Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Angesichts gesunkener Erdöl- und Treibstoffpreise hat die US-Regierung einen Plan zur Wiederauffüllung ihrer strategischen Ölreserven vorgestellt. Der Plan sei "eine Gelegenheit, ein gutes Geschäft für die amerikanischen Steuerzahler sicherzustellen", erklärte das US-Energieministerium. Die US-Regierung hatte seit März insgesamt rund 180 Millionen Barrel Erdöl aus ihrer Reserve freigegeben - um so den infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die Höhe geschnellten Energiepreisen entgegenzuwirken. Das Energieministerium erklärte, das Wiederauffüllungsprogramm ermögliche es den USA, Öl zu einem Preis zurückzukaufen, der deutlich unter dem Verkaufspreis liege, den Washington bei der Freigabe aus der Ölreserve erzielt habe.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.883,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  11.358,50  +0,1% 
Nikkei-225                27.237,64  -1,1% 
Hang-Seng-Index           19.312,14  -0,7% 
Kospi                      2.352,17  -0,3% 
Shanghai-Composite         3.106,47  -1,9% 
S&P/ASX 200                7.133,90  -0,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Schwächer - Die bestimmenden Faktoren zum Start in die neue Woche an den ostasiatischen Börsen sind die gleichen wie zum Ende der Vorwoche. Sorgen vor weiteren aggressiven Zinserhöhungen der Notenbanken und damit einhergehend Bedenken einer drohenden Rezession. Dazu kommen die in dieser Gemengelage erneut negative Vorgaben der Wall Street. In Tokuio steht die Bank of Japan mit ihren zweitägigen Beratungen bis einschließlich Dienstag im Blick. Sie hat bislang an ihrer ultraexpansiven Politik festgehalten, womit auch diesmal mehrheitlich gerechnet wird. In Hongkong, wo es anfangs noch nach oben gegangen war mit Signalen vom jährlichen Treffen der zentralen Wirtschaftsarbeitskonferenz, dass der politische Regulierungsdruck auf Technikunternehmen nachlassen könnte, werden Aktien von Kasinobetreibern verkauft. Hintergrund sind neue Investitionspläne von Sands China und Galaxy Entertainment, im Zuge der Erneuerung ihrer Lizenzen. Schwächste Aktie im australischen Leitindex waren Star Entertainment, die um 18 Prozent absackten. Auslöser waren Vorschläge der Regionalregierung, die Kasinosteuern zu erhöhen.

US-NACHBÖRSE

Ziprecruiter machten einen Satz um über 5 Prozent nach oben. Der Arbeitsvermittler hatte den beschleunigten Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 50 Millionen Dollar angekündigt. Die Aktie des Börsenbetreibers Nasdaq selbst, zeigte sich unbewegt von der Nachricht, dass das Unternehmen eine Vereinbarung über eine Kreditfazilität über 1,25 Milliarden Dollar getroffen hat. Text

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.920,46        -0,8%     -281,76      -9,4% 
S&P-500              3.852,30        -1,1%      -43,45     -19,2% 
Nasdaq-Comp.        10.705,41        -1,0%     -105,11     -31,6% 
Nasdaq-100          11.243,72        -0,9%     -101,50     -31,1% 
 
                     Freitag    Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 3,23 Mrd   1,03 Mrd 
Gewinner               961        601 
Verlierer            2.140      2.537 
unverändert            134        113 
 

Schwächer - Die Sorge, dass die US-Notenbank mit ihrer rigorosen Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession treiben könnte, drückte erneut auf die Stimmung. Neue Konjunkturdaten schürten diese Ängste noch, denn die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Servicesektor zeigten, dass sich die Aktivität im Dezember erneut abgeschwächt hat. Dazu kam der Große Verfalltag, der zusätzliche Volatilität in den Markt brachte. Bei den Einzelwerten gewannen Adobe 3 Prozent nach besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen und einem zuversichtlichen Ausblick. Die Beteiligungsgesellschaft Advent International übernimmt in einem Milliardendeal den US-Sateillitenhersteller und -betreiber Maxar Technologies, dessen Kurs darauf um 125 Prozent explodierte. United States Steel gewannen 5,8 Prozent. Der Stahlhersteller rechnet mit einer besseren Nachfrage in den USA sowie steigenden Preisen und für das vierte Quartal mit einem bereinigten Gewinn über Marktkonsens. Der Stahlproduzent und Metallrecycler Steel Dynamics (+7,8%) rechnet für das vierte Quartal zwar mit einem niedrigeren Gewinn als im Vorjahr, äußerte sich in seinem Ausblick aber enfalls zuversichtlich. Ford (-7,1%) erhöhte die Preise für den beliebten Elektro-Pickup F-150 erneut, was nicht gut ankam.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         -4,3        4,26      348,2 
5 Jahre                  3,63         +0,6        3,62      237,1 
7 Jahre                  3,59         +3,5        3,56      215,1 
10 Jahre                 3,49         +4,2        3,45      197,9 
30 Jahre                 3,54         +4,3        3,50      164,0 
 

