FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Nachfrage nach Maschinen "Made in Germany" boomt nach dem Einbruch im Corona-Krisenjahr 2020. Im ersten Halbjahr verbuchte die exportorientierte Branche ein Auftragsplus bereinigt um Preiserhöhungen (real) von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Maschinenbauverband VDMA am Donnerstag mitteilte. "Nach den herben Order-Einbrüchen im letzten Jahr ist die jetzige Auftragslage ein Segen", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Dabei konnte nicht nur die Kerbe im zweiten Quartal 2020 wettgemacht werden. Das Wachstum geht oft darüber hinaus."

Allein im Juni legten die Bestellungen um 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Die Zurückhaltung der Kunden während der Corona-Hochphase sei eindeutig überwunden. "Investitionen in Ausrüstung, Maschinen und Services stehen weltweit oben auf der Agenda", sagte Wiechers. Aus dem Ausland kamen 57 Prozent mehr Bestellungen als im Juni 2020. Die Aufträge aus dem Inland legten um 45 Prozent zu.

Sorgen bereiten allerdings Materialmangel und Verzögerungen in den globalen Lieferketten. Laut einer jüngst veröffentlichten Ifo-Umfrage unter deutschen Industrieunternehmen sehen inzwischen 70 Prozent der Maschinenbauer ihre Produktion wegen Materialmangels deutlich erschwert. Der VDMA geht dennoch weiter davon aus, dass die Maschinenbau-Produktion in diesem Jahr um 10 Prozent steigt. Im Corona-Krisenjahr 2020 war sie um 12 Prozent eingebrochen./mar/DP/zb