Der Dollar machte nach seinem Rücksetzer des Vortages Boden gut. Der Euro fiel wieder deutlich unter die Marke von 1,13 Dollar. Der Dollarindex kletterte um 0,5 Prozent. Beobachter schrieben die Erholung des Greenback - neben der strafferen Geldpolitik - auch dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Investoren zu. Die US-Währung gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten.

Der Dollar verteidigt seine jüngsten Aufschläge im asiatisch geprägten Geschäft am Morgen. Wegen der herrschenden Risikoaversion im Zuge von Omikron-Sorgen neigt der Greenback gegenüber den lokalen Währungen sogar weiter zur Stärke. Der Euro macht indes keinerlei Erholungsanstalten, was im Handel nicht überrascht. Die Gemeinschaftswährung dürfte auch 2022 zur Schwäche zum Dollar neigen, mutmaßen die Analysten der Danske Bank. Die Liquiditätsbedingungen engten sich ein und die Zinsdifferenz zu den USA weite sich aus. Der Dollarraum werde für Anleger atrakktiver, heißt es.

Die türkische Lira markiert derweil das nächste Allteittief - damit sind die Interventionen der Notenbank ohne jeden Effekt verpufft.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,50      70,86      -3,3%         -2,36  +44,2% 
Brent/ICE               71,26      73,52      -3,1%         -2,26  +44,3% 
 

Erdöl verbilligte sich deutlich. Die Maßnahmen gegen Omikron in China und anderen Staaten könnten Konjunktur und Erdölnachfrage belasten, hieß es. Der Preis für das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI sank um 2,1 Prozent auf 70,86 Dollar. Brent gab um 2 Prozent nach auf 73,52 Dollar.

METALLE


METALLE               zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.803,49   1.797,96      +0,3%         +5,54   -5,0% 
Silber (Spot)           22,38      22,37      +0,0%         +0,01  -15,2% 
Platin (Spot)          928,58     944,60      -1,7%        -16,03  -13,3% 
Kupfer-Future            4,26       4,30      -0,8%         -0,04  +21,0% 
 

Gold war - gerade mit Blick auf die lockere Geldpolitik der EZB - als Inflationsschutz gefragt, aber auch als vermeintlich sicherer Hafen. Der wieder festere Dollar dämpfte das Interesse jedoch etwas. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1.803 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

CORONAPANDEMIE

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag der Wert bei 316 (Vortag: 315,4, Vorwoche: 402,9). Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 16.086 (Vorwoche: 21.743) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 119 auf 108.352. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der Menschen pro 100.000 Einwohner, die binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, lag laut RKI bundesweit bei 5,10 (Vorwoche: 5,71).

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor einer Eskalation der Lage in deutschen Krankenhäusern gewarnt. "Wenn sich die Prognosen bestätigen, wonach die Omikron-Variante sehr viel ansteckender ist als Delta und auch der Impfschutz gegen schwere Verläufe bei nicht geboosterten Menschen schwächer ist, werden wir es im schlimmsten Fall mit einer großen Zahl gleichzeitig schwer erkrankter Patienten zu tun haben" sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß der Rheinischen Post.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schließt aktuell einen Lockdown wie in den Niederlanden für Deutschland aus. Der Minister auf die Frage, was mit der Zeit nach den Festtagen ist: "Ich glaube, auch da werden wir keinen harten Lockdown haben."

Großbritannien wird ab Montag wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus als Virusvariantengebiet eingestuft. Dies gelte für auch für Nordirland, die Isle of Man und die Kanalinseln, teilte das Auswärtige Amt mit.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat wegen der rasanten Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus den Katastrophenfall ausgerufen. Der Anstieg der Omikron-Fälle in der britischen Hauptstadt sei "sehr besorgniserregend", erklärte Khan.

In den Niederlanden gilt über Weihnachten und Neujahr ein erneuter Corona-Lockdown. "Um es in einem Satz zusammenzufassen: Die Niederlande werden ab morgen wieder in den Lockdown gehen", sagte Regierungschef Mark Rutte am Samstag.

IMPFPFLICHT DEUTSCHLAND

Mehrere Vorstandschefs von bekannten Unternehmen in Nordrhein-Westfalen sprechen sich für eine allgemeine Impfpflicht aus. Frank Appel etwa, der Konzernchef von Deutsche Post DHL, befürwortete die Impfpflicht in der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Wir kommen langsam an einen Punkt, wo wir sagen müssen: Es gibt eine Verantwortung von jedem Bürger für sich und für die Allgemeinheit", sagte Appel. Christian Kullmann, der Vorstandsvorsitzende des Chemiekonzerns Evonik, erklärte: "Freiheit heißt immer auch Verantwortung. Deshalb hat jeder auch Verantwortung, nicht nur sich selbst zu schützen, sondern auch seine Familie, seine Nächsten, seine Nachbarn. Daher befürworte ich eine Impfpflicht." Auch der Chef des Biotech-Unternehmens Qiagen, Thierry Bernard, forderte eine Impfpflicht.

