Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Friedrich Merz hat dem neu gewählten CDU-Chef Armin Laschet angeboten, in das aktuelle Bundeskabinett unter Bundeskanzlerin Angela Merkel einzutreten, sagte er am Samstag nach seiner Niederlage bei der Wahl um den Parteivorsitz.

Merz sagte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, er habe am Samstag nicht bei der Wahl für das CDU-Präsidium kandidiert, weil die CDU "nicht nur von Männern aus NRW geführt werden" sollte, sagte er mit Blick auf die Vertreter aus Nordrhein-Westfalen. Ins Präsidium wären bei seiner Bewerbung zudem noch weniger Frauen gewählt worden, so Merz. "Ich habe mich deshalb entschlossen, zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur zu verzichten", sagte der Wirtschaftsexperte.

"Dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet habe ich aber angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen", erklärte Merz. Aktuell sitzt Peter Altmaier (CDU) auf dem Posten, der frühere Kanzleramtsminister unter Merkel.

Laschet erklärte am Samstag nach seinem Sieg auf dem Bundesparteitag lediglich, er habe mit Merz verabredet, "dass wir beide noch einmal gemeinsam überlegen, wie sein Beitrag für die Partei aussehen kann".

Merz stünde mit seiner Expertise für Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit für Themen, die in der CDU noch intensiver bearbeitet werden müssten, so Laschet. Sein Sprecher wollte sich zu dem konkreten Angebot von Merz in dessen Tweet nicht äußern.

Üblicherweise schlagen die Koalitionsparteien die Minister für das Bundeskabinett vor. Das Verhältnis von Bundeskanzlerin Merkel und Merz gilt allerdings als angespannt. Merkel will bei der Bundestagswahl im September nicht erneut kandidieren.

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January 16, 2021 09:38 ET (14:38 GMT)