Welttourismustag: Die Corona-Krise und ihre weitreichenden Folgen /
Flughäfen stehen zu ihrer Verantwortung und bleiben als Tor zur Welt
offen
Berlin (ots) - Anlässlich des Welttourismustages am Sonntag verweist der
Flughafenverband ADV auf die große Bedeutung des Luftverkehrs für die
touristische Entwicklung von Ländern weltweit. In diesem Netz globaler
Reiseverbindungen spielen die Flughäfen eine zentrale Rolle. Der
Flughafenverband ADV weist auf die schweren wirtschaftlichen Folgen für die
Flughäfen aufgrund der Corona-Epidemie hin. Absehbar sind Beeinträchtigungen
für
Tourismus, Regionen und Wirtschaft. Als integraler Bestandteil von Prozessketten
sind Flughäfen eng mit Tourismus und Reisebranche verflochten.

Faktisch befinden sich die Flughäfen mit einem Passagierrückgang von 80% noch
immer im Lockdown. Da öffentliche Mittel weitgehend ausgeblieben sind, mussten
sich die Flughäfen hoch verschulden. Die Rückzahlung der Verbindlichkeiten
belastet auf Jahre. Die Flughäfen rechnen in den kommenden Jahren mit hohen
Verlusten. ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel hierzu: "Die Reisebranche ist
zwingend auf betriebsbereite und leistungsstarke Flughäfen angewiesen. In diesem
Jahr 2020 ist alles anders als gedacht. Von der Corona-Epidemie sind Privat- wie
Geschäftsreisende besonders betroffen, ebenso wie Menschen, die im Tourismus
arbeiten."

Ein schwieriger Herbst steht bevor

- Die Corona-Pandemie zwingt den europäischen und internationalen Tourismus in
  die Knie. Die Welttourismusorganisation UNWTO sieht wegen der anhaltenden
  Corona-Krise über 100 Millionen Arbeitsplätze in Gefahr. Jeder zweite Job (von
  1,1 Mio.) der Luftverkehrswirtschaft in Deutschland ist bedroht.
- Die Verkehrszahlen verharren nach wie vor bei 20% der Vorjahreswerte. Für die
  Flughäfen setzt sich der Lockdown faktisch fort. Ein Flugbetrieb ohne
  ausreichende Einnahmen lässt sich auf Dauer nicht aufrechterhalten.
- Auch in 2021 rechnen die meisten Standorte mit deutlich weniger als der Hälfte
  der Reisenden gegenüber 2019.
- Den Flughäfen fehlen derzeit täglich 10 Mio. EUR Einnahmen. Die gesamten
  Umsatzausfälle summieren sich von März bis September 2020 bereits auf über 2
  Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr.
- Die wirtschaftliche Lage der Flughäfen verschärfte sich dadurch weiter. Bei
  durchschnittlichen Einnahmeverlusten von 25 EUR pro Passagier (Aviation und
  Non-Aviation) bedeutet der prognostizierte Passagierrückgang einen
  Einnahmerückgang von ca. 3 bis 4 Mrd. EUR im laufenden Jahr und 1 bis 2 Mrd.
  EUR im kommenden Jahr bei einem Gesamtumsatz in 2019 von ca. 6,5 Mrd. EUR.
- Selbst die eingeleiteten drastischen Sparmaßnahmen können den
Einnahmerückgang
  auf der Kostenseite nicht annähernd auffangen. Es droht der Abbau von bis zu
  30.000 der 180.000 an Flughäfen beschäftigten Mitarbeiter in Deutschland.
- Ohne Zugang zu frischem Kapital droht zahlreichen Flughäfen die Insolvenz. Es
  darf keinen Kahlschlag bei der Infrastruktur geben.
- Aufgrund der fehlenden Einnahmen in Folge der Corona-Krise bei gleichzeitiger
  Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft haben Flughäfen, unabhängig von
  ihrer Größe, einen zusätzlichen Kapitalbedarf. Die Erstattung der
  Vorhaltekosten für die Zeit des Lockdowns ist das Mindeste, was die Flughäfen
  an staatlicher Unterstützung erwarten.

Pauschale Reisewarnungen sind für den Tourismus und die Luftverkehrswirtschaft
"eine Katastrophe"

In der vergangenen Woche stieg nur noch jeder Fünfte der Vorjahrespassagiere in
ein Flugzeug. "Die Reisewarnung belegt auch die hemmende Wirkung der
Corona-bedingten Einschränkungen der Reisemöglichkeiten. Um dem Luft- und
Reiseverkehr in diesen bitteren Corona-Zeiten wieder Aufschwung zu geben, ist es
höchste Zeit, dem bestehenden Flickenteppich mit unterschiedlichen
Risikobewertungen sowie Verfahren bei Test- und Quarantäneregelungen ein Ende zu
machen. "Urlaub mit der Aussicht auf eine anschließende Quarantäne ist eine
abschreckende Vorstellung für jeden Reisenden. Flughäfen und Airlines drängen
massiv auf eine Ausweitung statt Rücknahme der Teststrategie. Statt pauschaler
Quarantäneregelungen sind Tests und eine stärkere Differenzierung der
Risikogebiete, sprich die Benennung eines Ortes statt einer ganzen Provinz, der
richtige Weg zur Aufrechterhaltung der Mobilitätsanforderungen in der
Pandemiekrise", bekräftigt Beisel die Forderungen der ADV.

Den Welttourismustag begeht die Welttourismusorganisation (UNWTO) seit 1980
jedes Jahr am 27. September. Das Datum geht zurück auf die Ratifizierung der
UNWTO-Statuten im Jahr 1970. Der Welttourismustag zeigt die Bedeutung des
Tourismus für die internationale Gemeinschaft sowie seine Auswirkungen auf
soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Werte weltweit.

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Isabelle B. Polders
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