Zürich/Washington (Reuters) - Die Credit Suisse hat Verfahren der amerikanischen und der britischen Behörden in Zusammenhang mit dem Skandal um Kredite an Mosambik beigelegt.

Die Schweizer Großbank habe eingewilligt, fast 475 Millionen Dollar auf den Tisch zu legen, wie die US-Wertpapieraufsicht SEC am Dienstag mitteilte. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung über den Aufschub der Strafverfolgung werde die Credit Suisse ihre Bemühungen um eine Verbesserung der Compliance und entsprechende Abhilfemaßnahmen fortsetzen, wie die Bank mitteilte. Zusätzlich zu den Strafzahlungen muss das Institut Mosambik Schulden in Höhe von 200 Millionen Dollar erlassen.

Die Credit Suisse gehörte zu den Banken, die zwischen 2013 und 2016 Kreditfinanzierungen in Höhe von zwei Milliarden Dollar für den Ausbau der Küstenwache, der Schifffahrtsflotte und der Thunfischbranche Mosambiks arrangiert hatten. Doch nach Angaben der US-Behörden verschwanden im Zuge eines ausgeklügelten Bestechungs- und Schmiergeldsystems Hunderte von Millionen Dollar. Regierungsbeamte und Banker hätten sich bereichert, hieß es in der Anklageschrift. Drei an der Vermittlung der Kredite beteiligte Credit-Suisse-Banker haben sich in den USA unter anderem wegen Verschwörung zur Verletzung von Anti-Korruptionsgesetzen schuldig bekannt.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht sei in ihren Verfahren zum Schluss gekommen, dass die Bank ihre Geldwäsche-Pflichten verletzt habe. Zudem sei das Risikomanagement des Geldhauses im Zusammenhang mit Kreditgeschäften mit gewissen Staaten mangelhaft gewesen. Credit Suisse müsse die Mängel nun bis zum 30. Juni 2022 beheben. Die Finma habe die Bank zudem verpflichtet, künftige Kreditgeschäfte mit finanzschwachen Staaten oder Staaten mit einem hohen Korruptionsrisiko publik zu machen. Diese Vorgabe gelte, bis ein Prüfbeauftragter die Umsetzung aller Verbesserungsmaßnahmen gemäß der vorliegenden Verfügung geprüft und genehmigt habe.