Fester - Unerwartet schwache Wirtschaftsdaten befeuerten zwar Konjunktursorgen, weckten jedoch Hoffnungen, dass die US-Notenbank das Tempo ihre Zinserhöhungen drosseln könnte. Honeywell (+3,7%) hatte zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, gleichwohl aber mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Auch Merck & Co (-1,5%) und Pfizer (-2,5%) hatten die Erwartungen übertroffen. Allerdings gab es Befürchtungen, dass die Gewinne der Pharmahersteller unter Druck geraten könnten, falls die staatliche Krankenversicherung für Ältere oder Behinderte Medicare die Genehmigung erhielte, die Medikamentenpreise mit den Herstellern selbst auszuhandeln. Mastercard (+2,7%) meldete einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg. Die hohe Inflation mindere die Konsumausgaben bislang nicht, berichtete die Kreditkartengesellschaft. Meta (-5,2%) meldete erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang auf Jahressicht; der Gewinn sackte deutlich ab. Auch der Ausblick enttäuschte. Qualcomm (-4,5%) hatte ebenfalls einen eher verhaltenen Ausblick gegeben, allerdings den Gewinn im zurückliegenden Quartal überraschend deutlich gesteigert. Ford (+6,1%) meldete einen unerwartet kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,87       -14,9        3,02          214,1 
5 Jahre                  2,69       -15,1        2,84          143,3 
7 Jahre                  2,70       -14,6        2,84          125,6 
10 Jahre                 2,67       -12,1        2,79          115,8 
30 Jahre                 3,01        -5,5        3,07          111,2 

Der als sicherer Hafen geltende Anleihemarkt erfuhr wegen der schwachen Konjunkturdaten regen Zulauf, was sich in sinkenden Renditen niederschlug. Händler sprachen von Rezessionsängsten.

Der Dollar gibt im asiatisch geprägten Geschäft nach, der Dollarindex verliert 0,4 Prozent. Die steigenden US-Aktienfutures werden als Zeichen einer zunehmenden Risikoneigung interpretiert, die den Dollar belastet. Gleichzeitig führen Anleger allzu falkenhafte Spekulationen zur US-Geldpolitik weiter herunter, so Devisenanalystin Sophia Ng von MUFG. Auch das nage am Dollarkurs.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0126       +0,2%     1,0195         1,0126   -10,2% 
EUR/JPY           138,32       -0,5%     136,94         138,32    +4,1% 
EUR/CHF           0,9753       -0,1%     1,0470         0,9753    -6,3% 
EUR/GBP           0,8421       +0,1%     0,8372         0,8421    -0,3% 
USD/JPY           136,60       -0,7%     134,33         136,60   +15,9% 
GBP/USD           1,2024       +0,1%     1,2177         1,2024    -9,9% 
USD/CNH           6,7691       +0,1%     6,7450         6,7691    +6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.837,45       +0,2%  23.930,16      20.837,45   -48,2% 
 

Der Dollar gab noch etwas ab nach dem Rücksetzer, den er nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank verzeichnet hatte. Die ING-Analysten sehen den Dollar, wenn auch mit höherer Volatilität, auf dem Weg nach oben, weil er nun empfindlicher auf Wirtschaftsdaten reagiere. Eine weltweite Konjunkturschwäche und geopolitische Risiken dürften den Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten stützen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          96,71       96,42      +0,3%           0,29   +35,2% 
Brent/ICE         107,04      107,14      -0,1%          -0,10   +42,9% 
 

Uneinheitlich tendierte der Ölpreis. Während die internationl gehandelte Sorte Brent etwas zulegte, lag die US-Sorte WTI leicht im Minus. Von einem volatilen Geschäft inmitten neuer Rezessionssorgen berichteten Händler.

METALLE


METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.761,33    1.755,80      +0,3%          +5,53    -3,7% 
Silber (Spot)      20,09       20,00      +0,5%          +0,09   -13,8% 
Platin (Spot)     894,01      891,74      +0,3%          +2,27    -7,9% 
Kupfer-Future       3,50        3,48      +0,6%          +0,02   -21,3% 
YTD zu Vortag 
 

Der Goldpreis legte zu, gestützt von der Hoffnung einer verhalteneren Gangart bei den Zinserhöhungen.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

DEUTSCHE LUFTHANSA

Nach dem Flughafenchaos der vergangenen Wochen macht die Lufthansa Reisenden Hoffnung auf ein geregeltes Flugprogramm im verbleibenden Sommer. "In diesem Sommer können 99 Prozent aller Lufthansa Group-Ferienflüge und 95 Prozent des gesamten Flugprogramms stattfinden", sagte der Leiter des Lufthansa-Drehkreuzes München, Stefan Kreuzpaintner.

