Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Bank of Japan hält unverändert an ihren niedrigen Zinssätzen fest und belässt die Obergrenze für zehnjährige Staatsanleihen bei 0,5 Prozent. Die kurzfristigen Zinssätze bleiben nach Angaben der Zentralbank bei minus 0,1 Prozent und die Zielrendite für die zehnjährigen Anleihen bei rund 0 Prozent.

Die BoJ hatte Ende Dezember überraschend mitgeteilt, dass die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe auf bis zu 0,5 Prozent steigen könnte von einer vorherigen Obergrenze von 0,25 Prozent. Die Notenbank hat für die Rendite der Benchmark-Staatsanleihe seit 2016 einen Zielbereich um null festgelegt und nutzt dies als Instrument, um die allgemeinen Marktzinsen niedrig zu halten.

Obwohl BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda damals sagte, dass dies nicht der Beginn eines geldpolitischen Straffungszyklus sei, werteten die Anleger dies als Zeichen dafür, dass Notenbank sich der Federal Reserve und anderen Zentralbanken bei der Anhebung der Zinssätze anschließt. Einige Analysten hatten vorausgesagt, dass die BoJ auf ihrer zweitägigen Sitzung, die am Mittwoch zu Ende ging, die Obergrenze erneut anheben oder möglicherweise ganz aufheben würde.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

16:15 US/Linde plc, ao HV in Danbury, u.a. zum Rückzug von der Frankfurter Börse

22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 4. Quartal

22:30 AU/BHP Group Ltd, Produktionsbericht 1. Halbjahr

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz Dezember 
          PROGNOSE: -1,0% gg Vm 
          zuvor:    -0,6% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    -0,2% gg Vm 
 
          Erzeugerpreise Dezember 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Dezember 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,2% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 79,6% 
          zuvor:    79,7% 
 
    16:00 Lagerbestände November 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.017,50  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  11.654,25  +0,3% 
Nikkei-225                26.791,12  +2,5% 
Hang-Seng-Index           21.608,67  +0,1% 
Kospi                      2.368,32  -0,5% 
Shanghai-Composite         3.227,11  +0,1% 
S&P/ASX 200                7.393,40  +0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Während die meisten Börsen moderat im Plus notieren, legt die Börse in Tokio nach dem Zinsentscheid der japanischen Notenbank kräftig um 2,5 Prozent zu. Der Yen gibt zum Dollar deutlich nach und notiert aktuell bei 131,09 Yen, nach 128,53 Yen vor Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung. Die chinesischen Börsen zeigten sich wenig verändert. Obwohl China für 2022 ein schwaches Wirtschaftswachstum vermeldete, glauben einige Anleger, dass die Wirtschaft des Landes die Talsohle durchschritten hat und 2023 zu einem robusten Wachstum zurückkehren wird. Die chinesische Regierung dürfte weiterhin der Wirtschaft unter die Arme greifen, heißt es. Die Aktie von Netease, einer der größten chinesischen Hersteller von Online-Spielen, steigt in Hongkong um 4,4 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Vorschlag zur Verlängerung seiner langjährigen Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Videospielhersteller Activision Blizzard abgelehnt hat. In Südkorea büßen KB Financial Group und Hana Financial 1,4 bzw. 2,3 Prozent ein. Marktteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Auch die Börse in Sydney schloss wenig verändert. Hier glichen Kursgewinne bei Gesundheits- und Technologiewerten Verluste bei Rohstoffwerten aus.

US-NACHBÖRSE

United Airlines stiegen um 2,3 Prozent. Die Fluggesellschaft hat im vierten Quartal deutlich mehr Gewinne eingeflogen als erwartet wurde. Zudem wurde ein optimistischer Ausblick auf das laufende Quartal und das Gesamtjahr 2023 abgegeben. Moderna (+6,5%) teilte mit, dass sein Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytialvirus das Risiko einer viralen Atemwegserkrankung bei älteren Erwachsenen in einer großen klinischen Studie deutlich reduziert hat. Interactive Brokers rückten um 2,0 Prozent vor. Das Unternehmen hat im vierten Quartal höhere Umsätze verzeichnet, die über den Markterwartungen lagen und einen kräftigen Anstieg des Nettozinsertrags. Progress Software büßten 4,1 Prozent ein. Das Software-Unternehmen hat dank einer stabilen Nachfrage im vierten Geschäftsquartal per Ende November zwar den Umsatz gesteigert, jedoch blieb dieser hinter den Analysten-Erwartungen zurück. Der Ausblick auf das laufende erste Quartal und für das Geschäftsjahr 2023 lag über den Markterwartungen. Für die Aktie von Big 5 Sporting Goods Corp. ging es um 7,7 Prozent nach unten. Der Sportartikelhändler hat im vierten Quartal einen rückläufigen Umsatz verzeichnet, der nahe dem unteren Ende der zuvor ausgegebenen Prognose lag. Zudem wurde die Gewinnspanne je Aktie für das Schlussquartal gesenkt. SmileDirectClub gewannen 7,6 Prozent. Das Mundpflegeunternehmen will durch eine Neuausrichtung und Fokussierung auf das Kerngeschäft Kosten sparen.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.910,85        -1,1%       -391,76          +2,3% 
S&P-500              3.990,97        -0,2%         -8,12          +4,0% 
Nasdaq-Comp.        11.095,11        +0,1%         15,96          +6,0% 
Nasdaq-100          11.557,19        +0,1%         15,70          +5,6% 
 
