Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Chinas Notenbank hat einen wichtigen Referenzzinssatz unverändert belassen, was darauf hindeutet, dass sie auch ihre Referenzzinssatz für Bankkredite (LPR) im Februar nicht ändern wird. Die People's Bank of China stellte dem Bankensystem über ihre einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) 499 Milliarden Yuan (ca. 68 Milliarden Euro) zu einem stabilen Zinssatz von 2,75 Prozent zur Verfügung. Die Notenbank stellte außerdem Mittel in Höhe von 203 Milliarden Yuan über siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte zu einem Zinssatz von 2,00 Prozent bereit, der damit ebenfalls unverändert blieb.

++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen

13:00 US/Kraft Heinz Co, Ergebnis 4Q

22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz Januar 
          PROGNOSE: +1,9% gg Vm 
          zuvor:    -1,1% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: +0,9% gg Vm 
          zuvor:    -1,1% gg Vm 
 
    14:30 Empire State Manufacturing Index Februar 
          PROGNOSE: -20,3 
          zuvor:    -32,9 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Januar 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    -0,7% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 79,0% 
          zuvor:    78,8% 
 
    16:00 Lagerbestände Dezember 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


                              Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.123,75  -0,5% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.538,75  -0,7% 
Nikkei-225                27.501,86  -0,4% 
Hang-Seng-Index           20.784,52  -1,6% 
Kospi                      2.427,90  -1,5% 
Shanghai-Composite         3.278,78  -0,4% 
S&P/ASX 200                7.352,20  -1,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Schwächer - Die jüngsten US-Inflationsdaten aus den USA bzw. die Kommentare aus Kreisen der US-Notenbank dazu sorgen für Verunsicherung, obgleich die US-Börsen darauf eher verhalten reagiert hatten. Zwar die ging die Inflation der Verbraucherpreise weiter zurück, allerdings langsamer als erwartet. US-Notenbanker sprachen darauf von der Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen oder eines länger erhöht bleibenden Zinsniveaus. In Seoul drückt außerdem ein verlangsamtes Wachstum des heimischen Stellenmarktes auf die Stimmung, in Sydney belastet der Banksektor. Commonwealth Bank knickten um 5,7 Prozent, nachdem aus dem Halbjahresbericht Druck auf die Kreditmargen herauszulesen war. Im Sog ging es für die anderen Banken im australischen Leitindex zwischen 3,8 und 4,3 Prozent abwärts. In Schanghai hält sich das Minus in Grenzen, nachdem die chinesische Notenbank wie erwartet einen einjährigen Schlüsselzinssatz unverändert bei 2,75 Prozent gelassen hat. Unter den Einzelwerten in Tokio schnellen Nippon Paint Holdings um 9 Prozent nach oben, getrieben von besser als gedacht ausgefallenen Quartalszahlen. Ganz anders bei Shimano: Der Kurs des Fahhradkomponentenherstellers verliert 6,5 Prozent nach der Prognose eines deutlichen Gewinnrückgangs.

US-NACHBÖRSE

Airbnb berichtete den ersten Geschäftsjahresgewinn überhaupt. Der Online-Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten verdiente 1,9 Milliarden Dollar, davon im vierten Quartal 319 Millionen, was deutlich über dem Analystenkonsens lag. Dazu kam der Umsatzausblick gut an. Der Kurs schnellte auf Nasdaq.com um rund 9 Prozent nach oben. Auch für Tripadvisor (+9,8%) ging es kräftig nach oben. Im vierten Quartal war der Umsatz des Reiseveranstalters um 47 Prozent gestiegen und übertraf die Erwartungen. Devon Energy verbilligten sich dagegen um 5,4 Prozent, nachdem der Öl- und Gasförderer in seinem vierten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet und zudem gewarnt hatte, dass es im laufenden ersten Quartal teils witterungsbedingt zu Produktionsproblemen kommen wird. Nach einem Quartalsverlust und einem massiven Umsatzrückgang senkte der Munitionshersteller Ammo seinen Ausblick auf 2023. Der Kurs rutschte um 16,4 Prozent ab. Akamai Technologies zeigten sich nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen trotz besser als von Analysten erwartet ausgefallener Quartalszahlen des Cloud-Spezialisten zuletzt 0,6 Prozent leichter.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.089,27        -0,5%     -156,66      +2,8% 
S&P-500              4.136,13        -0,0%       -1,16      +7,7% 
Nasdaq-Comp.        11.960,15        +0,6%       68,36     +14,3% 
Nasdaq-100          12.590,89        +0,7%       88,57     +15,1% 
 
                     Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 834 Mio   722 Mio 
Gewinner             1.483     2.336 
Verlierer            1.574       735 
unverändert            139       116 
 

