München (Reuters) - Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hält trotz eines schwachen Jahresstarts an seinen Zielen fest.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im ersten Quartal auf 86 (2020: 182) Millionen Euro, wie der Airbus- und Boeing-Zulieferer am Freitag in München mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um 22 Prozent auf 989 Millionen Euro. Vor allem Aufträge für neue Triebwerke für zivile Flugzeuge brachen weg, was Instandhaltungs-Aufträge und das Militärgeschäft teilweise wettmachten. Vorstandschef Reiner Winkler zog ein positives Fazit: "Wir arbeiten auch in der schwersten Krise unserer Branche weiterhin profitabel."

Das erste Quartal 2020 war von der Corona-Pandemie kaum betroffen gewesen, der Schock über den Einbruch des Flugverkehrs hatte die Branche erst später im Jahr getroffen. MTU rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzanstieg auf 4,2 bis 4,6 (Vorjahr: 4,0) Milliarden Euro. Die bereinigte Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen (Ebit-Marge) soll 9,5 bis 10,5 (10,5) Prozent erreichen. Im ersten Quartal lag sie mit 8,7 (14,3) Prozent unter der Zielmarke, Analysten trauen MTU im Schnitt aber zehn Prozent Marge zu, bei einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro. Im ersten Quartal traf MTU die Expertenschätzungen punktgenau.

Der französische Rivale Safran wurde von der Krise im ersten Quartal deutlich stärker getroffen. Der Umsatz brach um 38 Prozent auf 5,38 Milliarden Euro ein. Safran bleibt aber ebenfalls bei seinen Prognosen. Die Franzosen konkurrieren mit MTU und dessen Partner Pratt & Whitney bei Triebwerken für den Airbus A320neo, anderswo arbeiten sie aber zusammen.

Für Bau und Entwicklung des Triebwerks für das geplante neue europäische Kampfflugzeug einigten sich MTU Aero und Safran am Donnerstagabend auf eine Zusammenarbeit. Das dafür gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Eumet (European Military Engine Team) soll in München sitzen und von einem Safran-Manager geleitet werden. Safran werde für die Auslegung und Integration des Triebwerks zuständig sein, MTU für alle Instandsetzungs- und Service-Aktivitäten. Operativ ist die spanische ITP Aero mit von der Partie, so dass das Triebwerk zu je einem Drittel aus Deutschland, Frankreich und Spanien kommt.

Um das Future Combat Air System (FCAS) selbst wird auf politischer Ebene und zwischen den beteiligten Unternehmen - Dassault Aviation und Airbus - noch hart gerungen. Deutschland und Frankreich, die nach 2040 auf den Kampfjet als Nachfolger von Eurofighter und Rafale setzen, hatten eine Frist bis Ende April für eine Einigung gesetzt. Das Projekt hat ein Volumen von 100 Milliarden Euro.