Zürich (awp) - Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen ein international tätiges Pharmaunternehmen wegen möglichem Missbrauch der relativen Marktmacht eröffnet. Wie diese Woche verschiedene Medien berichteten, darunter die "Finanz und Wirtschaft" oder die "Luzerner Zeitung", soll es sich um eine Tochter der deutschen Fresenius Kabi handeln.

Der Fresenius-Ableger mit Sitz in Kriens soll einem Schweizer Grossisten den Bezug von Produkten zu günstigeren Konditionen im Ausland verweigert haben. Dies könnte ein Verstoss gegen das Kartellgesetz sein, wie die Weko Mitte August mitteilte. Betroffen seien Produkte wie Trink- und Sondennahrung. Genannt wurden die betroffenen Unternehmen nun auch im Handelsamtsblatt. Beim Schweizer Grossisten handelt es sich um die zur Galenica-Gruppe gehörende Galexis.

Relativ marktmächtig

Konkret untersucht die Weko laut ihrer früher veröffentlichten Mitteilung, ob das Pharmaunternehmen gegenüber dem Schweizer Grosshändler relativ marktmächtig ist und damit seine Position missbraucht hat.

Seit Jahresbeginn wendet die Weko die neuen Vorschriften über die relative Marktmacht an. Relativ marktmächtig ist demnach ein Unternehmen, wenn andere Firmen bei Angebot oder Nachfrage einer Ware oder Dienstleistung so von ihm abhängig sind, dass keine ausreichenden und zumutbaren Ausweichmöglichkeiten bestehen.

Diese neuen Bestimmungen im Kartellgesetz dienen namentlich dem Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz. Sie gehen auf die Fair-Preis-Initiative zurück und bilden den direkten Gegenvorschlag zum Volksbegehren. Die Initianten zogen das Begehren aufgrund der Gesetzesänderung zurück.

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