BERLIN (Dow Jones)--Ökologisch und sozial ausgerichtete Leistungskennzahlen (KPI) haben für die Vergütung der Topmanager börsennotierter Unternehmen laut einer Studie deutlich an Bedeutung gewonnen. 27 Prozent der deutschen börsennotierten Unternehmen hätten im vergangenen Jahr nachhaltige KPI (Key Performance Indicators) als Teil ihrer Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Metriken (ESG) in die Vergütung von Führungskräften integriert, so eine Mitteilung von Diligent, einem Anbieter von Software-Lösungen zur Corporate Governance.

Die Statistik ist laut den Angaben Teil einer europaweiten Studie mit 1.914 Unternehmen, darunter 29 aus dem DAX 40. Die von dem Unternehmen beauftragte Studie habe ergeben, dass es vor zehn Jahren keine deutschen Unternehmen gab, die ESG-Kriterien mit der Unternehmensvergütung verknüpften. Heute tun dies demnach bereits über ein Viertel. Im Vergleich zu anderen Ländern Europas hinke Deutschland auf diesem Gebiet jedoch immer noch hinterher. In 15 wichtigen europäischen Märkten lag der Anteil dieser Unternehmen im vergangenen Jahr im Schnitt bei 34 Prozent.

Im Jahr 2008 hatte ihr Anteil erst 4 Prozent betragen. Der Anstieg in den letzten Jahren sei möglicherweise eine Folge eines bevorstehenden Richtlinienvorschlags der EU-Kommission, der einen neuen Standard für die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattung vorsieht und 2022 in Kraft treten soll. "Eine ESG-Strategie zu haben, ist nicht mehr freiwillig oder vorauseilend, sondern unerlässlich", erklärte der Vertriebsleiter von Diligent in Deutschland, Peter Herr, laut der Mitteilung.

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October 28, 2021 08:21 ET (12:21 GMT)