Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Aktivität in der chinesischen Industrie ist im November nach offiziellen Angaben deutlicher als erwartet gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 52,1 (Oktober: 51,4), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 51,5 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung. Der Subindex für die Produktion erhöhte sich auf 54,7 (Vormonat: 53,9), jener für den Auftragseingang legte zu auf 53,9 (52,8). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - stieg auf 51,5 (51,0). In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im November aufgehellt, wie der ebenfalls am Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Er stieg auf 56,4 (Vormonat: 56,2) Punkte.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November 
          PROGNOSE: 59,1 
          zuvor:    61,1 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      3.612,50  -0,77% 
Nasdaq-100-Indikation  12.216,50  -0,47% 
Nikkei-225             26.433,62  -0,79% 
Hang-Seng-Index        26.430,41  -1,73% 
Kospi                   2.591,34  -1,60% 
Schanghai-Composite     3.397,58  -0,31% 
S&P/ASX 200             6.517,80  -1,26% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den asiatischen Aktienmärkten drehen die Börsen im späten Handel nach unten ab. Am letzten Handelstag des Novembers mit seinen klaren Monatsaufschlägen sei die Bereitschaft, Gewinne einzustreichen, weiterhin ausgeprägt, heißt es. Zudem fehle Anlegern die Orientierung, da es aktuell kaum Impulse gebe. Die chinesischen Festlandsbörsen drehen trotz guter Wirtschaftsdaten ins Minus. Die Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden wie auch im nicht-verarbeitenden Gewerbe sind im November stärker als vorausgesagt gestiegen. Zudem hat die Zentralbank unerwartet weitere Mittel ins Finanzsystem gepumpt. Analysten sprechen von einer wachsenden Zahl Not leidender Unternehmensanleihen. In Hongkong geht es ebenfalls bergab. Berichten zufolge hat die scheidende Trump-Regierung in den USA weitere chinesische Unternehmen wegen ihrer Verbindungen zum Militär des Landes auf eine Sanktionsliste gesetzt. Bankaktien chinesischer Kernlandinstitute zeigen sich mit den Maßnahmen der Notenbank gegen den regionalen Trend mit Aufschlägen. Angesichts steigender Yen-Wechselkurse stützen positive Daten in Japan nicht. Die Industrieproduktion ist im Oktober deutlich stärker als gedacht geklettert. In Südkorea kehren vor allem ausländische Anleger dem Markt den Rücken. In Sydney hat der S&P/ASX-200 den gesamten Gewinn der Vorwoche ausgepreist. Werte aus den Sektoren Versorgung, Konsum, Finanzwesen und Rohstoffe liefen besonders schwach. Nach den positiven US-Vorgaben stemmten sich nur Technologietitel dem Abwärtstrend. In Australien ist in der Pandemie die Sparquote gestiegen, was dem Konsum nicht förderlich ist. Die Nachbarbörse im neuseeländischen Wellington schloss indes auf einem Allzeithoch. Die beiden Schwergewichte Meridian Energy und Fisher & Paykel Healthcare legten um 4,1 bzw. 5,8 Prozent zu.

US-NACHBÖRSE

Es gab wenig handelbare Nachrichten. United Airlines hat laut Kreisen damit begonnen, Charterflüge zur Verteilung von Impfdosen der beiden Unternehmen Biontech und Pfizer zu organisieren. Während Pfizer nach der Schlussglocke um 0,1 Prozent zulegten, gewannen United Airlines 0,4 Prozent. General Motors sanken um 0,5 Prozent. Der Finanzierungsarm des Automobil-Herstellers plant die Beantragung einer speziellen Industriebankenlizenz, wie Kreise mitteilten. Diese erlaubt es Unternehmen, sowohl Industrieunternehmen als auch Banken zu besitzen - eine traditionelle Banklizenz gewährte dies nicht. GM hatte mit einem solchen Konstrukt in der Hypothekenkrise Schiffbruch erlitten.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt     +/- %        absolut      +/- % YTD 
DJIA                29.910,37      0,13          37,90           4,81 
S&P-500              3.638,35      0,24           8,70          12,62 
Nasdaq-Comp.        12.205,85      0,92         111,44          36,03 
Nasdaq-100          12.258,21      0,87         106,00          40,37 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 529 Mio  964 Mio 
Gewinner               1.712    1.324 
Verlierer              1.374    1.762 
Unverändert               98      112 

