Von Xavier Fontdegloria

BARCELONA (Dow Jones)--Die von der britischen Regierung angekündigten umfangreichen Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen haben nach Ansicht der Ratingagentur Moody's einen Vertrauensschock ausgelöst, der die Schuldentragfähigkeit und das Kreditprofil des Landes schwächen könnte. Die Steuersenkungen seien negativ für die Kreditwürdigkeit und werden zu einem strukturell höheren Defizit, schwächeren Wachstumsaussichten und akutem Druck auf die öffentlichen Ausgaben führen, erklärte Moody's.

"Ein anhaltender Vertrauensschock, der aus den Bedenken der Märkte hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der fiskalischen Strategie der Regierung resultiert und zu strukturell höheren Finanzierungskosten führt, könnte auch die Tragfähigkeit der Schulden Großbritanniens dauerhaft schwächen", erklärte Moody's.

Der britische Schatzkanzler Kwasi Kwarteng löste einen Ausverkauf der Finanzmärkte aus, als er die größten Steuersenkungen seit einer Generation ankündigte, die rund 45 Milliarden Pfund (50,3 Milliarden Euro) pro Jahr kosten sollen, und zusätzlich neue Ausgaben ankündigte, um den Anstieg der Energierechnungen für Haushalte und Unternehmen einzufrieren, die voraussichtlich 60 Milliarden Pfund kosten werden.

Vor dem Hintergrund einer starken Abwertung des britischen Pfunds und des Anstiegs der Renditen von Staatsanleihen erklärte Moody's, dass die Aufrechterhaltung des Vertrauens ausländischer Investoren immer wichtiger werde.

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September 28, 2022 05:35 ET (09:35 GMT)