Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die chinesischen Exporte haben im November mit einem höheren Tempo als im Vormonat zugelegt. Die Ausfuhren stiegen um 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die chinesische Zollbehörde mitteilte. Im Oktober lag das Wachstum bei 11,4 Prozent. In einem Konsens des Wall Street Journal hatten Ökonomen mit einem Wachstum von 12 Prozent im November gerechnet. Die Importe stiegen um 4,5 Prozent nach 4,7 Prozent im Vormonat. Die Ökonomen hatten mit 5,3 Prozent etwas mehr erwartet. Der Handelsüberschuss stieg auf 75,42 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 58,44 Milliarden im Oktober. Die Prognose der Volkswirte hatte auf 53,9 Milliarden gelautet.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      3.689,50  -0,06% 
Nasdaq-100-Indikation  12.516,00  +0,07% 
Nikkei-225             26.555,96  -0,73% 
Hang-Seng-Index        26.450,33  -1,44% 
Kospi                   2.735,26  +0,14% 
Shanghai-Composite      3.424,18  -0,59% 
S&P/ASX 200             6.675,00  +0,62% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Überwiegend leichter - Gegensätzliche Impulse sorgen für ein gemischtes Bild. Die Wall Street liefert mit neuen Rekordvorgaben Kaufgründe, während die Sorge vor einem Wiederaufflammen der Spannungen zwischen den USA und China belastet. An den Börsen in China und Japan geht es nach unten, während Australien und Südkorea leichte Gewinne verzeichnen. Am japanischen Markt blicken die Teilnehmer besorgt auf die weiter steigende Zahl von Corona-Infizierten. Für den Nikkei-225 geht es um 0,5 Prozent nach unten. Kräftige Verluste von 1,7 Prozent verzeichnet der Markt in Hongkong, obwohl er im Plus eröffnet hatte. Nach unten gezogen wird der Leitindex laut Marktteilnehmern von Konsum- und Bankenwerten. In Schanghai büßt der Leitindex 0,7 Prozent ein, nachdem die Exporte im November deutlich stärker gestiegen sind als erwartet. Dies weckt Sorgen, dass die US-Politik die Schrauben in den Handelsbeziehungen weiter anziehen könnte. Hinzu kommen Meldungen, dass die USA aus politischen Gründen Sanktionen gegen einige Repräsentanten des Landes vorbereiten. In Seoul (+0,2 Prozent) zeigen sich die Teilnehmer erbaut von den Aussichten auf ein Stimulierungspaket in den USA, für das die Chancen zuletzt gestiegen sind. Am bereits geschlossen australischen Markt wirkten erneut die steigenden Eisenerzpreise positiv.

US-NACHBÖRSE

Die aktuell stark beachteten Werte von Pharmaunternehmen, die einen Impfstoff gegen Corona entwickelt haben, haben am Freitag im nachbörslichen Handel an der Wall Street keine auffallenden Bewegungen verzeichnet. Die Pfizer-Aktie tendierte lediglich 1 Cent leichter bei 40,33 Dollar. Für die ADR des Mainzer Biotech-Unternehmens und Pfizer-Partners Biontech ging es um 12 Cent nach unten auf 119,88 Dollar. Auffallender waren Moderna, die im regulären Handel etwas deutlicher nachgegeben hatten. Nachbörslich legten die Titel um 0,3 Prozent zu auf 152,97 Dollar.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %        absolut      +/- % YTD 
DJIA                30.218,26       0,83         248,74           5,89 
S&P-500              3.699,12       0,88          32,40          14,50 
Nasdaq-Comp.        12.464,23       0,70          87,05          38,91 
Nasdaq-100          12.528,48       0,49          61,35          43,46 
 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 975 Mio   973 Mio 
Gewinner             2.457     2.034 
Verlierer              668     1.083 
Unverändert            106       101 

Freundlich - Die Rekordjagd ging weiter - die drei Leitindizes stiegen auf neue Höhen und schlossen auf Tageshoch. Die Investoren setzten auf eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr, hieß es; ebenso darauf, dass noch vor Weihnachten ein neues staatliches Hilfspaket für die USA verabschiedet werden könnte. Biontech gewannen trotz der angekündigten Lieferschwierigkeiten seines mit Pfizer entwickelten Impfstoffes um 1,1 Prozent nach oben. Pfizer legten um 0,7 Prozent zu. Der Pharmakonzern rechnet weiter damit, im kommenden Jahr über eine Milliarde Dosen ausliefern zu können. Moderna verloren dagegen 3,6 Prozent, obwohl der Pharmakonzern bei seinem Covid-19-Impfstoff das Potenzial für längerfristige Immunität sieht. Die Aktie gilt bereits als sehr hoch bewertet. Smith & Wesson Brands stiegen um 5,1 Prozent. Der Waffenhersteller hatte eine Verdopplung des Umsatzes in seinem zweiten Quartal berichtet. Cloudera sprangen um 7,2 Prozent nach oben. Der Cloud-Experte für Unternehmensdaten hatte den Umsatz um 10 Prozent und stärker als erwartet gesteigert.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        0,0           0,15         -105,4 
5 Jahre                  0,42        3,0           0,39         -150,3 
7 Jahre                  0,70        4,2           0,66         -154,3 
10 Jahre                 0,97        6,2           0,91         -147,5 
30 Jahre                 1,74        8,1           1,66         -133,1 
 

US-Anleihen gaben deutlich nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 6,2 Basispunkte auf 0,97 Prozent.

