Der Dollar weitete seine Korrektur nach den überraschend guten Daten zur Verbraucherstimmung aus. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,5 Prozent. Während einige Teilnehmer darin lediglich eine Gegenbewegung sahen, erwarten andere fundamentale Stärke für den Dollar gegen den Euro. So sieht die Commerzbank den Euroraum in eine Rezession abgleiten und senkt daher ihre Prognose des Euro-Dollar-Kurses. Zum Ende des Jahres dürfte der Euro bei nur noch 0,98 Dollar stehen, erwartet die Coba. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,0295 Dollar. Als Gründe für die pessimistische Erwartung an die Wirtschaft der Eurozone nennt die Commerzbank die Gasknappheit in weiten Teilen Europas und die andauernd hohen Gaspreise. Im asiatischen Handel am Montag zeigt sich der Dollar leicht erholt.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          91,11       92,09      -1,1%          -0,98   +27,3% 
Brent/ICE          97,18       98,15      -1,0%          -0,97   +30,5% 
 
YTD zu Vortag 
 

Für die Ölpreise ging es nach den jüngsten Aufschlägen kräftig nach unten. Brent und WTI fielen um bis zu 2,4 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung vor allem auf die deutliche Erholung des Dollar. Aber auch die Sorgen wegen einer Rezession seien noch nicht ganz ausgeräumt, hieß es. Im asiatischen Handel am Montag bauen die Ölpreise ihre Abgaben noch etwas aus.

METALLE


METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.792,92    1.802,30      -0,5%          -9,38    -2,0% 
Silber (Spot)      20,60       20,83      -1,1%          -0,23   -11,6% 
Platin (Spot)     954,15      962,53      -0,9%          -8,38    -1,7% 
Kupfer-Future       3,62        3,67      -1,3%          -0,05   -18,3% 
 
YTD zu Vortag 
 

Für den Goldpreis ging es mit der Aussicht auf einen nicht so aggressiven Kurs der US-Notenbank bei den Zinserhöhungen leicht nach oben. Er schloss die vierte Woche in Folge mit einem Plus - der längste Zeitraum seit Ende 2021. Der Preis für das Edelmetall sprang zudem wieder über die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

KONJUNKTUR CHINA

Das chinesische Wirtschaftswachstum hat sich im Juli unerwartet abgeschwächt. Die Industrieproduktion stieg um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lag damit leicht unter dem Anstieg von 3,9 Prozent im Juni, wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten mit einem anziehenden Wachstum von 4,5 Prozent gerechnet.

ZINSPOLITIK CHINA

Die chinesische Zentralbank hat wichtige Leitzinsen gesenkt, womit die sich abkühlende Wirtschaft weiter unterstützt werden könnte. Die People's Bank of China teilte mit, dass sie die Zinssätze sowohl für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität als auch für die siebentägigen Reverse-Repo-Geschäfte um 10 Basispunkte senkte und gleichzeitig Liquidität über diese beiden Instrumente zuführte. Der Zinssatz für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität wurde auf 2,75 Prozent und der Zinssatz für das siebentägige Reverse-Repo-Geschäft auf 2,0 Prozent gesenkt.

ENERGIE DEUTSCHLAND

- Bundesfinanzminister Christian Lindner hat in einem Schreiben an die EU-Kommission um Zustimmung dafür gebeten, auf die staatliche Gasumlage keine Mehrwertsteuer zu erheben. Die Gasumlage stelle eine zusätzliche Belastung für die Verbraucher dar, die durch eine Erhebung der Mehrwertsteuer noch verschärft würde, heißt es in dem am Sonntag bekannt gewordenen Schreiben an EU-Finanzkommissar Paolo Gentiloni.

- Der Füllstand der deutschen Gasspeicher hat am Wochenende die Marke von 75 Prozent überschritten.

ATOMABKOMMEN IRAN

Der Iran hat seine Bereitschaft erkennen lassen, einen europäischen Kompromissvorschlag zur Rettung des Atomabkommens von 2015 zu akzeptieren. Die Vorschläge der EU seien "akzeptabel" - unter der Voraussetzung, dass dem Iran "Zusicherungen bei verschiedenen Punkten" wie Sanktionen und Sicherheitsvorkehrungen gegeben werden, sagte ein iranischer Diplomat der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA.

CHINA / USA

- Chinas Präsident Xi Jinping will sich mit US-Präsident Joe Biden treffen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen berichtet, planen chinesische Beamte einen Besuch Xis in Südostasien und ein persönliches Treffen mit Biden im November. Dies wäre die erste internationale Reise des chinesischen Staatschefs seit fast drei Jahren und sein erstes persönliches Treffen mit Biden seit dessen Amtseinführung.

- Ungeachtet der Spannungen mit China wegen Taiwan werden die USA nach Angaben eines hohen US-Regierungsbeamten in den "kommenden Wochen" mit Schiffen und Flugzeugen die Taiwanstraße durchqueren. Dies sagte Kurt Campbell, Koordinator der US-Regierung für Asien und den Pazifik, am Freitag vor Journalisten.

