Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im November verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,9 (Oktober: 50,6) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im November auf 50,1 (Vormonat: 49,2) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
  14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht November 
        Beschäftigung privater Sektor 
        PROGNOSE: +506.000 Stellen 
        zuvor:    +571.000 Stellen 
 
  15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit 
        November (2. Veröffentlichung) 
        PROGNOSE:   59,1 
        1. Veröff.: 59,1 
        zuvor:      58,4 
 
  16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe November 
        PROGNOSE: 61,1 Punkte 
        zuvor:    60,8 Punkte 
 
  16:00 Bauausgaben Oktober 
        PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
        zuvor:    -0,5% gg Vm 
 
  16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
        Energy Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.610,50  +1,0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  16.392,50  +1,5% 
Nikkei-225                27.935,62  +0,4% 
Hang-Seng-Index           23.737,90  +1,1% 
Kospi                      2.899,72  +2,1% 
Schanghai-Composite        3.569,44  +0,2% 
S&P/ASX 200                7.235,90  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Nach der Talfahrt des Vortages zeigen sich die Börsen mehrheitlich mit Aufschlägen. Die Erholung fällt aber zum Teil recht mager aus. Dies liegt auch an überraschend falkenhaften Tönen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Während die Äußerungen die Wall Street noch schwer belastet hatten, hören Händler in Asien vor allem die positiven Botschaften zum Konjunkturverlauf heraus. Auch aus China kommen optimistische Verlautbarungen zur Konjunkturentwicklung 2022. Dies seien gerade vor dem Hintergrund der Coronapandemie ermutigende Signale, heißt es. Zudem stellte Chinas Politik eine stärkere Unterstützung für Unternehmen in Aussicht. Aber so ganz verliert die Omikron-Variante des Coronavirus ihren Schrecken nicht. Händler sprechen von anhaltender Verunsicherung der Anleger. Die am Vortag schwächsten Börsen in Hongkong, Seoul und Tokio führen derweil das Feld der Gewinner an. Analysten verweisen auf eine Stabilisierung der chinesischen Volkswirtschaft. Die Talsohle der Wachstumsschwäche könnte durchschritten sein. Im chinesischen Kernland tut sich derweil aber weiterhin nicht viel an den Börsen. In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im November verlangsamt, wie der Caixin-Markit-Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor zeigt. Besonders kräftig fällt die Erholung in Südkorea aus. Gestützt wird die Stimmung von besser als gedacht ausgefallenen Handelsdaten. In Tokio zeigt sich der Nikkei-255 nur mäßig erholt vom Vortagesabsturz. Investoren fürchteten verschärfte staatliche Maßnahmen gegen die sich ausbreitende Omikron-Variante, heißt es.

US-NACHBÖRSE

Salesforce hatte zwar mit seinen Drittquartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Allerdings blieb der Ausblick für das laufende Schlussquartal hinter den Markterwartungen zurück. Die Aktie fiel um 6,2 Prozent. Ambarella schossen dagegen um 13,6 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von Halbleitern kehrte in der dritten Periode in die Gewinnzone zurück. Die Umsätze übertrafen zudem die Markterwartungen. Mastercard legten um 0,8 Prozent zu. Das Kreditkartenunternehmen hatte die Dividende um 11 Prozent angehoben und zugleich ein Aktienrückkaufprogramm über 8 Milliarden Dollar aufgelegt. HPE verloren nach Geschäftsausweis 2,4 Prozent.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.483,72  -1,9%  -652,22     +12,7% 
S&P-500        4.567,00  -1,9%   -88,27     +21,6% 
Nasdaq-Comp.  15.537,69  -1,6%  -245,14     +20,6% 
Nasdaq-100    16.135,92  -1,6%  -263,32     +25,2% 
 
                     Dienstag   Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 2.081 Mio  990 Mio 
Gewinner                  708     1.858 
Verlierer               2.710     1.523 
Unverändert               114       123 
 