Etwas fester - Zwar tat sich bei den Standardwerten nicht viel, der technologielastige Nasdaq-Composite kletterte aber auf Rekordhoch. Am Brückentag nach "Thanksgiving" blieben allerdings viele Akteure dem Markt fern, zumal nach dem Feiertag nur eine verkürzte Sitzung stattfand. Insgesamt sprachen Händler von einem impulslosen Geschäft. Als Gradmesser für die US-Konsumneigung wurde die Rabattschlacht "Black Friday" genau beäugt. Die Aktien der größten US-Einzelhandelskonzerne Walmart (minus 0,2 Prozent), Costco Wholesale (plus 0,2 Prozent), Kroger (plus 0,3 Prozent) und Amazon (plus 0,3 Prozent) blieben in Lauerstellung. Erst am Wochenende dürften erste Umsatzzahlen durchsickern. Best Buy gaben 1,1 Prozent nach. In der Corona-Krise gingen die Neuinfektionen in den USA zwar zurück, doch erstmals kletterte die Zahl der coronabedingten Krankenhausaufenthalte über die Marke von 90.000. "Die Optimisten verdrängen die Realisten", sagte ein Börsianer mit Blick auf die kurzfristigen Unsicherheiten durch Lockdowns und Konjunkturschwäche. Der britische Pharmakonzern Astrazeneca muss sich einer kritischen Überprüfung seiner Studien zu seinen Impfstoffkandidaten stellen. Die Titel der Pharmakonzerne ohne entsprechende Zweifel wurden daher gekauft. Moderna zogen um 16,3 Prozent an, Pfizer um 1,9 Prozent und Biontech um 4,8 Prozent. Walt Disney leidet weiter unter den Corona-Restriktionen und verschärft daher den Stellenabbau. Die Papiere verloren 1,1 Prozent.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite  Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15      -1,2           0,16         -105,0 
5 Jahre                  0,37      -2,1           0,39         -155,7 
7 Jahre                  0,62      -3,0           0,65         -163,0 
10 Jahre                 0,85      -3,8           0,88         -159,8 
30 Jahre                 1,58      -4,6           1,62         -149,0 
 

US-Staatsanleihen legten zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich im Gegenzug um 3,8 Basispunkte auf 0,85 Prozent. Gründe fanden Händler keine.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00   Fr, 9:11    % YTD 
EUR/USD           1,1966      -0,0%     1,1968     1,1931    +6,7% 
EUR/JPY           124,41      -0,1%     124,52     124,13    +2,1% 
EUR/GBP           0,8969      -0,1%     0,8981     0,8919    +6,0% 
GBP/USD           1,3342      +0,1%     1,3324     1,3379    +0,7% 
USD/JPY           103,97      -0,1%     104,04     104,03    -4,3% 
USD/KRW          1105,04      -0,1%    1105,04    1104,62    -4,3% 
USD/CNY           6,5923      +0,2%     6,5769     6,5819    -5,3% 
USD/CNH           6,5861      +0,2%     6,5728     6,5760    -5,5% 
USD/HKD           7,7510      +0,0%     7,7508     7,7509    -0,5% 
AUD/USD           0,7380      -0,1%     0,7388     0,7385    +5,3% 
NZD/USD           0,7021      -0,2%     0,7033     0,7027    +4,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        18.583,75      +2,3%  18.160,25  16.924,27  +157,7% 
 

Der Euro zeigt sich zum Wochenausklang klar über der Marke von 1,19 Dollar und kletterte auf ein Zwölfwochenhoch. Eigentlich belastende Nachrichten schadeten dem Euro zuletzt nicht. So würden Mitglieder der EZB nicht müde zu signalisieren, dass die Notenbank im Dezember ihre Geldpolitik expansiver gestalten werde, hieß es im Handel. Auch der Streit um den EU-Haushalt pralle am Euro ab.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          44,63      45,53      -2,0%      -0,90   -20,4% 
Brent/ICE          46,90      48,18      -2,7%      -1,28   -23,6% 
 

Die Ölpreise zeigten sich nach den kräftigen Gewinnen im Wochenverlauf mit einer uneinheitlichen Tendenz. Mit Spannung werde auf das Opec-Treffen in der kommenden Woche geschaut, hieß es. Bislang geht der Markt von einer Ausweitung der bis Ende des Jahres laufenden Förderbeschränkungen um weitere drei Monate aus. Doch laut Presseberichten gibt es erste Gegner einer Verlängerung. WTI reduzierte sich um 0,7 Prozent auf 45,40 Dollar, Brent gewann dagegen 0,4 Prozent auf 47,98 Dollar.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.775,03   1.787,45      -0,7%     -12,42   +17,0% 
Silber (Spot)      22,17      22,73      -2,5%      -0,56   +24,2% 
Platin (Spot)     957,75     968,00      -1,1%     -10,25    -0,8% 
Kupfer-Future       3,46       3,40      +1,9%      +0,07   +22,6% 
 

Gold reduzierte sich um 1,3 Prozent auf 1.787 Dollar und fiel damit erstmals seit Monaten unter die wichtige Marke von 1.800 Dollar. Zugleich verbuche das Edelmetall mit minus 4,5 Prozent den höchsten Wochenverlust seit September - belastet von den Impfstoffhoffnungen.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG, 19.00 UHR +++++

CORONAPANDEMIE

Der renommierte US-Virologe Anthony Fauci hat vor einem drastischen Anstieg der Corona-Infektionszahlen nach Thanksgiving gewarnt. Wegen der regen Reiseaktivitäten rund um den wichtigsten US-Feiertag werde sich die Verbreitung des neuartigen Coronavirus höchstwahrscheinlich nochmals beschleunigen, sagte Fauci.

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November 30, 2020 02:07 ET (07:07 GMT)