ROM (dpa-AFX) - Italien hält im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Zügel weiter straff: Die Regierung hat zahlreiche Beschränkungen für die Bürger und Reiseverbote im gesamten Land verlängert. Zudem bleiben die nächtliche Ausgangssperre und die Maskenpflicht im Alltag bestehen. Der mitten in einer Regierungskrise steckende Ministerpräsident Giuseppe Conte unterschrieb dazu am Freitag ein Dekret. Die Regierung will damit eine dritte Welle und eine Verschärfung der Corona-Lage verhindern.

Demnach ist das Reisen zwischen den Regionen und Autonomen Provinzen ab Samstag bis zum 15. Februar weiter untersagt - es sei denn, es ist etwa wegen der Arbeit oder der Gesundheit nötig. Auch die Skigebiete müssen sich gedulden. Sie dürfen erst ab dem 15. Februar wieder für Freizeit-Wintersportler öffnen.

Schüler der höheren Jahrgangsstufen sollen ab Montag zum Unterricht wieder in die Schule gehen können. Dem Dekret zufolge dürfen die Schulen entscheiden, ob die Hälfte bis maximal drei Viertel von ihnen kommen können. Besuche bei anderen Haushalten sind nur noch einmal am Tag und maximal zu zweit erlaubt, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt werden. Auch für den abendlichen Aperitif auf der Straße vor dem Stammlokal ist Schluss: Bars, die auch Alkohol ausschenken, dürfen nach 18 Uhr nichts mehr zum Mitnehmen verkaufen.

Das Farbsystem der Corona-Zonen bleibt weiter erhalten. Ab Sonntag fallen viele Regionen in neue Zonen. Eine entsprechende Anordnung wollte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag unterzeichnen, wie sein Ministerium mitteilte. Demnach könnte in der Lombardei, auf Sizilien und in der autonomen Provinz Bozen die Rote Zone, also ein Lockdown gelten. Insgesamt zwölf Regionen, darunter auch Latium, das die Hauptstadt Rom umgibt, könnten in die mittlere Orange Zone fallen. Die übrigen würden in der Gelben Zone verbleiben, in der zum Beispiel im Restaurant gegessen werden darf./jon/DP/stw