Sehr schwach - Überraschend falkenhafte Töne von US-Notenbankpräsident Jerome Powell haben an der Wall Street für kräftige Abgaben gesorgt. Der Fed-Chairman sprach von einer sehr starken Wirtschaft und weiter hohem inflationären Druck, weshalb es angemessen sei, über eine Beschleunigung des beim November-Treffen der Notenbanker eingeleiteten sogenannten Taperings zu diskutieren. Es steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed früher als erwartet an der Zinsschraube dreht. Aber auch die Sorgen vor der neuen Omikron-Variante verstärkten sich. Grund waren Aussagen von Moderna-Chef Stephane Bancel, wonach vorhandene Impfstoffe weniger wirksam gegen die Virus-Variante sein dürften und es zudem Monate dauern könne, bis passende Impfstoffe in Massen produziert würden. Vor diesem Hintergrund verloren Moderna 4,1 Prozent und Biontech 3,1 Prozent. Verkauft wurden Aktien von Unternehmen, die von den wieder drohenden verstärkten Lockdowns besonders betroffen wären. Dazu zählten Fluggesellschaften und Unternehmen aus der Reise- und Freizeitbranche.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,54        5,5          0,48       42,2 
5 Jahre                  1,15        0,3          1,15       79,4 
7 Jahre                  1,36       -3,2          1,40       71,6 
10 Jahre                 1,44       -6,0          1,50       52,0 
30 Jahre                 1,79       -6,6          1,85       14,0 
 

Der US-Anleihemarkt zeigte nach den Powell-Aussagen ein geteiltes Bild. Während die Renditen der zehn- und 30-jährigen Papiere deutliche Abgaben verzeichneten, legte die Rendite zweijähriger Titel kräftig zu. Die Aussagen von Powell, angesichts des Risikos einer höheren Inflation eine schnellere Rückführung der Anleihekäufe im Dezember in Erwägung zu ziehen, führten zu einer weiteren Verflachung der Renditekurve. Der Spread zwischen den Renditen zwei- und 10-jähriger Staatsanleihen verringerte sich auf ein Niveau, das seit Januar nicht mehr erreicht wurde.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Di, 8:57 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1333      -0,0%     1,1338        1,1331   -7,2% 
EUR/JPY           128,75      +0,3%     128,34        128,23   +2,1% 
EUR/GBP           0,8504      -0,3%     0,8527        0,8500   -4,8% 
GBP/USD           1,3328      +0,2%     1,3297        1,3329   -2,5% 
USD/JPY           113,60      +0,4%     113,19        113,18  +10,0% 
USD/KRW         1.179,16      -0,3%   1.182,87      1.190,28   +8,6% 
USD/CNY           6,3656      +0,0%     6,3643        6,3716   -2,5% 
USD/CNH           6,3681      +0,0%     6,3667        6,3756   -2,1% 
USD/HKD           7,7961      -0,0%     7,7975        7,8006   +0,6% 
AUD/USD           0,7169      +0,6%     0,7124        0,7119   -6,9% 
NZD/USD           0,6857      +0,5%     0,6820        0,6808   -4,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.380,01      -1,3%  57.380,01     56.529,01  +97,5% 
 

Der Dollar machte mit den Powell-Aussagen und der Aussicht auf früher als bisher gedachte Zins-Erhöhungen zwischenzeitlich einen Satz nach oben, gab aber einen Teil der Gewinne wieder ab. Der Euro fiel im Gegenzug bis auf 1,1234 Dollar, schaffte jedoch im Verlauf wieder den Sprung über die Marke von 1,13 Dollar.

Der Dollar, der zunächst von den falkenhaften Signalen Powells profitiert hatte, gibt im asiatisch dominierten Handel leicht nach, der Dollarindex sinkt um 0,1 Prozent.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          68,30      66,18      +3,2%          2,12  +43,8% 
Brent/ICE          71,61      69,23      +3,4%          2,38  +39,1% 
 

Die Ölpreise kamen mit der Sorge vor möglichen negativen Konjunktur-Auswirkungen durch die neue Corona-Variante und damit auch einer sinkenden Nachfrage unter Druck und verloren bis zu 4,8 Prozent. Teilnehmer verwiesen auch auf den steigenden Dollar. "Der Markt wird in den nächsten Wochen abwarten, bis sich ein klareres Bild ergibt, wie schlimm Lockdowns und Reisebeschränkungen mit der neuen Variante werden", sagte Analyst Edward Moya von Oanda.

Am Morgen erholen sich die Ölpreise deutlich. Von der Gruppe Opec+ wird am Donnerstag keine Fördererhöhung erwartet. Russland und Saudi-Arabien sehen offenbar keine Gründe für eine Anhebung des Förderniveaus.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.787,82   1.774,57      +0,7%        +13,25   -5,8% 
Silber (Spot)      22,98      22,90      +0,4%         +0,08  -12,9% 
Platin (Spot)     958,00     941,20      +1,8%        +16,80  -10,5% 
Kupfer-Future       4,33       4,28      +1,2%         +0,05  +22,9% 
 

Der Goldpreis geriet mit dem steigenden Dollar unter Druck. Zuvor hatte das Edelmetall von der Suche der Anleger nach Sicherheit profitiert.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

KONJUNKTUR AUSTRALIEN

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December 01, 2021 01:42 ET (06:42 GMT)