Gut kam vor allem die Dividendenplanung an. Auf einem neuen 21-Jahreshoch notierten Deutsche Telekom (+0,5%), auch wenn sie als eher defensive Aktie etwas hinterherhinkten. Thyssenkrupp zogen um 4,5 Prozent an. Positiv werteten Händler Berichte, wonach CVC für die Stahlsparte bieten soll, womit der Stahlhersteller unter anderem seine Pensionsverpflichtungen los werden könnte. Amadeus Fire sprangen um 7,5 Prozent an. 2022 erreichte der Personalvermittler bei Umsatz und Betriebsegewinn Höchststände. Die Dividende stieg um 48 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Adidas wurden bei Lang & Schwarz 2 Prozent fester gehandelt, nachdem der Wettbewerber Nike Drittquartalszahlen vorgelegt hatte. Puma lage dagegen etwas leichter im Markt. Varta reagierten kaum auf die abgeschlossene Kapitalerhöhung. Deutsche Euroshop legten um knapp 2 Prozent zu. Der Shoppingcenter-Investor übertraf 2022 sein eigenes Gewinnziel.

USA - AKTIEN

Fest - Mit der nachlassenden Sorge um eine Banken- bzw. Finanzkrise erholten sich die Indizes. Nach der Rettung der in Schieflage geratenen und systemrelevanten Credit Suisse deutete sich auch eine Rettung des kleinen Regionalinstituts First Republic Bank in den USA an. Der Kurs sprang um 29,5 Prozent nach oben, er war zuletzt nach Schwierigkeiten der Bank abgestürzt. Befeuert wurde der Kurs von Berichten, wonach JP Morgan daran arbeitet, die Bank zu stützen. Zudem sagte US-Finanzministerin Janet Yellen, dass die Regierung einspringen könnte, um die Einlagen weiterer Banken zu schützen, wenn die Aufsichtsbehörden die Gefahr eines Ansturms auf das Bankensystem sähen. Der Bankenindex im S&P-500 erhöhte sich um 3,6 Prozent. Im Dow legten JP Morgan um 2,7 und Goldman Sachs um 2,5 Prozent zu.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,16        +17,1        3,99      -26,2 
5 Jahre                  3,73        +14,3        3,59      -26,8 
7 Jahre                  3,69        +12,0        3,57      -28,3 
10 Jahre                 3,60        +11,4        3,48      -28,2 
30 Jahre                 3,72         +5,3        3,67      -24,7 
 

Sichere Häfen waren angesichts der Entspannung im Bankensektor nicht mehr gefragt. So hielt der Ausverkauf bei den Rentenpapieren an und die Renditen stiegen erneut. Zudem wird bei der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank inzwischen klar mehrheitlich wieder mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0772        +0,0%     1,0770         1,0771   +0,6% 
EUR/JPY           142,64        +0,1%     142,54         142,46   +1,6% 
EUR/CHF           0,9941        +0,1%     1,0845         0,9928   +0,4% 
EUR/GBP           0,8808        -0,1%     0,8813         0,8834   -0,5% 
USD/JPY           132,42        +0,1%     132,35         132,27   +1,0% 
GBP/USD           1,2229        +0,1%     1,2222         1,2192   +1,1% 
USD/CNH           6,8896        +0,2%     6,8769         6,8833   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        28.241,15        +0,6%  28.077,17      28.216,28  +70,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar gab nach einer zwischenzeitlichen leichten Erholung leicht nach, er war als sicherer Hafen zunächst nicht mehr gesucht. Der Dollarindex reduzierte sich um 0,1 Prozent. Der Euro zog im Zuge der gestiegenen Risikoneigung an. Im Handel verwies man auf die Entspannungen im Bankensektor. Die Gemeinschaftswährung legte auf 1,0770 Dollar zu nach einem Tagestief bei 1,0704. Im Tageshoch bei 1,0789 Dollar hatte die Währung den höchsten Stand seit fünf Wochen markiert.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex           0,00        69,67    -100,0%         -69,67  -14,2% 
Brent/ICE          74,58        75,32      -1,0%          -0,74  -12,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit der Entspannung im Bankensektor wurde am Ölmarkt eine Finanzkrise mit in der Folge mutmaßlich nachlassender Ölnachfrage ausgepreist. Für Brent und WTI ging es um bis zu 2,7 Prozent nach oben.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.940,92     1.941,24      -0,0%          -0,33   +6,4% 
Silber (Spot)      22,38        22,38      -0,0%          -0,00   -6,6% 
Platin (Spot)     980,65       975,70      +0,5%          +4,95   -8,2% 
Kupfer-Future       3,98         3,99      -0,3%          -0,01   +4,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab deutlich nach um fast 2 Prozent auf 1.940 Dollar. Am Vortag war das Edelmetall mit einem Tageshoch von 2.015 Dollar noch auf den höchsten Stand seit April 2022 geklettert, weil es da noch starken Zulauf als sicherer Hafen angesichts der Probleme im Bankensektor erhalten hatte.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

DEUTSCHLAND - Industriestrompreis

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March 22, 2023 02:30 ET (06:30 GMT)