Jobmotor Flughafen mit einer Bruttowertschöpfung von 27 Milliarden EUR
in Gefahr - Rettungsschirm für die Flughäfen dringender denn je
erforderlich
Berlin (ots) - Die nicht enden wollende Corona-Krise spitzt die Lage an den
deutschen Verkehrsflughäfen zu. Massiv weggebrochene Flugverbindungen haben den
Luftverkehr in den letzten Monaten fast bis zum Nullpunkt geführt. Bei einem
anhaltenden Passagierrückgang von über 80 % ist eine Trendwende nicht in Sicht.
Selbst die Herbstferien haben diese negative Entwicklung nicht verändert. Im
Gegenteil - es kam schlimmer als befürchtet: Das Passagieraufkommen an den
deutschen Flughäfen lag lediglich bei 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Die
negativen wirtschaftlichen Folgen werden immer stärker spürbar. Für das
Gesamtjahr 2020 wird ein Einnahmerückgang von 3,6 Mrd. EUR erwartet und 2,6 Mrd.
EUR für das Jahr 2021. An den Flughafenstandorten droht einem Viertel der über
180.000 Arbeitsplätze das Aus.

Die deutschen Flughäfen generieren insgesamt eine Bruttowertschöpfung von
jährlich 27 Mrd. EUR. Dabei sind sie als pulsierender Standort- und
Wirtschaftsfaktor für die Volkswirtschaft von zentraler Bedeutung und ein
unverzichtbarer Wachstumsgeber sowie Garant für gleichwertige Lebensverhältnisse
in den Regionen. "Pandemiebedingt droht vielen Flughäfen ohne Unterstützung
durch die öffentliche Hand der Kollaps und somit Risiken für das gesamte
Luftfahrtsystem", so die alarmierenden Worte von Ralph Beisel,
Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.

Durch die Pandemie-Krise drohen die Flughäfen als Job- und Wertschöpfungsmotor
wegzubrechen. An den deutschen Verkehrsflughäfen steht die Existenz von einem
Viertel der über 180.000 Arbeitnehmer auf dem Spiel. Das betrifft sowohl
Beschäftigte des Flughafens als auch den dort ansässigen Einzelhandel und die
Luftfahrtindustrie. Vielen Regionen droht der Verlust an Wirtschaftskraft. Durch
den Niedergang an den Flughäfen gerät eine jährliche Bruttowertschöpfung in
Höhe
von 27 Mrd. EUR in Gefahr.

Mitarbeiter an Flughäfen 2020: > 180.000 MA

Anteil gefährdeter Arbeitsplätze 2020/21: bis zu Œ

Eine entsprechende Grafik kann unter http://www.adv.aero abgerufen werden

"Der von der Bundesregierung angekündigte Luftverkehrsgipfel am 6. November 2020
kommt zur rechten Zeit, um den Schaden für Arbeitnehmer und Flughäfen zu
begrenzen", richtet Ralph Beisel erwartungsvoll seine Botschaft an die
politischen Entscheider in Bund und Ländern. "Was wir brauchen, ist ein
politisches Handlungspaket, dass Mobilität im Luftverkehr aufrechterhält und die
Flughäfen aus der wirtschaftlichen Sackgasse führt. Die Verluste belaufen sich
für das Jahr 2020 und 2021 insgesamt auf rund 3 Mio. EUR. Diese
Jahresfehlbeträge müssen abgefedert werden", so Beisel weiter.

Jahresfehlbeträge für 2020: -1.711 Mio. EUR

Jahresfehlbeträge für 2021: -1.211 Mio. EUR

Eine entsprechende Grafik kann unter http://www.adv.aero abgerufen werden

Die Ansage von Herrn Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein "Hilfskonzept
für die Flughäfen" vorzulegen, ist nicht nur zu begrüßen, sondern
notwendiger
denn je. Die öffentliche Hand muss die im gesamtstaatlichen Interesse liegende
Sicherung der Existenz wichtiger Luftfahrtinfrastrukturen energisch angehen.
Allein während des Lockdowns sind den Flughäfen Vorhaltekosten für die
Bereitstellung der Infrastruktur von knapp 740 Mio. EUR entstanden. "Ohne Zugang
zu frischem Kapital drohen ein zwangsläufiger Stellenabbau und zahlreichen
Flughäfen die Insolvenz. Ein erster hilfreicher Schritt wäre der Ausgleich
dieser Vorhaltekosten durch Bund und Länder", fordert Beisel abschließend.

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OTS:               ADV Deutsche Verkehrsflughäfen