Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Japan und die Niederlande haben sich mit den USA darauf geeinigt, die Ausfuhr von Produktionsanlagen für hochmoderne Chips nach China zu beschränken. Die Einigung wurde bei einem Treffen in Washington zwischen hochrangigen Vertretern der nationalen Sicherheit der drei Länder erzielt, wie informierte Personen sagen. Damit schließen sich Japan und die Niederlande den Bestrebungen der US-Regierung an, Chinas militärische Entwicklung durch die Einschränkung seines Zugangs zu modernsten Technologien zu bremsen. Die US-Regierung hatte im Oktober weitreichende Exportbeschränkungen für hochmoderne Chips und Halbleiterausrüstung aus US-Herstellung verhängt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen

12:30 GE Healthcare Technologies Inc, ausführliches Ergebnis 4Q

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.067,00  -0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.160,25  -0,5% 
Nikkei-225                27.433,40  +0,2% 
Hang-Seng-Index           22.167,94  -2,3% 
Kospi                      2.450,47  -1,4% 
Schanghai-Composite        3.270,78  +0,2% 
S&P/ASX 200                7.481,70  -0,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Händler sprechen von der Woche der Notenbanken, denn sowohl die Fed als auch EZB und die Bank of England werden die Leitzinsen erhöhen. Kauflaune kommt im Vorfeld solch wichtiger Entscheidungen nicht auf. Der Schanghai-Composite gewinnt nur dank Nachholbedarfs, nachdem dort in der gesamten Vorwoche wegen der Neujahresfeierlichkeiten nicht gehandelt worden ist. Die Regierung in Peking hatte zuletzt keine Zweifel aufkommen lassen, dass sie die Konjunktur mit Ausgabeprogrammen zu stützen gedenkt. Doch schon das Ende der scharfen Corona-Abriegelungen dürfte der Wirtschaft einen ordentlichen Schub verleihen. Medienberichte über hohe Verbraucherausgaben über die Feiertage tun ihr Übriges. In Hongkong, wo die Börse seit Donnerstag deutlich zulegte, werden Gewinne eingestrichen bzw. zum Teil ins Festland umgeschichtet. Der Nikkei-225 stagniert - Gewinne bei Elektronik- und Chemiewerten werden durch Verluste im Finanzsektor aufgewogen. Der Kospi gibt nach einer Gewinnserie nach, auch hier zählen Finanztitel zu den schwächeren. Die Zinserhöhungen in Europa und den USA in dieser Woche seien bereits eingepreist und stützten nicht mehr, heißt es. Der S&P/ASX-200 hat knapp behauptet geschlossen. Auch hier drückten die schwer gewichteten Aktien aus dem Finanzsektor. Die Aktien von Versicherern fielen, nachdem Teile von Neuseeland von Rekordregenfällen überschwemmt worden waren. In Mumbai beherrscht die Adani Group weiter die Schlagzeilen. Die Gruppe hat die Vorwürfe zurückgewiesen, den der US-Leerverkäufer Hindenburg erhoben hatte. Nun zeigen sich die Kurse der einzelnen Adani-Unternehmen uneinheitlich, zum Teil mit heftigen Ausschlägen in beide Richtungen.

US-NACHBÖRSE

HomeStreet büßten 7,9 Prozent ein, nachdem die Bank Viertquartalszahlen vorgelegt und dabei von einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Krediten gesprochen hatte. Steigende Zinsen hätten die Nachfrage gedrückt, hieß es.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.978,08        +0,1%         28,67          +2,5% 
S&P-500              4.070,56        +0,2%         10,13          +6,0% 
Nasdaq-Comp.        11.621,71        +0,9%        109,30         +11,0% 
Nasdaq-100          12.166,60        +1,0%        115,12         +11,2% 
 
 
                     Fr         Do 
Umsatz NYSE (Aktien) 758,9 Mio  773,3 Mio 
Gewinner                 1.798      2.116 
Verlierer                1.278        961 
Unverändert                146        124 

Fester - Vor allem die als zinssensible geltenden Nasdaq-Indizes legten kräftig zu, nachdem Konjunkturdaten einen neuerlichen Beweis dafür geliefert hatten, dass sich die Inflation abschwächt. Das untermauerte Hoffnungen auf weniger aggressive Zinserhöhungen der US-Notenbank. Schwache Geschäftszahlen und ein pessimistischer Ausblick lasteten schwer auf Intel (-6,4%). American Express (+10,5%) verdiente zwar im vierten Quartal weniger als erwartet, ist aber optimistisch für das laufende Jahr. Chevron (-4,5%) erzielte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn, im vierten Quartal blieb das Ergebnis allerdings hinter den Erwartungen zurück. KLA (-6,9%) enttäuschte mit den Quartalszahlen. Auch Hasbro (-8,1%) hatte überraschend schwache Zahlen vorgelegt und dazu den Abbau von 15 Prozent der Stellen angekündigt. Ein Anstieg des Reiseverkehrs verhalf Visa (+3%) zu einem besseren ersten Geschäftsquartal als erwartet. Tesla (+11%) profitierten weiter von den am späten Mittwoch veröffentlichten Geschäftszahlen und dem Ausblick.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,19         +1,3          4,18          -22,9 
5 Jahre                  3,62         +2,3          3,60          -38,1 
7 Jahre                  3,58         +2,5          3,55          -39,5 
10 Jahre                 3,52         +2,2          3,49          -36,4 
30 Jahre                 3,63         -0,7          3,64          -33,7 
 