FUCHS PETROLUB

Der Schmierstoffhersteller hat im ersten Halbjahr den Umsatz gesteigert, wegen höherer Kosten aber weniger verdient. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 16 Prozent auf 1,640 Milliarden Euro. Das Wachstum war dabei vor allem preis- und währungsbedingt. Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 6 Prozent auf 180 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 1,629 Milliarden Euro gerechnet und einem EBIT von 179 Millionen Euro. Nach Steuern wurden 129 Millionen Euro verdient und damit 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Hier hatten die Analysten-Schätzungen bei 128 Millionen Euro gelegen.

HELLA

Der Autozulieferer verkauft seinen 33,33-prozentigen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH an den Mitgesellschafter Plastic Omnium. Hella erhält dafür 290 Millionen Euro.

SILTRONIC

hat nach signifikanten Steigerungen bei Umsatz und Gewinnen im zweiten Quartal die Umsatzprognosen für das Gesamtjahr angehoben. Der operative Gewinn (EBITDA) stieg im zweiten Quartal um 36 Prozent auf 147 Millionen Euro. Die Marge verbesserte sich auf 33,2 von 31,7 Prozent. Nach Steuern verbesserte sich der Gewinn auf 91,1 (Vorjahr 64) Millionen Euro bzw. je Aktie auf 2,66 (1,83) Euro. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 442,2 Millionen Euro. Alle Ergebnisse lagen über den Erwartungen des Analystenkonsens.

BNP PARIBAS

hat im zweiten Quartal mehr verdient, was auf Ertragssteigerungen in allen Geschäftsbereichen zurückzuführen ist, da das Unternehmen von höheren Nettozinserträgen und Gebühren profitierte. Der französische Kreditgeber steigerte sein Nettogewinn auf 3,18 Milliarden Euro von 2,91 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Erträge beliefen sich auf 12,78 Milliarden Euro, ein Plus von 8,5 Prozent.

CAIXABANK

ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, da die größte inländische Bank Spaniens höhere Gebühren- und Provisionserträge erzielte, die den Rückgang der Nettozinserträge ausglichen. Der Kreditgeber meldete einen Nettogewinn von 866 Millionen Euro verglichen mit einem Verlust von 605 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Nettogewinn lag über den Erwartungen der Analysten, die einen Gewinn von 615 Millionen Euro erwartet hatten.

ENEL

hat seine Jahresprognose trotz eines leichten Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr bekräftigt. Das bereinigte EBITDA sank auf 8,3 (Vorjahr: 8,44) Milliarden Euro.Dieser Rückgang sei zum Teil auf die Dürre zurückzuführen, die die Stromerzeugung aus Wasserkraft reduziert habe. Dank höherer Energiepreise und Absatzmengen machte der Umsatz dagegen einen Sprung auf 67,26 von 36,29 Milliarden Euro.

ENEL

trennt sich von seinem Übertragungsgeschäft in Chile. Wie der Konzern mitteilte, verkauft er die börsennotierte Tochtergesellschaft für 1,35 Milliarden US-Dollar an Inversiones Grupo Saesa Ltda, Chiles zweitgrößten Stromnetzbetreiber.

CAPGEMINI

hat im ersten Halbjahr Marktanteile gewonnen und ihren Umsatz deutlich gesteigert. Der französische Beratungs- und Technologiekonzern erhöhte seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr. Der Umsatz stieg in den sechs Monaten um 22,7 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn stieg um ein Viertel auf 1,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Capgemini 667 Millionen Euro, 50 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

L'OREAL

hat den Umsatz im ersten Halbjahr auf vergleichbarer Basis um 13 Prozent auf 18,37 Milliarden Euro gesteigert, wobei das zweite Quartal 9,3 Milliarden Euro beisteuerte. Analysten hatten für das erste Halbjahr lediglich Erlöse von 17,73 Milliarden Euro veranschlagt. Unterm Strich verdiente L'Oreal 3,22 (Vorjahr: 2,36) Milliarden Euro. Das Unternehmen kündigte ferner den Rückkauf von bis zu 2 Millionen Aktien im Wert von maximal 500 Millionen Euro an.

STANDARD CHARTERED

Der Gewinn ist im zweiten Quartal dank höherer Zinserträge um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen und die Bank hat ein neues Aktienrückkaufprogramm von 500 Millionen US-Dollar angekündigt. Die Bank wies für das zweite Quartal einen bereinigten Vorsteuergewinn von 1,32 Milliarden Dollar aus. Das Betriebsergebnis stieg um 6,5 Prozent auf 3,93 Milliarden Dollar. Der Nettozinsertrag stieg um 8,2 Prozent auf 1,85 Milliarden Dollar, während die Nettozinsmarge um 0,13 Prozentpunkte auf 1,35 Prozent zunahm.

VIVENDI

hat im zweiten Quartal seinen Umsatz auf 2,5 (Vorjahr: 2,3) Milliarden Euro gesteigert. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, erwägt es den Verkauf seines Buchverlagsgeschäfts Editis, um mit Blick auf die geplante Übernahme der Lagardere SA Probleme mit den Kartellwächtern zu vermeiden.

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July 29, 2022 01:35 ET (05:35 GMT)