Nach den Luftschlägen am Wochenende sind plötzlich alle zu Experten für Satellitenbilder und Waffentechnologie avanciert. Fernsehsender, Influencer, Kommentatoren und Zeitungen waren gleichermaßen mit Berichten überflutet – den Nachrichten zu entkommen war praktisch unmöglich.

Herr „Ich gebe mir zwei Wochen Bedenkzeit“ beschloss letztlich bereits nach 48 Stunden, den Befehl zum Angriff auf den Iran zu erteilen. In einer sorgfältig geplanten Operation führten die Vereinigten Staaten eine groß angelegte Offensive gegen drei zentrale Einrichtungen des iranischen Atomprogramms durch. Dabei kamen eine Kombination aus Luftschlägen und Marschflugkörpern zum Einsatz. Die Schäden scheinen beträchtlich zu sein, doch der Zustand der tief unterirdisch gelegenen Anlagen ist bislang unklar. Die US-Streitkräfte setzten massive bunkerbrechende Bomben ein, die dafür entwickelt wurden, bislang undurchdringliche Schutzschichten zu durchbrechen – in den letzten Tagen ein vielfach diskutiertes Thema in den Medien.

Donald Trump ließ verlauten, die Vereinigten Staaten würden sich auf die Zerstörung der iranischen Nuklearfähigkeiten beschränken. Er belebte seinen Lieblingsslogan neu und verwandelte MAGA in MIGA: Make Iran Great Again. Auch wenn er betonte, es sei politisch unkorrekt, einen Regimewechsel zu fordern, stellte er infrage, ob das derzeitige Regime überhaupt in der Lage sei, dem Land Wohlstand zu bringen. Damit versucht er auf geschickte, wenn auch durchschaubare Weise, das iranische Volk dazu zu bewegen, den Druck auf eine ohnehin geschwächte Führung zu erhöhen – eine Führung, die es nicht verhindern konnte, dass ihr historischer Rivale Israel und dessen Verbündeter nach Belieben im Land agieren.

An den Finanzmärkten löste der US-Angriff weitgehend erwartbare Reaktionen aus, allerdings ohne größere Ausschläge. Der Ölpreis stieg, ohne durch die Decke zu gehen. Der Goldpreis legte leicht zu. Die Börse in Tel Aviv erreichte ein neues Allzeithoch. Der Dollar konnte etwas Boden gutmachen, da er trotz allem als sicherer Hafen gilt. Die Investoren stuften den Eintritt der USA in den Konflikt als vorhersehbares Ereignis ein – und gerieten deshalb nicht aus dem Gleichgewicht. Teherans militärische Unterlegenheit schließt eine konventionelle Antwort nahezu aus. Zudem ist der Iran international stark isoliert: Die USA haben in den vergangenen Jahren ein relativ stabiles Netz an Allianzen mit arabischen Staaten aufgebaut, und Russland scheint kaum bereit, seinem Verbündeten konkret beizustehen. Moskau hat den US-Angriff zwar „aufs Schärfste verurteilt“, macht aber weder Anstalten noch besitzt es die Mittel, Teheran umfassend militärisch zu unterstützen.

Der naheliegendste Gegenschlag Irans wäre über den Ölmarkt und die Straße von Hormus denkbar – eine der wichtigsten Transitstrecken für Erdöl und Gas weltweit. Bislang wurde der Zugang zum Persischen Golf nicht ernsthaft beeinträchtigt, allerdings drehten zwei Supertanker am Wochenende um, um zunächst eine bessere Lageeinschätzung abzuwarten.

Das Geschehen in Iran dominiert zu Beginn der Woche die globalen Schlagzeilen. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass die Frist für Donald Trumps Ultimatum an Dutzende Staaten bezüglich neuer Zölle näher rückt. Auf der Wochenagenda stehen heute die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Juni aus den wichtigsten Volkswirtschaften sowie am Freitag die PCE-Inflationsdaten aus den USA. Dazwischen wird Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag und Mittwoch vor dem Kongress zu seiner Halbjahresanhörung erwartet. Auf Unternehmensseite veröffentlichen unter anderem Prosus, Fedex, Micron und Nike ihre Zahlen – Firmen mit abweichenden Bilanzterminen.

In der Asien-Pazifik-Region tendieren die Märkte zum Wochenstart schwächer. Taiwan (-1,1%) und Indien (-0,8%) verzeichnen die größten Verluste. In Australien, Südkorea und Japan liegen die Rückgänge zwischen 0,1% und 0,3%. In Hongkong notiert der Hang Seng leicht im Plus mit 0,1%. Die Futures für Europa und die USA liegen im Minus.

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Wirtschaftliche Höhepunkte:

Auf der heutigen Agenda: die PMIs aus Japan, gefolgt von denen aus Frankreich, Deutschland, der Eurozone und dem Vereinigten Königreich; In den Vereinigten Staaten werden die PMIs von den Verkäufen bestehender Häuser begleitet. Die gesamte Agenda gibt es hier.

  • EUR / USD: 1,15 $
  • Gold: 3.355,67 $
  • Rohöl (Brent): 78,21 $
  • Anleihe Vereinigte Staaten 10 Jahre: 4,39 %
  • BITCOIN: 102.005 $

In den Nachrichten:

  • Thyssenkrupp: Vertragsverlängerung des CEO sorgt für Kontroversen.
  • Rheinmetall: Ersetzt Kering im EuroStoxx 50 Index.
  • Bilfinger: Wird Teil des Stoxx Europe 600 Index und ersetzt Tietoevry.
  • Air france klm: Stellt Flüge in den Nahen Osten aufgrund der regionalen Spannungen ein.
  • Eni spa: Verkauft 20 % seiner Anteile an Plenitude für 2 Milliarden Euro an Ares Management.
  • Prada: CEO Gianfranco D'Attis tritt zurück.
  • Holcim: Schließt Ausgliederung des nordamerikanischen Geschäfts Amrize ab.
  • Eurazeo: Erwirbt Mehrheitsbeteiligung an SMP Energies.
  • Tesla: Startet begrenzten Robotaxi-Dienst in Austin, Texas.
  • Wolfspeed: Meldet nach Restrukturierungsvereinbarung Insolvenz an.
  • News corp: Verlängert Vertrag mit CEO Robert Thomson bis Juni 2030.
  • Bank of new york mellon: Nähert sich Northern Trust wegen möglicher Fusion.

Weitere Nachrichten von Unternehmen, die in Deutschland notiert sind, finden Sie hier.

Analystenempfehlungen:

  • Hensoldt Ag: Citi stuft von neutral auf verkaufen mit einem von 85 EUR auf 88 EUR erhöhten Kursziel.
  • Renk Group Ag: Citi stuft von kaufen auf verkaufen mit einem von 34,60 EUR auf 61 EUR erhöhten Kursziel.
  • Fresenius Medical Care Ag: Berenberg bestätigt seine Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 55 auf 60 EUR.
  • Zalando Se: RBC Capital bestätigt seine Überperformance-Empfehlung und senkt das Kursziel von 50 auf 45 EUR.
  • Hugo Boss Ag: RBC Capital bestätigt seine Überperformance-Empfehlung und senkt das Kursziel von 45 auf 44 EUR.
  • Munich Re: Morgan Stanley stuft von Marktgewichtung auf Untergewichtung mit einem Kursziel von 568 EUR auf 528 EUR herab.
  • Hellofresh Se: JP Morgan bleibt bei seiner neutralen Empfehlung und senkt das Kursziel von 10 auf 9 EUR.