Am Anleihemarkt setzten die Anleger wieder auf steigende Zinsen. Nachdem die Kurse am am Donnerstag noch vom Sicherheitsbedürfnis der Investoren profitiert hatten, wurden Anleihen nun verkauft. Im Gegenzug stiegen die Renditen. Marktteilnehmer verwiesen auch auf deutlich gestiegene Marktzinsen in Europa, nachdem die EZB weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 8:35 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0613        +0,2%     1,0592        1,0656   -6,7% 
EUR/JPY           144,35        +0,1%     144,20        146,33  +10,3% 
EUR/GBP           0,8717        +0,1%     0,8710        0,8741   +3,8% 
GBP/USD           1,2173        +0,1%     1,2165        1,2192  -10,0% 
USD/JPY           136,03        -0,1%     136,16        137,32  +18,2% 
USD/KRW         1.303,24        -0,5%   1.309,96      1.318,44   +9,6% 
USD/CNY           6,9797        +0,1%     6,9733        6,9722   +9,8% 
USD/CNH           6,9807        +0,0%     6,9806        6,9790   +9,9% 
USD/HKD           7,7845        +0,0%     7,7819        7,7785   -0,2% 
AUD/USD           0,6706        +0,2%     0,6695        0,6705   -7,6% 
NZD/USD           0,6376        -0,1%     0,6380        0,6362   -6,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        16.707,67        -0,4%  16.766,79     17.467,23  -63,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar zeigte sich nach den kräftigen Vortagesgewinnen gut behauptet. Er profitierte weiter von seinem Status als sicherer Hafen in Krisenzeiten, wie es mit Blick auf die Rezessionssorgen hieß. Der Euro gab leicht nach und pendelte um die Marke von 1,06 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          74,82        74,29      +0,7%         +0,53   +8,0% 
Brent/ICE          79,61        79,04      +0,7%         +0,57   +9,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise bauten ihre Vortagesverluste aus. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 2,4 Prozent auf 74,29 Dollar je Barrel. Weiter belastete die Furcht vor einer Rezession. Angesichts der Sorge um Versorgungsengpässe und der Hoffnung auf eine Erholung der Nachfrage in China verbuchte WTI-Öl auf Wochensicht jedoch einen Gewinn von 4,6 Prozent.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.791,90     1.793,08      -0,1%         -1,18   -2,1% 
Silber (Spot)      23,11        23,22      -0,5%         -0,11   -0,9% 
Platin (Spot)     994,05       994,00      +0,0%         +0,05   +2,4% 
Kupfer-Future       3,77         3,76      +0,2%         +0,01  -14,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Das am Vortag noch gemiedene Gold machte in einer technischen Gegenbewegung Boden gut. Die Feinunze verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 1.793 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

USA - Politik

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols Anfang 2021 hält seine letzte öffentliche Sitzung ab. Die Abgeordneten wollen dabei darüber entscheiden, ob sie das Justizministerium zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen Ex-Präsident Donald Trump aufrufen.

TWITTER

Nach heftiger Kritik hat Twitter-Chef Elon Musk die Entsperrung der Twitter-Konten mehrerer Journalisten angekündigt. "Das Volk hat gesprochen. Die Sperre der Konten, die meinen Standort verraten haben, wird aufgehoben", schrieb Musk unter Bezugnahme auf das Ergebnis einer zuvor von ihm initiierten Umfrage. Unter anderem Vertreter der EU und UN-Generalsekretär António Guterres hatten Musk zuvor heftig kritisiert.


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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 19, 2022 01:40 ET (06:40 GMT)