- Gut zehn Tage nach dem Besuch von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist am Sonntag eine Delegation des US-Kongresses zu einem unangekündigten Besuch in Taiwan eingetroffen.

KONJUNKTUR RUSSLAND

Das russische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent gesunken. Dies geht aus vorläufigen Daten hervor, die am Freitag von der Statistikbehörde des Landes veröffentlicht wurden. Analysten hatten dagegen mit einem deutlicheren Rückgang gerechnet. Im Vorquartal war noch ein Wachstum von 3,5 Prozent erzielt worden.

KLIMAPAKET USA

Der US-Kongress hat ein milliardenschweres Klimaschutz- und Sozialpaket verabschiedet und Präsident Joe Biden damit einen wichtigen politischen Sieg beschert. Nach dem Senat stimmte am Freitag auch das Repräsentantenhaus für das Gesetz, das unter anderem rund 370 Milliarden Dollar für Energiesicherheit und Klimaschutz vorsieht.

ENERGIEKRISE

Portugal und Spanien haben den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für den Bau einer neuen Gaspipeline von Portugal nach Mitteleuropa begrüßt. Eine solche Leitung sei "eine Priorität" für seine Regierung, sagte Ministerpräsident António Costa am Freitag. Die klare Positionierung von Scholz "erhöht den Druck auf die europäischen Institutionen", dieses Projekt voranzutreiben.

RATING UKRAINE

- S&P hat die Kreditwürdigkeit auf "selektiven Zahlungsausfall" herabgestuft - und somit eine Stufe über einem vollständigen Zahlungsausfall. S&P begründete den Schritt am Freitag mit einem Aufschub für Zahlungen auf seine Auslandsschulden, den die Ukraine am Mittwoch erhalten hatte. S&P betrachtet dies als "gleichbedeutend mit einem Zahlungsausfall".

- Die Ratingagentur Fitch hat das Länderrating auf Restrictive Default (RD) von C gesenkt. Das Rating RD markiert bei Fitch die letzte Stufe vor dem vollständigen Zahlungsausfall.

RATING UNGARN

S&P hat den Ausblick auf "Negative" von "Stable" gesenkt. Das Rating wurde mit "BBB" bestätigt. Externe Risiken, einschließlich möglicher Kürzungen der EU-Mittel und geringere Gaslieferungen, könnten Ungarns Wachstumsaussichten belasten und die Haushaltskonsolidierung nach der Pandemie gefährden. Eine Steigende Lohn- und Preisinflation, ein volatiler Wechselkurs und ein Aufwärtsdruck auf die Kreditkosten könnten auch die politische Flexibilität der Regierung einschränken, hieß es zur Begründung.

GRAND CITY PROPERTIES

Nachfolgend die genannten Eckdaten für das erste Halbjahr (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro):


.                                 BERICHTET 
1H                               1H22  ggVj  1H21 
Miet- u. Betriebseinnahmen        272   +5%   259 
EBITDA bereinigt                  152   +3%   147 
Ergebnis nach Steuern/Dritten     200  +66%   121 
Ergebnis je Aktie unverwässert   1,21  +68%  0,72 
FFO I je Aktie                   0,59   +5%  0,56 
FFO I                            97,1   +3%  94,2 
 

HELLOFRESH

Nachfolgend die genannten Eckdaten für das zweite Quartal (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent):


.                                BERICHTET 
2. QUARTAL                      2Q22  ggVj  2Q21 
Umsatz                         1.957  +26% 1.555 
EBITDA bereinigt                 146   -8%   158 
EBITDA-Marge bereinigt           7,5    --  10,1 
Ergebnis nach Steuern/Dritten     63  -25%    84 
Ergebnis je Aktie               0,36  -25%  0,48 
 
AUSBLICK 2022 - das Unternehmen senkt seine Prognose: 
- Umsatzwachstum: 18 bis 23% (bisher: 20 bis 26%) 
- EBITDA bereinigt: 460 bis 530 Mio Euro (bisher: 500 bis 580 Mio EuroHe) 
 

NORDEX

Der Windkraftanlagenhersteller hat auch im zweiten Quartal die indirekten Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges durch die Verwerfungen an den Energie-, Rohstoff- und Logistikmärkten zu spüren bekommen. Im Halbjahr brach der Umsatz um über 20 Prozent ein und der Verlust unter dem Strich vervierfachte sich. Die Ende Mai gesenkte Prognose bestätigte Nordex.

SAUDI ARAMCO

Angesichts der Preisexplosion auf den Weltmärkten hat der saudiarabische Ölriese erneut ein Rekordergebnis erzielt. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei ein Gewinn von 48,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet worden, teilte das teilstaatliche Unternehmen am Sonntag mit. Es profitierte dabei von den Ölpreis-Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sowie dem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach dem Abflauen der Corona-Pandemie.


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August 15, 2022 01:30 ET (05:30 GMT)