- Der Präsident der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, sagte am Donnerstag in einem Interview mit dem Wall Street Journal, er neige dazu, eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte im September zu unterstützen. Dies wäre die dritte ungewöhnlich hohe Zinserhöhung der Fed in Folge und würde den Leitzins auf 3,00 bis 3,35 Prozent ansteigen lassen. Einige andere Fed-Mitglieder haben indessen erklärt, dass sie zu einer Erhöhung um einen halben Prozentpunkt tendieren.

- Der Präsident der US-Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari, ist der Ansicht, frühere Bemühungen, die Inflation zu senken, hätten dazu geführt, dass die Wirtschaft in eine Rezession abgerutscht sei. Es sei immer noch unklar, ob die Federal Reserve in diesem Zyklus dieses Ergebnis vermeiden kann. "Die Frage ist also: Können wir die Inflation senken, ohne eine Rezession auszulösen? Und meine Antwort auf diese Frage lautet: Ich weiß es nicht", sagte Kashkari bei einem Gespräch mit Wirtschaftsführern in Minneapolis.

INFLATION JAPAN

Japans Verbraucherpreisinflation ist im Juli um 2,6 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres gestiegen und hat damit vier Monate in Folge das Ziel der Bank of Japan (BoJ) von 2 Prozent übertroffen. Im Juni hatte der Anstieg im Jahresvergleich noch 2,4 Prozent betragen. Nach am Freitag veröffentlichten Regierungsdaten wuchs die Kerninflation - ohne die volatilen Preise für frische Lebensmittel - um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der steigenden Inflation hat die japanische Notenbank erklärt, sie werde ihre ultralockere Geldpolitik fortsetzen.

STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND

Die deutschen Steuereinnahmen haben im Juli nach den zumeist kräftigen Zuwächsen seit Jahresbeginn nur noch einen leichten Anstieg verzeichnet. Sie erhöhten sich um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn lagen sie mit 468 Milliarden Euro um 14,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Damit sprudeln die Einnahmen deutlich stärker als die 7,4 Prozent, die die Steuerschätzer im Mai für das Gesamtjahr 2022 prognostiziert hatten. Der deutlich abgebremste Anstieg im Juli lag nach Angaben des Ministeriums vor allem an zwei Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung.

KRANKENVERSICHERUNG DEUTSCHLAND

Der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante höhere Zusatzbeitrag für die gesetzliche Krankenversicherung wird die Versicherten aller Voraussicht nach nur moderat belasten. Das ist das Ergebnis von Berechnungen des ZEW, die dem Handelsblatt vorliegen. Derweil meldeten mehrere gesetzliche Krankenversicherungen ein Defizit für das erste Halbjahr 2022.


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August 19, 2022 01:31 ET (05:31 GMT)