Nachdem die Märkte ein paar Mal voreilig gehandelt haben, rechnen sie nun wieder mit einer Wende in der Geldpolitik und könnten dem Ziel näher gekommen sein.

Anleihen freuen sich über die in dieser Woche erfolgte Verringerung des Zinserhöhungsrhythmus bei der Bank of Canada und über Hinweise darauf, dass die Europäische Zentralbank mit ihren Fortschritten zufrieden ist. Zehnjährige italienische BTPs erleben die beste Woche seit einem Jahrzehnt, mit einem Rückgang der Renditen um 73 Basispunkte seit dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

In Australien, wo die Inflation in dieser Woche einen 32-Jahres-Höchststand erreichte, schlossen 10-jährige Staatsanleihen ihre beste Woche seit 1996 ab. Der Markt ist nahezu davon überzeugt, dass die Zentralbank an ihrem um 25 Basispunkte nach unten verschobenen Anhebungsvolumen festhalten wird.

Gemischte, aber größtenteils enttäuschende Ergebnisse der US-Tech-Giganten sind ein weiteres Indiz dafür, dass die von den Zentralbanken angestrebte Verlangsamung in der Realwirtschaft ankommt. Der US-Dollar hat in dieser Woche einen seltenen Rückzug angetreten.

Chevron und Exxon Mobil berichten am Freitag in den USA. In Europa berichten Volkswagen, Saab und der französische Fondsverwaltungsriese Amundi über ihre Ergebnisse.

In Asien scheint die Erholung der Schnäppchenjäger in Hongkong vorbei zu sein und die Aktien fallen. Die Bank of Japan hat ihre geldpolitischen Einstellungen wie erwartet unverändert gelassen.

Bemerkenswert und etwas ungewöhnlich ist jedoch, dass die Euribor- und Fed-Funds-Futures ihre über Nacht erzielten Gewinne in den asiatischen Handelstag hinein ausweiten konnten. Die Märkte rechnen nun mit einem Höchststand der Fed Funds Rate bei 4,8%, nachdem sie vor einer Woche noch mit 5% geflirtet hatten.

Ironischerweise könnten die Bewegungen sogar die Wahrscheinlichkeit eines Pivot- oder Pivot-ähnlichen Hinweises der Fed verringern.

Niedrigere Anleiherenditen lockern die finanziellen Bedingungen und könnten dazu führen, dass die Fed eher eine hawkistische als eine dovistische Haltung einnimmt. Treasuries haben sich der globalen Rallye angeschlossen und die 10-jährigen Renditen sind in dieser Woche um fast 30 Basispunkte gefallen.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Freitag beeinflussen könnten:

Wirtschaft: Deutschland, Frankreich vorläufiges BIP, Verbrauchervertrauen in der Eurozone, Verbraucherstimmung in den USA, persönliche Einkommen und Ausgaben, Core PCE

Gewinne: Caixabank, Volkswagen, Amundi, NatWest, Danske Bank, Sanofi, Saab, Swiss Re, Chevron, Exxon Mobil