EINZELHANDEL DEUTSCHLAND

Vor Monaten noch als Lichtblick zum Jahresausklang erhofft, ist das Weihnachtsgeschäft von Enttäuschung geprägt. Wie eine aktuelle Trendumfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter 1.000 Handelsunternehmen zeigt, sind zwei Drittel der Befragten unzufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Mit Blick auf die wachsende Existenzgefahr fordert der HDE die Abkehr von 2G im Handel und eine bundesweit einheitliche Lösung.

STEUER DEUTSCHLAND

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will schnell Erleichterungen bei der Steuererklärung umsetzen. "Die Steuererklärung muss einfacher werden", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Daten, die den Behörden bereits vorliegen, sollen nach dem Willen des Ministers künftig vorausgefüllt angeboten werden, sodass Bürgerinnen und Bürger nicht nach jeder einzelnen Information in ihren Unterlagen suchen müssen.

MINDESTLOHN DEUTSCHLAND

Der Chef der Mindestlohnkommission, Jan Zilius, hat die Ampel-Parteien davor gewarnt, die geplante Anhebung der Lohnuntergrenze auf zwölf Euro zu schnell vorzunehmen. Bei einer ganz kurzfristigen Anhebung bereits zum Jahreswechsel wären etwa 40 Prozent der Tarifverträge betroffen, sagte Zilius - und fügte hinzu: "Das ist viel." Die Unternehmen bräuchten eine Übergangszeit.

POLITISCHE STIMMUNG DEUTSCHLAND

Knapp drei Monate nach der Bundestagswahl kann die Union einen leichten Aufwärtstrend in der Wählergunst verzeichnen. Im Sonntagstrend von Insa legen CDU und CSU zum zweiten Mal in Folge einen Punkt zu und kommen in dieser Woche auf 23 Prozent. Auch die SPD kann einen Punkt gutmachen und kommt nun auf 27 Prozent. Die beiden anderen Ampel-Koalitionäre verlieren jeweils einen Punkt und kommen nun auf 14 Prozent (Grüne) und 12 Prozent (FDP). Die AfD gewinnt einen Punkt hinzu und kommt nun auf 12 Prozent, die Linke bleibt bei 5 Prozent.

BEZIEHUNGEN DEUTSCHLAND - RUSSLAND

Vor ihrer Reise nach Litauen hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sich im Ukraine-Konflikt für härtere Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgesprochen. "Aktuell müssen wir Putin und sein Umfeld ins Visier nehmen", sagte Lambrecht. Die "für die Aggression Verantwortlichen" müssten "persönliche Konsequenzen" spüren, "zum Beispiel, dass sie nicht mehr zum Shoppen auf die Pariser Champs Élysées reisen können".

BEZIEHUNGEN RUSSLAND - USA

Die US-Regierung hat sich grundsätzlich gesprächsbereit über die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien gezeigt, zugleich aber einige Punkte strikt abgelehnt.

GELDPOLITIK USA

Eine erste Zinserhöhung der US-Notenbank könnte nach den Worten von Fed-Gouverneur Christopher Waller schon kurz nach dem Auslaufen des Anleihekaufprogramms der Fed im März erfolgen. Zwar bestimme letztlich die Datenlage das Vorgehen der Notenbank, doch seine Erwartungen an die Entwicklung von Inflation und Arbeitsmarkt ließen ihn annehmen, dass eine Erhöhung der Zielspanne für die Fed Funds Rate bald nach dem Ende der Anleihekäufe gerechtfertigt wäre, sagte Waller während eines virtuellen Auftritts in New York.

INNENPOLITIK GROßBRITANNIEN

Wegen politischer Meinungsverschiedenheiten ist der britische Brexit-Minister David Frost von seinem Kabinettsposten zurückgetreten.

INNENPOLITIK POLEN

Das Parlament in Polen hat ein umstrittenes Mediengesetz der Regierung verabschiedet. Das Gesetz, dem eine Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus zustimmte, soll Polens Medienlandschaft nach Ansicht der Regierung vor potenziell feindlichen Akteuren schützen. Kritiker sehen darin jedoch einen Versuch, den regierungskritischen US-Nachrichtensender TVN24 zum Schweigen zu bringen. TVN24 ist der Nachrichtenkanal des polnischen Privatsenders TVN, der zum US-Medienkonzern Discovery gehört.

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December 20, 2021 01:30 ET (06:30 GMT)