BERLIN (dpa-AFX) - Der Bund strebt weiterhin eine zeitnahe Auszahlung der Eigenkapitalerhöhung für die Deutsche Bahn an - das hat das Bundesverkehrsministerium (BMVI) am Freitag nach Kritik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) betont. "Das BMVI steht zu dem im "Bündnis für unsere Bahn" zugesagten Beitrag des Bundes zum Coronaschadensausgleich bei der Deutschen Bahn AG (DB AG)", hieß es. Die EU-Kommission habe bereits Finanzbausteine in Höhe von 3,77 Milliarden Euro genehmigt. Diese sollen nicht nur der Bahn, sondern etwa über eine Trassenpreisförderung der gesamten Eisenbahn-Branche zukommen.

Die EVG hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Bahn und dem Bund das "Bündnis für unsere Bahn" geschlossen. Angesichts der hohen finanziellen Corona-Schäden beim Konzern sollte die Gewerkschaft einen moderaten Tarifabschluss akzeptieren. Im Gegenzug sollte der Bund Finanzhilfen in Höhe von fünf Milliarden Euro zuschießen und die Bahn auch auf der Management-Ebene deutliche Einsparungen durchsetzen.

Von den zugesagten Hilfen sei aber bisher so gut wie kein Geld bei der Bahn angekommen, kritisierte EVG-Chef Klaus-Dieter Hommel vor wenigen Tagen. Hommel sprach von einem Bruch des Bündnisses seitens des Bundes. Die EVG habe mit ihrem Tarifabschluss im vergangenen Jahr schon einen konkreten Beitrag geleistet, um die Krise zu bewältigen. Die Gewerkschaft hatte unter anderem eine Nullrunde in diesem Jahr in Kauf genommen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte sich an dem Bündnis nicht beteiligt und am Donnerstag einen eigenen Tarifabschluss mit der Bahn getroffen, der über die Vereinbarungen mit der EVG hinausgeht./maa/DP/nas