DEVISEN


DEVISEN    zuletzt  +/- %      00:00   Fr, 8:32    % YTD 
EUR/USD     1,2130  +0,0%     1,2128     1,2157    +8,2% 
EUR/JPY     126,27  -0,1%     126,33     126,29    +3,6% 
EUR/GBP     0,9042  +0,0%     0,9040     0,9035    +6,8% 
GBP/USD     1,3415  -0,0%     1,3417     1,3455    +1,2% 
USD/JPY     104,10  -0,1%     104,17     103,89    -4,2% 
USD/KRW    1083,87  -0,8%    1083,87    1082,84    -6,2% 
USD/CNY     6,5316  -0,2%     6,5316     6,5328    -6,2% 
USD/CNH     6,5219  +0,1%     6,5137     6,5194    -6,4% 
USD/HKD     7,7506  -0,0%     7,7510     7,7507    -0,5% 
AUD/USD     0,7429  -0,0%     0,7432     0,7431    +6,0% 
NZD/USD     0,7043  -0,0%     0,7045     0,7063    +4,6% 
Bitcoin 
BTC/USD  19.288,25  +0,7%  19.148,00  19.276,00  +167,5% 
 

Der Dollar stabilisierte sich nach seiner jüngsten Schwächephase. Der Dollar-Index legte um 0,1 Prozent zu. Übergeordnet wird der Dollar mit Hoffnungen auf einen baldigen Einsatz von Corona-Impfstoffen als sicherer Währungshafen unattraktiver. Anleger zieht es stattdessen in risikoreichere Anlagen. Der Euro gab nach seiner etwas nach und kostete zuletzt in den USA 1,2126 Dollar nach einem Tageshoch von 1,2178, dem höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Die Devisenexperten der Commerzbank wiesen darauf hin, dass die Aufwertung für die EZB zu schnell gewesen sein und sie sich daher zu Kommentaren veranlasst sehen könnte, die den Euro schwächen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL     zuletzt  VT-Settl.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    46,07      46,26  -0,4%    -0,19  -17,8% 
Brent/ICE    49,10      49,25  -0,3%    -0,15  -18,9% 
 

Die Ölpreise legten zu. Die Anleger setzen angesichts der erwarteten starken wirtschaftlichen Erholung im kommenden Jahr auf eine steigende Ölnachfrage und damit auf höhere Preise. Hilfreich war auch der Beschluss der Opec+, die Ölförderung ab Januar nur leicht zu erhöhen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 46,04 Dollar, für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 49,02 Dollar nach oben.

METALLE


METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.840,65  1.837,52  +0,2%    +3,13  +21,3% 
Silber (Spot)     24,13     24,19  -0,3%    -0,06  +35,2% 
Platin (Spot)  1.046,50  1.064,30  -1,7%   -17,80   +8,5% 
Kupfer-Future      3,50      3,51  -0,4%    -0,01  +23,9% 
 

Der Goldpreis gab einen kleinen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab, bei den der leichtere Dollar maßgeblich mitgeholfen hatte. Die Feinunze verlor 0,2 Prozent auf 1.837 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

CORONA-PANDEMIE USA

Die USA haben am dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden wurden mehr als 230.000 neue Fälle registriert, rund 5.000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten binnen eines Tages lag bei 2.527.

CHINA

China hat laut Staatsmedien zum ersten Mal seinen als "künstliche Sonne" bekannten neuartigen Kernfusionsreaktor in Betrieb genommen. Der Forschungsreaktor sei erfolgreich hochgefahren worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Es handelt sich um den größten und modernsten Fusionsreaktor Chinas.

GELDPOLITIK USA

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, will trotz enttäuschender Arbeitsmarktdaten nicht an der Geldpolitik rütteln. Der Notenbanker bekräftigte seine Einschätzung, wonach staatliche Hilfen der schnellste Weg seien, um der US-Wirtschaft neue Impulse zu geben.

KONJUNKTUR USA

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat den Kongress gedrängt, eine schnelle Einigung über weitere Corona-Hilfen zu erzielen. Nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktbericht für November sagte Biden, die "düsteren" Daten zeigten eine stockende Wirtschaft, aber "das muss nicht so bleiben, wenn wir jetzt handeln".

EXXON MOBIL

soll seinen Konzernumbau auf

Druck eines neuen aktivistischen Investors schneller vorantreiben. Die erst in der vergangenen Woche gegründete Investmentgesellschaft Engine No. 1 LLC habe einen Brief vorbereitet, in dem das Exxon-Management zum Erhalt der Dividende zu Kostensenkungen und gleichzeitigen Investitionen in saubere Energien aufgefordert wird.


=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz

(END) Dow Jones Newswires

December 07, 2020 01:34 ET (06:34 GMT)