Uneinheitlich - Wieder verstärkte Zinssorgen belasteten zwichenzeitlich, verloren im Verlauf aber wieder an Schrecken. Der Anstieg der Verbraucherpreise hatte sich im Januar zwar weiter verlangsamt, dies aber nicht so deutlich wie von Volkswirten prognostiziert, worauf aus Kreisen der US-Notenbank falkenhafte Töne kamen. Weil Hoffnungen auf günstiger ausfallende Inflationsdaten am Vortag noch gestütztb hatten, kam es zu Gewinnmitnahmen. Im Technologiesektor zogen Nvidia um 5,4 Prozent an. Die Analysten der Bank of America sehen den Chipexperten als einen großen Profiteur im Bereich Künstliche Intelligenz. Anleger kauften daraufhin auch andere Halbleiterwerte, S&P-Branchenindex gewann 2,2 Prozent. Boeing kletterten nach einem Großauftrag durch Air India um 1,3 Prozent. Coca-Cola sanken dagegen um 1,7 Prozent. Der Getränkegigant hatte zwar den Umsatz deutlicher als erwartet gesteigert, rechnet aber mit nachlassender Erlösdynamik. Marriott zogen um knapp 4 Prozent an, nachdem der Hotelbetreiber im vierten Quartal besser als gedacht abgeschnitten hatte.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,63         +9,4        4,54       21,0 
5 Jahre                  4,01         +9,4        3,92        1,0 
7 Jahre                  3,90         +7,2        3,82       -7,5 
10 Jahre                 3,76         +5,4        3,70      -12,2 
30 Jahre                 3,79         +1,2        3,78      -18,0 
 

Der weniger deutlich als erwartet ausgefallene Rückgang der US-Inflation im Januar und darauf folgende falkenhafte Kommentare von US-Notenbankern sorgten für deutlich steigende Renditen.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %      00:00   Di, 8:50   % YTD 
EUR/USD           1,0707        -0,3%     1,0735     1,0732   +0,0% 
EUR/JPY           142,66        -0,2%     142,88     141,67   +1,6% 
EUR/GBP           0,8820        +0,0%     0,8819     0,8834   -0,3% 
GBP/USD           1,2140        -0,3%     1,2173     1,2148   +0,4% 
USD/JPY           133,23        +0,1%     133,08     131,99   +1,6% 
USD/KRW         1.283,38        +0,8%   1.272,63   1.268,82   +1,7% 
USD/CNY           6,8443        +0,3%     6,8269     6,8177   -0,8% 
USD/CNH           6,8507        +0,2%     6,8366     6,8241   -1,1% 
USD/HKD           7,8484        -0,0%     7,8495     7,8499   +0,5% 
AUD/USD           0,6918        -1,0%     0,6985     0,6963   +1,5% 
NZD/USD           0,6290        -0,7%     0,6334     0,6334   -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.123,19        -0,3%  22.196,64  21.780,44  +33,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Wie der Aktienmarkt zeigte sich auch der Dollar von den Verbraucherpreisen hin- und hergerissen. Im Späthandel tendierte der Dollar aber nach oben, gestützt von den gestiegenen US-Marktzinsen. Unter dem Strich gab der Dollarindex auf Tagessicht dennoch minimal nach.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,16        79,06      -1,1%      -0,90   -2,9% 
Brent/ICE          84,69        85,58      -1,0%      -0,89   -1,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise fielen um bis zu 1,3 Prozent, nachdem die USA angekündigt hatten, entsprechend einer schon länger bestehenden Vereinbarung, weitere 26 Millionen Barrel aus den strategischen Ölreserven freizugeben. Im asiatisch dominierten Handel am Mittwoch fallen die Preise weiter, nachdem die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche laut einem Branchenverband einen starken Anstieg zeigten.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.843,85     1.855,70      -0,6%     -11,86   +1,1% 
Silber (Spot)      21,71        21,83      -0,5%      -0,11   -9,4% 
Platin (Spot)     928,75       935,45      -0,7%      -6,70  -13,0% 
Kupfer-Future       4,04         4,08      -0,7%      -0,03   +6,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis zeigte sich vom Anstieg der US-Marktzinsen wenig beeindruckt und bewegte sich kaum.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++

USA - Geldpolitik

Der Präsident der Federal Reserve von New York, John Williams, fürchtet einen schwierigen Kampf gegen die Inflation. Das Vorgehen gegen die hohe Inflation könne sich dadurch verkomplizieren, dass die Erholung des Wirtschaftswachstums die Nachfrage nach Gütern erhöhe, während Engpässe in den Lieferketten bestehen blieben. Die Fed habe noch einen Weg vor sich, um die Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent zu drücken.

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February 15, 2023 02:01 ET (07:01 GMT)