Die erneut steigenden Aktienkurse dämpften das Interesse an Staatsanleihen. Nachdem die am Freitag veröffentlichten Inflationsdaten mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen eher günstig ausgefallen waren, kamen die Renditen von ihren Tageshochs zurück.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Fr, 8:39   % YTD 
EUR/USD           1,0859        -0,1%     1,0866     1,0877   +1,5% 
EUR/JPY           140,73        -0,2%     141,08     141,48   +0,3% 
EUR/GBP           0,8763        -0,1%     0,8769     0,8786   -1,0% 
GBP/USD           1,2393        +0,0%     1,2392     1,2380   +2,5% 
USD/JPY           129,59        -0,2%     129,84     130,08   -1,2% 
USD/KRW         1.226,96        -0,3%   1.230,04   1.234,76   -2,8% 
USD/CNY           6,7554        -0,4%     6,7845     6,7845   -2,1% 
USD/CNH           6,7557        +0,1%     6,7514     6,7639   -2,5% 
USD/HKD           7,8327        +0,0%     7,8290     7,8301   +0,3% 
AUD/USD           0,7090        -0,1%     0,7101     0,7104   +4,1% 
NZD/USD           0,6490        +0,1%     0,6484     0,6488   +2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        23.693,04        -0,3%  23.760,09  23.012,86  +42,7% 
 

Die steigenden Marktzinsen zogen den Dollar leicht nach oben, der Dollarindex gewann 0,1 Prozent. Doch hielten sich die Anleger vor der Fed-Zinssitzung in der kommenden Woche zurück, wie Devisenhändler sagten.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,36        79,68      -0,4%      -0,32   -1,4% 
Brent/ICE          86,25        86,66      -0,5%      -0,41   +0,3% 
 

Die Ölpreise gaben anfängliche Gewinne ab und drehten deutlich ins Minus. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,6 Prozent. Ein Marktteilnehmer sprach von einem "Tauziehen" um die Marke von 80,00 Dollar bei WTI, solange nicht klar sei, wie sehr die Nachfrage vom Ende der Corona-Beschränkungen in China beeinflusst werde. Nun stünden die Fed-Sitzung und die Opec+-Konferenz in der kommenden Woche im Fokus.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.930,72     1.928,12      +0,1%      +2,60   +5,9% 
Silber (Spot)      23,74        23,60      +0,6%      +0,14   -1,0% 
Platin (Spot)   1.018,00     1.014,50      +0,3%      +3,50   -4,7% 
Kupfer-Future       4,19         4,22      -0,8%      -0,04   +9,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

INNENPOLITIK USA

Die US-Republikaner haben ihre Parteichefin Ronna McDaniel zum vierten Mal im Amt bestätigt.

Mit einer Kampfansage an das "korrupte politische Establishment" hat Donald Trump versucht, seiner erneuten Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten Schwung zu verleihen. Er sei "wütender und entschlossener denn je", sagte Trump vor mehreren hundert Menschen in der Kleinstadt Salem.

Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, will am Mittwoch bei einem Treffen mit Präsident Joe Biden über eine Lösung im Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze beraten.

INNENPOLITIK PERU

Die politische und soziale Krise in Peru verschärft sich weiter. Trotz wochenlanger Demonstrationen für sofortige Neuwahlen lehnte das Parlament einen Antrag von Präsidentin Dina Boluarte ab, die Wahlen auf Ende des Jahres vorzuziehen. Daraufhin kam es erneut zu teils gewaltsamen Protesten in Lima. Zum ersten Mal kam dabei ein Demonstrant in der Hauptstadt ums Leben. Boluarte hatte gehofft, mit nochmals auf Ende 2023 vorgezogene Wahlen die seit Wochen andauernden massiven Proteste von Anhängern des abgesetzten, linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo zu beenden.

Die seit Monaten anhaltende politische Krise in Peru hat der Tourismusindustrie des Landes schweren Schaden zugefügt. Seit Juni vergangenen Jahres hätten sich die Verluste auf täglich 5,7 Millionen Euro summiert, teilte Tourismusminister Luis Fernando Helguero mit.

INNENPOLITIK CHILE

Wegen eines möglichen Vulkanausbruchs im Norden Chiles haben die Behörden den Zugang zum Gebiet um den Vulkan Lascar eingeschränkt und die Alarmstufe erhöht. Aufgrund einer "Zunahme der seismischen Aktivität" rief die Geologie- und Bergbaubehörde die Alarmstufe Orange aus.

ERDBEBEN IRAN

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January 30, 2023 01:57 ET (06:57 GMT)