Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Eine Expertenkommission der US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer empfohlen. Das Gremium stimmte am Donnerstag in einer öffentlichen Sitzung für die Zulassung in den USA, die damit nun binnen weniger Tage beschlossen werden könnte. Zwar ist das Votum des Expertengremiums nicht bindend. Es spricht aber alles dafür, dass der Biontech-Impfstoff bald eine Notfallzulassung erhält. Bereits am Dienstag hatte die FDA erklärt, sie stufe den Impfstoff als sicher und wirksam ein. Am Mittwoch kündigte das US-Gesundheitsministerium an, den Biontech-Impfstoff bereits ab Anfang kommender Woche in Krankenhäusern und Altenheimen einsetzen zu wollen. Der Impfstoff ist bereits in Großbritannien, Kanada und weiteren Ländern zugelassen. In der EU läuft die Prüfung für eine Notfallzulassung.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Erzeugerpreise November 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
 
    16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan 
          Dezember (1. Umfrage) 
          PROGNOSE: 75,5 
          zuvor:    76,9 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                      Stand    +/- % 
S&P-500-Indikation      3.667,75       0% 
Nasdaq-100-Indikation  12.374,50   -0,11% 
Nikkei-225             26.657,31   -0,37% 
Hang-Seng-Index        26.449,96   +0,15% 
Kospi                   1.908,27  -30,52% 
Shanghai-Composite      3.328,04   -1,34% 
S&P/ASX 200             6.653,70   -0,44% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Während es in Seoul und Hongkong nach oben geht, verzeichnen die Börsen in Tokio und Schanghai Verluste. Bereits die Vorgaben von der Wall Street waren uneinheitlich. Für Enttäuschung hatte dort gesorgt, dass die Gespräche um ein staatliches Hilfspaket offenbar nicht vorankommen; zugleich fielen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten schwach aus, während die Corona-Pandemie weiter wütet. Dagegen stützt tendenziell die Perspektive auf baldige Impfungen gegen Covid-19 und damit zusammenhängend eine Belebung der Nachfrage. Der Nikkei-225 in Tokio gibt um 0,4 Prozent nach auf 26.645 Punkte. In Hongkong legt der HSI noch 0,3 Prozent zu, nachdem er zum Start schon mit 0,8 Prozent im Plus gelegen hatte. Hier setzen die Anleger auf eine künftige Erholung der Wirtschaft. Gekauft werden Öl- und Gaswerte. Ermutigt werden sie vom Brent-Ölpreis, der um über 3 Prozent stark zulegt auf erstmals seit März über 50 Dollar je Fass. Marktbeobachter sprechen von Impfstoffhoffnungen als Treiber. Unter den Ölwerten verteuern sich Cnooc um 3,5 Prozent und Petrochina um 3,0 Prozent. Recht deutlich im Minus mit 1 Prozent zeigt sich der Markt in Schanghai, der zum Start ebenfalls noch im Plus gelegen hatte. Hier schielen die Anleger nach wie vor auf die außenpolitische Entwicklung, nämlich die Spannungen zwischen Peking und Washington. In Korea ist der Kospi schon wieder auf Rekordkurs. Mit einem Plus von 0,9 Prozent erklimmt er nie gesehene Höhen, befeuert von soliden vorläufigen Exportzahlen für Anfang Dezember. Am bereits geschlossenen australischen Markt ging es um 0,4 Prozent nach unten, während der Leitindex zugleich die sechste Woche in Folge ein Kursplus erzielt hat. Gedrückt wurden der Markt wie auch die Stimmung vom Pharmaunternehmen CSL, das einen Corona-Impfstoffkandidaten zurückziehen musste. CSL, nach Kapitalisierung zweitgrößter Wert in Sydney, fielen um 3,2 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Die Broadcom-Aktien verloren 2,2 Prozent auf 400,99 Dollar. Dabei hatte der Software- und Halbleiter-Konzern mit seinen Ergebnissen und dem Ausblick die Erwartungen übertroffen. Die Chip-Umsätze stiegen um 6 Prozent, die Infrastruktur-Software-Verkäufe sogar um 36 Prozent. Allerdings hat die Aktie im laufenden Jahr bereits 30 Prozent gutgemacht. Zugleich informierte Broadcom darüber, dass Kirsten Spears neue CFO werden wird. Die Aktie von Costco Wholesale schwankte zwischen kleinen Verlusten und Gewinnen. Zwar stieg der Umsatz des Einzelhandels-Giganten im abgelaufenen Quartal um 17 Prozent, doch hatten Experten noch mehr erwartet. Getragen wurde das starke Geschäft von der Corona-Pandemie. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,62 Dollar deutlich über den erwarteten 2,07 Dollar. Die Aktie legte 0,1 Prozent zu auf 373 Dollar.