                      Dienstag    Freitag 
Umsatz NYSE (Aktien)   892 Mio    775 Mio 
Gewinner             1.690      1.925 
Verlierer            1.424      1.167 
Unverändert            104        113 
 

Behauptet/Dow schwächer - Nach dem positiven Jahresauftakt sei erst einmal die Luft raus, sagten Marktteilnehmer zum eher lustlosen Geschehen. Zudem hat die Bilanzberichtssaison gerade begonnen, und viele Akteure dürften erst einmal abwarten wollen, wie diese verläuft. Dazu fiel der Empire State Manufacturing Index im Januar viel schlechter als erwartet aus, was Konjunktursorgen schürte. Allerdings befeuerte dies auf der anderen Seite zugleich Spekulationen, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Zinserhöhungen drosseln könnte, was für den Aktienmarkt positiv wäre. Dass der Dow deutlich hinterherhinkte lag an starken Verlusten von Goldman Sachs und Travelers. Goldman Sachs verfehlte mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen deutlich. Wegen wegfallender Erträge im Investmentbanking und höherer Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite brach der Gewinn um zwei Drittel ein. Die Aktie knickte um 6,4 Prozent ein und zeichnete damit allein annähernd für die Hälfte des Punktverlusts beim Dow verantwortlich. Morgan Stanley verdiente dagegen etwas mehr als angenommen, wenngleich auch hier der Gewinn deutlich rückläufig war; die Aktie gewann 5,9 Prozent. Travelers verloren 4,6 Prozent. Die Winterstürme im Dezember verhagelten das Ergebnis des US-Versicherer im vierten Quartal. Travelers schnitt gewinnseitig deswegen schlechter ab als von Analysten erwartet.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         -0,4          4,22          -20,9 
5 Jahre                  3,62         +1,5          3,61          -37,6 
7 Jahre                  3,59         +3,5          3,56          -37,7 
10 Jahre                 3,55         +4,2          3,50          -33,4 
30 Jahre                 3,66         +4,8          3,61          -31,0 
 

Am Anleihemarkt setzte sich nach dem sehr schwach ausgefallenen Empire State Index keine klare Tendenz durch. Am kurzen Ende sanken die Renditen leicht, am langen stiegen sie - teils etwas deutlicher.

DEVISEN


           zuletzt  +/- %      00:00  Di, 8:46h   % YTD 
EUR/USD     1,0786  -0,1%     1,0793     1,0823   +0,8% 
EUR/JPY     141,14  +2,0%     138,37     139,40   +0,6% 
EUR/GBP     0,8777  -0,1%     0,8784     0,8862   -0,8% 
GBP/USD     1,2286  +0,0%     1,2285     1,2214   +1,6% 
USD/JPY     130,90  +2,1%     128,22     128,78   -0,2% 
USD/KRW   1.237,80  +0,0%   1.237,31   1.239,14   -1,9% 
USD/CNY     6,7767  +0,0%     6,7739     6,7734   -1,8% 
USD/CNH     6,7776  +0,1%     6,7717     6,7794   -2,2% 
USD/HKD     7,8260  +0,1%     7,8168     7,8189   +0,2% 
AUD/USD     0,6998  +0,1%     0,6989     0,6956   +2,7% 
NZD/USD     0,6456  +0,4%     0,6427     0,6395   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD  21.292,66  +0,3%  21.228,12  21.081,54  +28,3% 
 

Der Dollar zeigte sich im Tagesverlauf deutlich erholt. Er profitierte wie auch andere Währungen von einem Schwächeanfall des Euro, der nach einem Bericht ins Rutschen kam, wonach es im EZB-Rat Diskussionen über eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos ab März geben soll. Der Euro ging zuletzt mit 1,0792 Dollar um, nachdem er im Hoch bei etwa 1,0870 gelegen hatte. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    81,15        80,18  +1,2%    +0,97  +1,1% 
Brent/ICE    86,77        85,92  +1,0%    +0,85  +0,9% 
 

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January 18, 2023 01:41 ET (06:41 GMT)