WALL STREET


 
INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                29.999,26      -0,23      -69,55       5,12 
S&P-500              3.668,10      -0,13       -4,72      13,54 
Nasdaq-Comp.        12.405,81       0,54       66,86 
Nasdaq-100          12.401,74       0,30       37,11      42,01 
 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 966 Mio   1.054 Mio 
Gewinner           1.663       1.589 
Verlierer          1.448       1.520 
Unverändert          112         124 

Uneinheitlich - Nach den Gewinnmitnahmen des Vortages kam es teils zu weiteren kleinen Abschlägen, im Technologiesegment aber zu moderaten Aufschlägen. Auf die Stimmung drückten schwach ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten und die weiter grassierende Corona-Pandemie. Die Anleger setzten zwar auf ein Stimuluspaket für die angeschlagene US-Wirtschaft, dieses ließ jedoch weiter auf sich warten. Im Fokus stand der Börsengang von Airbnb. Nach einem Ausgabepreis von 68 Dollar ging die Aktie des l ging die Aktie des Unterkunftvermittlers mit 144,71 Dollar aus dem Tag, ein Plus von 112,8 Prozent. Adobe gaben um 1,4 Prozent nach, obgleich das Softwareunternehmen hat im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen hatte. Gilead fielen um 0,6 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hatte die Übernahme der deutschen Pharmagesellschaft Myr für einen Milliardenbetrag mitgeteilt. Die Starbucks-Aktie reagierte mit Aufschlägen von 5,0 Prozent auf zuversichtliche Aussagen zum Umsatzwachstum.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,13       -1,2        0,14     -106,9 
5 Jahre                  0,37       -3,0        0,40     -155,2 
7 Jahre                  0,64       -4,0        0,68     -161,0 
10 Jahre                 0,91       -3,5        0,94     -153,9 
30 Jahre                 1,63       -5,7        1,69     -143,7 
 

Die Zurückhaltung am Aktienmarkt stützte die Rentennotierungen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank im Gegenzug um 3,5 Basispunkte auf 0,91 Prozent.

DEVISEN


DEVISEN    zuletzt  +/- %      00:00  Do, 9:14 Uhr    % YTD 
EUR/USD     1,2159  +0,2%     1,2141        1,2095    +8,4% 
EUR/JPY     126,50  -0,0%     126,55        126,44    +3,8% 
EUR/GBP     0,9128  +0,0%     0,9126        0,9089    +7,9% 
GBP/USD     1,3319  +0,1%     1,3302        1,3310    +0,5% 
USD/JPY     104,03  -0,2%     104,24        104,56    -4,3% 
USD/KRW    1090,20  +0,3%    1087,40       1089,85    -5,6% 
USD/CNY     6,5413  -0,1%     6,5455        6,5491    -6,1% 
USD/CNH     6,5231  -0,2%     6,5371        6,5386    -6,4% 
USD/HKD     7,7513  -0,0%     7,7513        7,7516    -0,5% 
AUD/USD     0,7564  +0,4%     0,7532        0,7473    +7,9% 
NZD/USD     0,7104  +0,1%     0,7094        0,7039    +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD  17.848,26  -2,6%  18.331,01     18.437,76  +147,5% 
 

Der Euro stieg nach den Beschlüssen der EZB um 0,5 Prozent auf 1,2137 Dollar an. Der Dollar-Index gab 0,4 Prozent nach. Händlern zufolge belasteten die Maßnahmen der EZB den Euro kaum, weil sie weitestgehend wie erwartet ausgefallen seien. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe aber den Weg für eine weitere Aufwertung des Euro freigemacht, indem sie erklärte, dass der Euro-Kurs kein Politikziel der EZB darstelle, hieß es weiter. Das britische Pfund stand mit Sorgen um einen harten Brexit deutlich unter Druck. Der Euro legte um 1,0 Prozent zu auf 0,9132 Pfund. Gegenüber dem Greenback gab die britische Währung um 0,5 Prozent nach auf 1,3290 Dollar. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte die Bevölkerung auf ein Scheitern der Gespräche mit der EU über ein Handelsabkommen eingestimmt.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL     zuletzt  VT-Settl.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    46,78      46,78   0,0%     0,00  -16,5% 
Brent/ICE    50,19      50,25  -0,1%    -0,06  -17,1% 
 

Die Ölpreise zogen mit den gestiegenen Hoffnungen auf ein baldiges Konjunkturpaket in den USA an. Sollte der US-Politik der Befreiungsschlag bei der Suche nach einem Konjunkturpaket gelingen, dürfte dies die Wachstumsperspektiven der USA und damit die Nachfrage nach Erdöl beflügeln, hieß es. Auch der schwache Dollar stützte. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI zog um 3,0 Prozent auf 46,88 Dollar an, Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 3,1 Prozent auf 50,37 Dollar.

METALLE


METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.835,56  1.836,40  -0,0%    -0,85  +21,0% 
Silber (Spot)     23,93     24,03  -0,4%    -0,09  +34,1% 
Platin (Spot)  1.029,48  1.030,95  -0,1%    -1,48   +6,7% 
Kupfer-Future      3,55      3,57  -0,6%    -0,02  +25,6% 
 
 

Der Goldpreis gab mit der Erwartung einer baldigen Zulassung von Corona-Impfstoffen in den USA etwas nach. Die Feinunze notierte 0,2 Prozent leichter bei 1.836 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

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December 11, 2020 01:47 ET (06:47 GMT)